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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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hatte.
    »Hab ihn vor etwa ’nem Jahr von Dung gekauft«, sagte Aberforth. »Albus hat mir erklärt, was es ist. Hab versucht, dich im Auge zu behalten.«
    Ron keuchte.
    »Die silberne Hirschkuh!«, sagte er aufgeregt. »Waren das auch Sie?«
    »Wovon redest du?«, sagte Aberforth.
    »Jemand hat uns eine Hirschkuh als Patronus geschickt!«
    »So pfiffig, wie du bist, könntest du glatt ein Todesser sein, Junge. Hab ich nicht gerade bewiesen, dass mein Patronus ein Ziegenbock ist?«
    »Oh«, sagte Ron. »Jaah … also, ich hab Hunger!«, fügte er trotzig hinzu, als sein Magen ein mörderisches Knurren von sich gab.
    »Ich hab was zu essen«, sagte Aberforth, ging gemächlich aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit einem großen Laib Brot, etwas Käse und einem Zinnkrug voll Met zurück, was er alles auf einen kleinen Tisch vor dem Kamin stellte. Gierig aßen und tranken sie, und eine Zeit lang herrschte Stille, in der nur das Prasseln des Feuers, das Klirren von Kelchen und Kaugeräusche zu hören waren.
    »Nun denn«, sagte Aberforth, als sie sich satt gegessen hatten und Harry und Ron schläfrig und schlapp in ihren Sesseln hingen. »Wir müssen überlegen, wie ihr am besten hier rauskommt. Nachts geht es nicht, ihr habt gehört, was passiert, wenn jemand während der Dunkelheit nach draußen geht: Der Katzenjammer-Zauber geht los und dann sind sie hinter euch her wie Bowtruckles auf der Jagd nach Doxyeiern. Und ein zweites Mal lassen die mir wohl nicht einen Hirsch als Ziegenbock durchgehen. Wartet bis Tagesanbruch, dann endet die Ausgangssperre und ihr könnt euren Tarnumhang wieder anziehen und euch zu Fuß auf den Weg machen. Verschwindet sofort aus Hogsmeade, geht hoch in die Berge, von da aus könnt ihr disapparieren. Vielleicht trefft ihr Hagrid. Seit sie versucht haben, ihn zu verhaften, versteckt er sich dort oben in einer Höhle zusammen mit Grawp.«
    »Wir gehen nicht weg«, sagte Harry. »Wir müssen nach Hogwarts rein.«
    »Sei nicht albern, Junge«, entgegnete Aberforth.
    »Wir müssen«, sagte Harry.
    »Ihr müsst nur eins«, sagte Aberforth und beugte sich vor: »So weit wie möglich von hier wegkommen.«
    »Sie verstehen nicht. Es bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen ins Schloss. Dumbledore – ich meine, Ihr Bruder – wollte, dass wir –«
    Der Schein des Feuers ließ Aberforths schmutzige Brillengläser für einen Moment undurchsichtig werden, sie nahmen ein leuchtendes, ausdrucksloses Weiß an, was Harry an die blinden Augen der Riesenspinne Aragog erinnerte.
    »Mein Bruder Albus wollte viel«, sagte Aberforth, »und während er seine grandiosen Pläne verwirklichte, hatten ständig andere Leute den Schaden. Geh weg von dieser Schule, Potter, verlass, wenn möglich, das Land. Vergiss meinen Bruder und seine schlauen Pläne. Er ist dort, wo nichts von alldem ihm was anhaben kann, und du schuldest ihm überhaupt nichts.«
    »Sie verstehen nicht«, sagte Harry erneut.
    »Oh, wirklich nicht?«, sagte Aberforth leise. »Du glaubst, dass ich meinen eigenen Bruder nicht verstanden habe? Glaubst, du hättest Albus besser gekannt als ich?«
    »Das meinte ich nicht«, sagte Harry, der sich träge im Kopf fühlte vor Erschöpfung und von dem Übermaß an Essen und Wein. »Es ist … er hat mir eine Aufgabe hinterlassen.«
    »Hat er, ja?«, sagte Aberforth. »Nette Aufgabe, hoffe ich? Angenehm? Leicht? Etwas, das man einem unausgebildeten Zaubererjungen zutrauen würde, ohne dass er sich übernimmt?«
    Ron lachte ziemlich bitter auf. Hermine wirkte angespannt.
    »Ich – sie ist nicht leicht, nein«, sagte Harry. »Aber ich muss –«
    »›Ich muss‹? Warum ›Ich muss‹? Er ist tot, oder etwa nicht?«, erwiderte Aberforth schroff. »Lass es bleiben, Junge, ehe du es auch bist! Rette dich selbst!«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ich –« Harry fühlte sich in die Ecke gedrängt; er konnte es nicht erklären, deshalb ergriff er die Offensive. »Aber Sie kämpfen doch auch, Sie sind im Orden des Phönix –«
    »Ich war es«, sagte Aberforth. »Der Orden des Phönix ist erledigt. Du-weißt-schon-wer hat gesiegt, es ist vorbei, und jeder, der etwas anderes behauptet, macht sich selbst was vor. Hier wirst du nie sicher sein, Potter, er will dich um jeden Preis haben. Deshalb verschwinde ins Ausland, geh und versteck dich, rette deine Haut. Am besten, du nimmst die beiden hier mit.« Sein Daumen zuckte in Richtung Ron und Hermine. »Sie werden ihr Leben lang in Gefahr sein, jetzt, wo alle

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