Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
beitragen –«
    Doch Dumbledore verstummte plötzlich, und es entging keinem, was ihn ablenkte.
    Das Feuer des Kelches hatte sich abermals rot verfärbt. Funken sprühten daraus hervor. Eine lange Flamme schoss jäh in die Höhe und mit sich trug sie wiederum ein Pergament. Wie in Trance, so schien es, streckte Dumbledore seinen langen Arm aus und griff nach dem Blatt. Er hielt es von sich und las stumm den Namen, der darauf geschrieben stand. Eine lange Pause trat ein, während deren Dumbledore auf das Blatt in seiner Hand starrte und alle anderen Dumbledore anstarrten. Und dann räusperte sich Dumbledore und las laut –
    »Harry Potter.«

 
Die vier Champions
    Harry saß da und wusste genau, dass jedes Augenpaar in der Großen Halle auf ihn gerichtet war. Er war geschockt. Er war gelähmt. Er musste träumen. Er hatte nicht richtig gehört.
    Niemand klatschte. Plötzlich kam ein Summen wie von einem Schwarm wütender Bienen in der Halle auf und wurde immer lauter; einige standen auf, um Harry besser sehen zu können, wie er da vollkommen starr auf seinem Platz hockte.
    Oben am Lehrertisch war Professor McGonagall aufgestanden und an Ludo Bagman und Professor Karkaroff vorbei zu Professor Dumbledore gerauscht, der ihr mit leichtem Stirnrunzeln das Ohr zuneigte, während sie ihm dringlich etwas zuflüsterte.
    Harry wandte sich zu Ron und Hermine um; hinter ihnen saßen die anderen Gryffindors in langer Reihe an der Tafel und starrten ihn mit offenen Mündern an.
    »Ich hab meinen Namen nicht eingeworfen«, sagte Harry fassungslos. »Das wisst ihr doch.«
    Die beiden sahen ihn nicht minder fassungslos an.
    Am Lehrertisch nickte Professor Dumbledore seiner Kollegin zu und stand dann auf.
    »Harry Potter!«, rief er. »Harry! Nach oben, wenn ich bitten darf!«
    »Geh schon«, flüsterte Hermine und versetzte Harry einen kleinen Schubs.
    Harry stand auf, verhedderte sich im Saum seines Umhangs und geriet kurz ins Stolpern. Der Weg zwischen den Tischen der Gryffindors und Hufflepuffs hindurch kam ihm vor wie ein ungeheuer langer Marsch; der Lehrertisch wollte und wollte nicht näher kommen, und ihm war, als würden ihm die vielen hundert Augen wie Suchscheinwerfer Schritt für Schritt folgen. Das Summen schwoll weiter an. Dann endlich, es musste eine Stunde vergangen sein, stand er vor Dumbledore und jetzt spürte er die Blicke sämtlicher Lehrer auf sich gerichtet.
    »Nun … durch die Tür, Harry«, sagte Dumbledore. Er lächelte nicht.
    Harry ging am Lehrertisch entlang. Ganz am Ende saß Hagrid. Er zwinkerte Harry nicht zu, winkte auch nicht und hob auch nicht wie sonst immer die Hand zum Gruß. Er sah vollkommen verdattert aus und starrte, wie all die anderen auch, den vorbeigehenden Harry an. Harry ging durch die Tür und befand sich nun in einem kleineren Raum, an dessen Wänden Gemälde von Hexen und Zauberern hingen. Ein stattliches Feuer prasselte hinten im Kamin.
    Kaum war er eingetreten, wandten sich ihm die Gesichter auf den Gemälden zu. Eine verhutzelte Hexe huschte aus ihrem Bilderrahmen, tauchte im nächsten, bei einem Zauberer mit Walrossschnurrbart, wieder auf und begann ihm ins Ohr zu flüstern.
    Viktor Krum, Cedric Diggory und Fleur Delacour standen am Kamin. Vor dem flackernden Feuer wirkten ihre Profile ungewöhnlich beeindruckend. Krum, ein wenig abseits von den anderen, lehnte in sich versunken an der Kamineinfassung. Cedric hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und stierte ins Feuer. Fleur Delacour wandte sich um, als Harry eintrat, und warf mit einer raschen Kopfbewegung ihr langes üppiges Silberhaar in den Nacken.
    »Was ist los?«, sagte sie. »Sollen wir zurück in die ’alle?«
    Sie dachte, Harry sei mit einer Nachricht gekommen. Harry wusste nicht, wie er erklären sollte, was soeben geschehen war. Er stand einfach da und sah die drei Champions an. Jetzt auf einmal fiel ihm auf, wie groß sie alle waren. Hinter sich hörte er hastige Schritte, dann trat Ludo Bagman ein. Er packte Harry am Arm und zog ihn vorwärts.
    »Unglaublich!«, murmelte er und drückte Harrys Arm. »Absolut unglaublich! Meine Herren … meine Dame«, ergänzte er und ging auf die anderen am Kamin zu. »Darf ich Ihnen – so unfasslich es klingen mag – den vierten Champion unseres Turniers vorstellen?«
    Viktor Krum richtete sich auf. Er sah Harry scharf an und sein mürrisches Gesicht verdüsterte sich noch mehr. Cedric schien verwirrt. Sein Blick wanderte von Bagman zu Harry und wieder zurück, als

Weitere Kostenlose Bücher