Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
wäre er sich sicher, dass er Bagman soeben missverstanden hatte. Fleur Delacour jedoch warf ihr Haar in den Nacken und sagte lächelnd: »Oh, sehr lustiger Wids, Miester Bagman.«
    »Witz?«, echote Bagman verdutzt. »Nein, nein, keineswegs! Der Feuerkelch hat gerade Harrys Namen ausgegeben!«
    Krums dichte schwarze Brauen zogen sich unmerklich zusammen. Cedric schien noch immer um Fassung zu ringen.
    Fleur runzelte die Stirn. »Aber offensischtlisch ist das ein Fehler«, sagte sie verächtlich in Richtung Bagman. »Är kann nischt teilnehmen. Är ist zu jung.«
    »Nun ja … es ist höchst erstaunlich«, sagte Bagman. Er rieb sich das glatte Kinn und lächelte zu Harry hinunter. »Doch wie Sie wissen, wurde die Altersbegrenzung erst dieses Jahr eingeführt, als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung. Und da der Kelch seinen Namen ausgegeben hat … es ist nun einmal so weit gekommen, und ich denke, dann darf man sich nicht drücken … es steht in den Regeln, er ist verpflichtet … Harry muss ganz einfach tun, was in seinen Kräften –«
    Die Tür hinter ihm ging auf und eine größere Gruppe kam herein: Professor Dumbledore, dicht gefolgt von Mr Crouch, Professor Karkaroff, Madame Maxime, Professor McGonagall und Professor Snape. Harry hörte das Gesumme seiner Mitschüler hereindringen, bis Professor McGonagall die Tür schloss.
    »Madame Maxime!«, rief Fleur und ging mit großen Schritten hinüber zu ihrer Lehrerin. »Man sagt, dass dieser kleine Junge ’ier ebenfalls teilnehmen soll!«
    Irgendwo unter seiner Benommenheit und Ratlosigkeit spürte Harry einen zornigen Stich. Kleiner Junge?
    Madame Maxime richtete sich zu ihrer stattlichen Größe auf. Mit ihrem schönen Kopf streifte sie den kerzenbesetzten Kronleuchter, und ihre mächtige, in schwarzen Satin gehüllte Brust hob sich.
    »Was ’at das zu bedeuten, Dumbly-dorr?«, sagte sie in gebieterischem Ton.
    »Das würde auch ich gerne wissen, Dumbledore«, sagte Professor Karkaroff. Er hatte ein stählernes Lächeln aufgesetzt und seine blauen Augen wirkten wie Eissplitter. »Zwei Champions für Hogwarts? Mir jedenfalls hat keiner gesagt, dass für die gastgebende Schule zwei Champions antreten dürfen – oder habe ich die Regeln nicht sorgfältig genug gelesen?« Er lachte kurz und gehässig auf.
    »C’est impossible«, sagte Madame Maxime, deren gewaltige Hände mit ihren vielen herrlichen Opalen auf Fleurs Schulter ruhten. »’Ogwarts kann keine zwei Champions ’aben. Das ist ’öchst ungerescht.«
    »Wir hatten darauf vertraut, dass ihre Alterslinie jüngere Bewerber fernhalten würde, Dumbledore«, sagte Karkaroff noch immer stählern lächelnd, während seine Augen noch kälter wurden. »Denn sonst hätten wir natürlich eine größere Auswahl an Kandidaten aus unseren Schulen mitgebracht.«
    »Dafür trägt einzig und allein Potter die Schuld, Karkaroff«, sagte Snape leise. Seine schwarzen Augen glühten heimtückisch. »Stellen Sie Dumbledore nicht an den Pranger, nur weil Potter so entschlossen ist, die Regeln zu brechen. Seit er an dieser Schule ist, übertritt er ständig Grenzen –«
    »Danke, Severus«, sagte Dumbledore mit fester Stimme, und Snape verstummte, auch wenn seine Augen immer noch gehässig durch den Vorhang fettigen schwarzen Haares schimmerten.
    Professor Dumbledore sah zu Harry hinunter, der ihm geradewegs in die Augen hinter den Halbmondgläsern schaute und versuchte, ihren Ausdruck zu entschlüsseln.
    »Hast du den Zettel mit deinem Namen in den Feuerkelch geworfen, Harry?«, fragte Dumbledore ruhig.
    »Nein«, sagte Harry. Er wusste, dass ihn alle scharf beobachteten. Snape ließ aus dem Hintergrund ein leises, unwilliges und ungläubiges Schnauben hören.
    »Hast du einen älteren Schüler gebeten, deinen Namen für dich in den Feuerkelch zu werfen?«, fragte Professor Dumbledore, ohne auf Snape zu achten.
    »Nein«, sagte Harry nachdrücklich.
    »Aah, aber natürlisch lügt er!«, rief Madame Maxime.
    Snape schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf.
    »Er wäre nicht über die Alterslinie gekommen«, sagte Professor McGonagall schneidend. »Ich bin sicher, wir stimmen alle darin überein –«
    »Dumbly-dorr muss einen Fehler bei der Linie gemacht ’aben«, sagte Madame Maxime achselzuckend.
    »Das ist natürlich möglich«, entgegnete Dumbledore höflich.
    »Dumbledore, Sie wissen genau, dass Sie keinen Fehler gemacht haben!«, sagte Professor McGonagall aufgebracht. »Nun aber wirklich, was für ein Unsinn!

Weitere Kostenlose Bücher