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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Hermine kalt an, dann sagte er: »Ich sehe keinen Unterschied.«
    Hermine ließ ein Wimmern hören; ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie drehte sich auf den Fersen um und rannte, rannte in den Kellergang hinein und verschwand.
    Vielleicht war es ein Glück, dass Harry und Ron gleichzeitig begannen Snape anzuschreien; ein Glück, dass ihr Geschrei an den steinernen Kellerwänden widerhallte, denn aus dem lauten Stimmengewirr konnte Snape nicht genau heraushören, als was sie ihn alles beschimpften. Das Wesentliche allerdings bekam er mit.
    »Schauen wir mal«, sagte er, ölig wie noch nie. »Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor und Nachsitzen für Potter und Weasley. Jetzt aber rein oder ihr bleibt eine Woche im Keller.«
    In Harrys Ohren rauschte es. So ungerecht war das alles, dass er Snape am liebsten in tausend schleimige Stücke zerflucht hätte. Er ging an Snape vorbei und an Rons Seite in den hinteren Teil des Kerkers, wo er seine Tasche auf einen Tisch knallte. Auch Ron bebte vor Zorn – einen Moment lang hatte Harry das Gefühl, alles sei wieder wie früher, doch dann wandte sich Ron ab, ließ ihn allein am Tisch zurück und setzte sich zu Dean und Seamus. Vorn in der ersten Reihe drehte Malfoy Snape den Rücken zu, grinste und drückte auf seinen Anstecker. POTTER STINKT flammte durch den Kerker.
    Harry saß da und starrte Snape an, der zu reden begonnen hatte, und er stellte sich vor, dass Snape schreckliche Dinge zustießen … wenn er nur wüsste, wie dieser Cruciatus-Fluch funktionierte … er würde Snape flach auf den Rücken legen wie diese Spinne und zucken und zappeln lassen …
    »Gegengifte!«, sagte Snape und sah sie mit bedrohlich funkelnden kalten schwarzen Augen an. »Ihr solltet inzwischen eure Rezepte vorbereitet haben. Ihr werdet jetzt mit aller Sorgfalt eure Tinkturen zubereiten, und dann werden wir jemanden aussuchen, an dem wir eine davon ausprobieren …«
    Snape suchte Harrys Blick, und Harry wusste genau, was ihm bevorstand. Snape würde ihn vergiften. Harry sah sich schon seinen Kessel packen, nach vorn spurten und ihn über Snapes fettigen Kopf stülpen –
    Und dann riss ihn ein Klopfen an der Tür aus den Gedanken.
    Es war Colin Creevey; er streckte den Kopf durch den Türspalt, strahlte in Harrys Richtung und ging nach vorn zu Snapes Tisch.
    »Ja?«, sagte Snape schroff.
    »Bitte, Sir, ich soll Harry Potter nach oben bringen.«
    Snape sah an seiner Hakennase entlang hinunter auf Colin, dem das Lächeln auf dem begeisterten Gesicht sofort gefror.
    »Potter hat hier noch eine Stunde Zaubertränke abzusitzen«, sagte Snape kalt. »Er wird nach oben kommen, wenn der Unterricht zu Ende ist.«
    Colin lief rosa an.
    »Sir – Sir, Mr Bagman will ihn sprechen«, sagte er aufgeregt. »Alle Champions müssen kommen, ich glaube, sie wollen Fotos von ihnen machen …«
    Harry hätte alles gegeben, was er besaß, wenn Colin nur nicht die letzten Worte ausgesprochen hätte. Aus den Augenwinkeln sah er zu Ron hinüber, doch Ron starrte verbissen an die Decke.
    »Von mir aus«, fauchte Snape. »Potter, lass deine Sachen hier, du kommst so schnell wie möglich zurück, ich will dein Gegengift testen.«
    »Bitte, Sir, er muss seine Sachen mitnehmen«, piepste Colin. »Alle Champions –«
    »Schon gut!«, blaffte Snape. »Potter, nimm deine Tasche und verschwinde hier!«
    Harry warf sich die Tasche über die Schulter, stand auf und ging eilig auf die Tür zu. Als er zwischen den Tischen der Slytherins hindurchging, blinkte ihn von allen Seiten POTTER STINKT an.
    »Ist das nicht toll, Harry?«, sagte Colin, kaum hatte Harry die Kerkertür hinter sich geschlossen. »Oder, Harry? Dass du Champion bist!«
    »Ja, echt toll«, sagte Harry matt, während sie die Stufen zur Eingangshalle hochgingen. »Wozu brauchen sie Fotos, Colin?«
    »Für den Tagespropheten, glaub ich!«
    »Großartig«, sagte Harry lahm. »Genau das, was mir fehlt. Noch mehr Rummel.«
    »Viel Glück!«, sagte Colin, als sie vor dem Raum standen. Harry klopfte und trat ein.
    Es war ein recht kleines Klassenzimmer; die meisten Tische waren nach hinten an die Wand gerückt worden, um in der Mitte viel Platz zu schaffen; drei Tische jedoch waren längs der Tafel aufgestellt und mit einem langen samtenen Tuch bedeckt. Fünf Stühle standen hinter diesen Tischen und auf einem davon saß Ludo Bagman und unterhielt sich mit einer Hexe in magentarotem Umhang. Harry hatte sie noch nie gesehen. Viktor Krum stand wie immer missgelaunt in

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