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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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bleibe.«
    »Also«, sagte Harry langsam, »ich nicht. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass mein Vater hätte wissen wollen, warum du nicht bei deinem eigenen Kind bleibst.«
    Alle Farbe schwand aus Lupins Gesicht. Die Temperatur in der Küche schien um zehn Grad gesunken zu sein. Ron starrte umher, als hätte ihm jemand befohlen, sich den Raum genau einzuprägen, während Hermines Augen zwischen Harry und Lupin hin- und herhuschten.
    »Du verstehst das nicht«, sagte Lupin endlich.
    »Dann erklär’s«, sagte Harry.
    Lupin schluckte.
    »Ich – es war ein großer Fehler von mir, Tonks zu heiraten. Ich habe es wider bessere Einsicht getan und bereue es seither zutiefst.«
    »Ich verstehe«, sagte Harry, »du lässt sie und das Kind jetzt also einfach im Stich und haust mit uns ab?«
    Lupin sprang auf: Sein Stuhl kippte nach hinten um, und er starrte sie so grimmig an, dass Harry zum allerersten Mal die Spur des Wolfes auf seinem menschlichen Gesicht wahrnahm.
    »Begreift ihr nicht, was ich meiner Frau und meinem ungeborenen Kind angetan habe? Ich hätte Tonks nie heiraten sollen, ich habe sie zu einer Ausgestoßenen gemacht!«
    Lupin trat den Stuhl beiseite, den er umgeworfen hatte.
    »Ihr habt mich immer nur unter den Ordensleuten erlebt, oder unter Dumbledores Schutz in Hogwarts. Ihr wisst nicht, wie die meisten in der Zaubererwelt Kreaturen wie mich betrachten! Wenn sie von meinem Gebrechen erfahren, können sie kaum mehr mit mir reden! Seht ihr nicht, was ich getan habe? Sogar ihre eigene Familie ist von unserer Heirat angewidert, welche Eltern wollen schon, dass ihre einzige Tochter sich einen Werwolf zum Mann nimmt? Und das Kind – das Kind –«
    Lupin raufte sich mit beiden Händen die Haare; er wirkte völlig durcheinander.
    »Meine Sippe pflanzt sich normalerweise nicht fort! Mein Kind wird wie ich sein, davon bin ich überzeugt – wie kann ich mir je verzeihen, dass ich es wissentlich riskiert habe, mein eigenes Leiden an ein unschuldiges Kind weiterzugeben? Und falls es, durch irgendein Wunder, nicht so ist wie ich, dann wird es besser dran sein, und zwar hundert Mal besser, ohne einen Vater, für den es sich immer schämen muss!«
    »Remus!«, flüsterte Hermine, mit Tränen in den Augen. »Sag das nicht – wie könnte sich irgendein Kind denn für dich schämen?«
    »Ach, ich weiß nicht, Hermine«, sagte Harry. »Ich würde mich ziemlich für ihn schämen.«
    Harry wusste nicht, woher sein Zorn kam, doch er hatte auch ihn von seinem Platz hochgerissen. Lupin machte den Eindruck, als ob Harry ihn geschlagen hätte.
    »Wenn das neue Regime Muggelstämmige für böse hält«, sagte Harry, »was werden die dann erst mit einem Halb-Werwolf machen, dessen Vater im Orden ist? Mein Vater ist bei dem Versuch gestorben, meine Mutter und mich zu schützen, und du meinst, er würde dir sagen, dass du dein Kind verlassen und mit uns zu einem Abenteuer aufbrechen sollst?«
    »Wie – wie kannst du es wagen?«, sagte Lupin. »Hier geht es nicht um ein Verlangen nach – nach Gefahr oder Ruhm für mich – wie kannst du es wagen, etwas Derartiges zu –«
    »Ich glaube, du kommst dir ein bisschen wie ein Draufgänger vor«, sagte Harry. »Du träumst davon, in Sirius’ Fußstapfen zu treten –«
    »Harry, nicht!«, bat ihn Hermine, doch er starrte weiter zornig in Lupins aschgraues Gesicht.
    »Das hätte ich nie gedacht«, sagte Harry. »Der Mann, der mir beigebracht hat, wie man gegen Dementoren kämpft – ein Feigling.«
    Lupin zückte seinen Zauberstab so schnell, dass Harry seinen eigenen noch nicht einmal berührt hatte; es gab einen lauten Knall, und er spürte, wie er nach hinten flog, als ob er einen Fausthieb bekommen hätte; als er gegen die Küchenwand schlug und zu Boden rutschte, sah er den letzten Zipfel von Lupins Umhang gerade noch durch die Tür verschwinden.
    »Remus, Remus, komm zurück!«, schrie Hermine, aber Lupin antwortete nicht. Einen Moment später hörten sie die Haustür zuschlagen.
    »Harry!«, jammerte Hermine. »Wie konntest du nur?«
    »Das war leicht«, sagte Harry. Er stand auf; er spürte, wie dort, wo er mit dem Kopf gegen die Wand geknallt war, eine Beule anschwoll. Er zitterte immer noch vor Wut.
    »Schau mich nicht so an!«, fuhr er Hermine an.
    »Lass sie in Ruhe!«, fauchte Ron.
    »Nein – nein – wir dürfen nicht streiten!«, sagte Hermine und warf sich zwischen die beiden.
    »Du hättest das nicht zu Lupin sagen sollen«, meinte Ron zu Harry.
    »Er hat es nicht

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