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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Falsche gesagt. Griphook errötete zornig.
    »Ich bin kein Dieb, Junge. Ich will mir keine Schätze beschaffen, auf die ich kein Recht habe!«
    »Das Schwert gehört uns –«
    »Das tut es nicht«, sagte der Kobold.
    »Wir sind Gryffindors, und es war Godric Gryffindors –«
    »Und vor Gryffindor, wem hat es da gehört?«, wollte der Kobold wissen und setzte sich aufrecht hin.
    »Niemandem«, sagte Ron, »es wurde für ihn hergestellt, oder?«
    »Nein!«, schrie der Kobold wutschnaubend und deutete mit einem langen Finger auf Ron. »Wieder diese Arroganz der Zauberer! Dieses Schwert gehörte Ragnuk dem Ersten und es wurde ihm von Godric Gryffindor genommen! Es ist ein verlorener Schatz, ein Meisterwerk der Koboldkunst! Es gehört den Kobolden! Das Schwert ist der Lohn für meine Dienste, das ist mein letztes Wort!«
    Griphook sah sie finster an. Harry warf den anderen beiden einen kurzen Blick zu und sagte dann: »Wir müssen das besprechen, Griphook, wenn es für Sie in Ordnung ist. Können Sie uns ein paar Minuten geben?«
    Der Kobold nickte mit mürrischer Miene.
    Unten im leeren Wohnzimmer trat Harry mit gerunzelter Stirn vor den Kamin und versuchte zu überlegen, was sie tun sollten. Hinter ihm sagte Ron: »Das meint er doch wohl nicht im Ernst. Wir können ihm das Schwert nicht geben.«
    »Stimmt es?«, fragte Harry Hermine. »Hat Gryffindor das Schwert gestohlen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie resigniert. »Die Geschichtsschreibung übergeht häufig, was die Zauberer den anderen magischen Arten angetan haben, aber ich kenne keine Darstellung, in der es heißt, dass Gryffindor das Schwert gestohlen hätte.«
    »Das ist sicher wieder eine von diesen Koboldlegenden«, sagte Ron, »wonach die Zauberer immer versuchen, sie übers Ohr zu hauen. Ich denke, wir können von Glück reden, dass er nicht einen von unseren Zauberstäben haben will.«
    »Kobolde haben gute Gründe, Zauberer nicht zu mögen, Ron«, sagte Hermine. »Sie wurden in der Vergangenheit grausam behandelt.«
    »Kobolde sind auch nicht gerade kuschelige kleine Häschen, oder?«, erwiderte Ron. »Die haben viele von uns umgebracht. Die haben auch mit üblen Methoden gekämpft.«
    »Aber wenn wir jetzt mit Griphook darüber streiten, welche Art am hinterhältigsten und gewalttätigsten ist, wird es nicht gerade wahrscheinlicher, dass er uns hilft, oder?«
    Sie verstummten und dachten über eine Möglichkeit nach, das Problem zu umgehen. Harry blickte aus dem Fenster auf Dobbys Grab. Luna stellte gerade Meerlavendel in einem Marmeladenglas neben dem Grabstein auf.
    »Okay«, sagte Ron und Harry drehte sich wieder zu ihm um, »wie wär’s damit? Wir sagen Griphook, dass wir das Schwert brauchen, bis wir im Verlies sind, und dann kann er es haben. Da ist eine Fälschung drin, oder? Wir tauschen die Schwerter und geben ihm das falsche.«
    »Ron, er kann die vermutlich besser unterscheiden als wir!«, sagte Hermine. »Er war der Einzige, der erkannt hat, dass es jemand vertauscht hatte!«
    »Jaah, aber wir könnten abhauen, bevor er merkt –«
    Er wurde ganz klein unter dem Blick, den Hermine ihm versetzte.
    »Das«, sagte sie leise, »ist abscheulich. Ihn um Hilfe bitten und ihn dann hereinlegen? Und du fragst dich, warum Kobolde keine Zauberer mögen, Ron?«
    Ron hatte rote Ohren bekommen.
    »Schon gut, schon gut! Was Besseres ist mir eben nicht eingefallen! Und wie willst du die Sache lösen?«
    »Wir müssen ihm etwas anderes anbieten, etwas genauso Wertvolles.«
    »Na toll. Ich geh und hol eins von den antiken Schwertern aus Koboldhand, die wir sonst noch haben, und du kannst es als Geschenk einpacken.«
    Erneut verfielen sie in Schweigen. Harry war sicher, dass der Kobold nichts als das Schwert annehmen würde, selbst wenn sie etwas ebenso Wertvolles hätten, das sie ihm anbieten könnten. Doch das Schwert war ihre einzige, unentbehrliche Waffe gegen die Horkruxe.
    Er schloss einige Momente lang die Augen und lauschte dem Brausen des Meeres. Die Vorstellung, dass Gryffindor das Schwert gestohlen haben könnte, behagte ihm nicht; er war immer stolz gewesen, ein Gryffindor zu sein; Gryffindor war der Fürsprecher der Muggelstämmigen gewesen, der Zauberer, der mit Slytherin, dem Freund der Reinblüter, aneinandergeraten war …
    »Vielleicht lügt er«, sagte Harry und schlug die Augen wieder auf. »Griphook. Vielleicht hat Gryffindor das Schwert gar nicht gestohlen. Woher wissen wir, dass die Koboldversion der Geschichte stimmt?«
    »Macht das

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