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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ich nur wüsste, wer es wirklich war«, sagte Harry erbittert.
    Sie sahen hinüber auf den Rasen; Harrys Mitschüler hatten sich weit über das Gelände verteilt und alle hatten enorme Schwierigkeiten mit den Krötern. Sie waren inzwischen über einen Meter lang und hatten gewaltige Kräfte entwickelt. Auch waren sie nicht mehr schalen- und farblos, sondern hatten eine Art dicken, gräulich glänzenden Panzer ausgebildet. Sie sahen aus wie eine Kreuzung zwischen einem Riesenskorpion und einer langen Krabbe – doch Köpfe oder Augen waren immer noch nicht zu erkennen. Wegen ihrer ungeheuren Kräfte waren sie kaum noch zu bändigen.
    »Sieht ganz danach aus, als hätten sie Spaß dabei, oder?«, sagte Hagrid munter. Harry nahm an, dass er die Kröter meinte, denn seine Mitschüler hatten mit Sicherheit keinen Spaß; hin und wieder explodierte einer der Kröterrümpfe mit einem erschreckend lauten Knall, und das Geschöpf schleuderte ein paar Meter nach vorn. Nicht wenige Schüler rutschten, die Leine in der Hand, bäuchlings über den Rasen und versuchten verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen.
    »Ach, ich weiß nicht, Harry«, seufzte Hagrid plötzlich und sah ihn mit besorgter Miene an. »Schul-Schämpion … dir scheint auch alles in den Schoß zu fallen, oder?«
    Harry antwortete nicht. Ja, alles schien ihm in den Schoß zu fallen … das war ungefähr das, was Hermine bei ihrem Spaziergang um den See gesagt hatte, und das war ihr zufolge der Grund, warum Ron nicht mehr mit ihm sprach.
    Die nächsten Tage gehörten zu den schlimmsten, die Harry in Hogwarts je erlebt hatte. Ganz ähnlich war es ihm schon einmal während jener Monate im zweiten Schuljahr ergangen, als fast alle in Hogwarts ihn verdächtigt hatten, seine Mitschüler anzugreifen. Doch damals hatte Ron auf seiner Seite gestanden. Harry hatte das Gefühl, wenn Ron nur wieder sein Freund wäre, könnte er das Verhalten der anderen leichter ertragen, doch auf keinen Fall wollte er versuchen, wieder mit Ron zu sprechen, wenn Ron selbst es nicht wollte. So blieb er einsam und bekam die Abneigung der anderen täglich zu spüren.
    Die Hufflepuffs konnte er verstehen, auch wenn er es nicht gut fand, wie sie sich aufführten; immerhin hatten sie ihren eigenen Champion, den sie unterstützen mussten. Von den Slytherins erwartete er ohnehin nichts anderes als fiese Beleidigungen – dort war er seit langem verhasst, da er bei den Gryffindors oft tatkräftig mitgeholfen hatte, die Slytherins zu besiegen, sowohl im Quidditch als auch im Schulwettkampf der Häuser. Doch er hatte darauf gesetzt, dass wenigstens die Ravenclaws sich dazu durchringen würden, ihn ebenso eifrig zu unterstützen wie Cedric. Und darin hatte er sich geirrt. Die meisten Ravenclaws schienen zu glauben, er sei nur darauf aus, noch mehr Ruhm zu ernten, und habe deshalb dem Kelch seinen Namen untergeschoben.
    Hinzu kam, dass Cedric einen viel besser aussehenden Champion hergab als Harry. Cedric war mit seiner geraden Nase, seinem dunklen Haar und seinen grauen Augen ungewöhnlich hübsch, und es war schwer zu sagen, wer dieser Tage mehr Aufmerksamkeit bekam, Cedric oder Viktor Krum. Tatsächlich beobachtete Harry eines Tages beim Mittagessen dieselben Mädchen aus der sechsten Klasse, die so scharf auf Krums Autogramm gewesen waren, wie sie Cedric anflehten, seinen Namenszug auf ihre Schultaschen zu schreiben.
    Unterdessen wartete er immer noch auf eine Antwort von Sirius. Hedwig weigerte sich, auch nur in seine Nähe zu kommen, Professor Trelawney sagte seinen Tod mit noch größerer Bestimmtheit als sonst voraus, und bei Professor Flitwick war er so schlecht im Aufrufezaubern, dass er noch eine Extraportion Hausaufgaben bekam – als Einziger, abgesehen von Neville.
    »Im Grunde ist es gar nicht so schwer«, versuchte ihn Hermine aufzumuntern, als sie nach Flitwicks Unterricht hinausgingen – während der ganzen Stunde hatte sie irgendwelche Gegenstände durchs Zimmer und in ihre Hände fliegen lassen, als wäre sie ein merkwürdiger Magnet für Tafelschwämme, Papierkörbe und Lunaskope. »Du hast dich einfach nicht richtig konzentriert –«
    »Und warum wohl?«, sagte Harry niedergeschlagen. Und in diesem Augenblick ging Cedric Diggory vorbei, umringt von einer Schar geziert lächelnder Mädchen, die Harry ansahen, als ob er ein besonders großer Knallrümpfiger Kröter wäre. »Na ja – ist doch egal, oder? Ich kann mich ja auf heute Nachmittag freuen, Doppelstunde Zaubertränke

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