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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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seines Bruders so ungeheuer ähnlich waren. Endlich räusperte er sich, stand auf, ging um den kleinen Tisch herum und trat auf das Porträt Arianas zu.
    »Du weißt, was zu tun ist«, sagte er.
    Sie lächelte, wandte sich um und ging davon, nicht wie Leute in Porträts dies sonst immer taten, seitlich aus ihrem Rahmen hinaus, sondern durch eine Art langen Tunnel, der hinter ihr gemalt war. Sie sahen zu, wie ihre schmächtige Gestalt immer kleiner wurde, bis die Dunkelheit sie schließlich verschluckte.
    »Ähm – was –?«, setzte Ron an.
    »Es gibt jetzt nur noch einen Weg hinein«, sagte Aberforth. »Ihr müsst wissen, laut meinen Informanten werden sämtliche alten Geheimgänge an beiden Enden beobachtet, Dementoren schleichen überall um die Grenzmauern herum, und in der Schule wird regelmäßig patrouilliert. Noch nie wurde Hogwarts so streng bewacht. Wie wollt ihr irgendwas unternehmen, wenn ihr mal drin seid, wo doch Snape Schulleiter ist und die Carrows seine Stellvertreter sind … nun, das ist eure Sache, oder? Ihr sagt, ihr seid bereit zu sterben.«
    »Aber was …?«, sagte Hermine, die mit gerunzelten Brauen Arianas Bild betrachtete.
    Ein winziger weißer Punkt war am Ende des gemalten Tunnels erschienen, und er wuchs und wuchs, während Ariana jetzt wieder auf sie zukam. Doch wurde sie von jemandem begleitet, der größer war als sie und aufgeregt an ihrer Seite humpelte. Sein Haar war länger, als Harry es je an ihm gesehen hatte; er schien mehrere tiefe Wunden im Gesicht abbekommen zu haben, und seine Kleider waren zerrissen und zerfetzt. Die beiden Gestalten wurden immer größer, bis ihre Köpfe und Schultern das gesamte Porträt einnahmen. Dann schwang das ganze Bild vor wie eine kleine Tür in der Wand und gab den Eingang zu einem echten Tunnel frei. Und aus dem Tunnel kletterte, mit stark gewucherten Haaren, zerschnittenem Gesicht, zerrissenem Umhang, der echte Neville Longbottom, der vor Freude aufschrie, vom Kaminsims heruntersprang und rief: »Ich wusste, dass ihr kommen würdet! Ich wusste es, Harry!«

 
Das verschollene Diadem
    »Neville – was zum – wie –?«
    Aber Neville hatte Ron und Hermine entdeckt und schloss nun auch sie unter Freudenschreien in die Arme. Je länger Harry Neville ansah, desto schlimmer erschien ihm sein Zustand: Eines seiner Augen war geschwollen, gelb und lila, auf seinem Gesicht waren Narben von Stichen, und so heruntergekommen, wie er insgesamt wirkte, lag der Schluss nahe, dass ihm in letzter Zeit übel mitgespielt worden war. Und doch leuchtete sein zerschundenes Gesicht vor Glück, als er Hermine losließ und noch einmal sagte: »Ich wusste, dass ihr kommen würdet! Ist nur eine Frage der Zeit, hab ich immer zu Seamus gesagt!«
    »Neville, was ist mit dir passiert?«
    »Was? Das?« Neville tat seine Verletzungen mit einem Kopfschütteln ab. »Das ist nichts. Seamus schaut übler aus. Du wirst sehen. Gehen wir dann? Oh«, er wandte sich an Aberforth, »Ab, es sind vielleicht noch ein paar Leute unterwegs.«
    »Noch ein paar?«, wiederholte Aberforth düster. »Was soll das heißen, noch ein paar, Longbottom? Es gibt eine Ausgangssperre und auf dem ganzen Dorf liegt ein Katzenjammer-Zauber!«
    »Ich weiß, deshalb werden sie direkt in die Bar apparieren«, sagte Neville. »Schick sie einfach den Gang runter, wenn sie da sind, ja? Vielen Dank.«
    Neville reichte Hermine die Hand und half ihr, auf den Kaminsims und in den Tunnel zu steigen; Ron folgte, dann Neville. Harry richtete das Wort an Aberforth.
    »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Sie haben uns das Leben gerettet, zwei Mal.«
    »Dann passt darauf auf«, sagte Aberforth barsch. »Ein drittes Mal kann ich es vielleicht nicht retten.«
    Harry kletterte auf den Kaminsims und durch das Loch hinter Arianas Porträt. Auf der anderen Seite waren glatte steinerne Stufen: Es sah aus, als gäbe es den Tunnel schon seit Jahren. Messinglampen hingen an den Wänden, und der Erdboden war festgetreten und eben; während sie gingen, bewegten sich ihre Schatten wie Fächer über die Wände.
    »Wie lange gibt es den schon?«, fragte Ron, als sie aufbrachen. »Er ist nicht auf der Karte des Rumtreibers, oder, Harry? Ich dachte, es gäbe nur sieben Geheimgänge in die Schule?«
    »Die haben sie vor Beginn des Schuljahrs alle versiegelt«, sagte Neville. »Es gibt jetzt keine Möglichkeit mehr, durch einen davon hindurchzukommen, Flüche liegen auf den Eingängen, und Todesser und Dementoren warten an den

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