Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
…«
    Die Doppelstunde Zaubertränke war immer ein schreckliches Erlebnis, doch jetzt war es die reine Folter. Anderthalb Stunden lang mit Snape und den Slytherins in einen Kerker gesperrt zu sein, die alle entschlossen schienen, Harry so schwer wie möglich zu bestrafen, weil er es gewagt hatte, Schul-Champion zu werden, das war so ziemlich das Unangenehmste, was Harry sich vorstellen konnte. Einen Freitag hatte er schon durchgestanden, mit Hermine an seiner Seite, die ihm ständig »Scher dich nicht drum, lass sie reden« zumurmelte, und er wusste nicht, warum es ihm heute besser ergehen sollte.
    Als er nach dem Mittagessen mit Hermine vor Snapes Kerker ankam, warteten die Slytherins bereits an der Tür, und ausnahmslos alle trugen große Anstecker an den Umhängen. Einen überdrehten Moment lang dachte Harry, es seien B . ELFE . R -Anstecker – dann sah er, dass alle dieselbe Aufschrift in roten Leuchtbuchstaben trugen, die durch das Dämmerlicht des Kellergangs strahlten:
    Ich bin für CEDRIC DIGGORY –
    den WAHREN Hogwarts-Champion!
    »Gefällt’s dir, Potter?«, sagte Malfoy laut, als Harry näher trat. »Und das ist nicht alles – sieh mal!«
    Er drückte mit dem Finger auf den Anstecker, die Schrift verschwand und dann erschienen leuchtend grüne Lettern:
    POTTER STINKT
    Die Slytherins brüllten vor Lachen. Nun drückten auch die anderen auf ihre Anstecker und schließlich leuchtete im ganzen Umkreis die Botschaft POTTER STINKT . Harry spürte, wie Hitze in ihm aufwallte und in Hals und Gesicht stieg.
    »Unglaublich witzig«, sagte Hermine trocken zu Pansy Parkinson und ihrer Bande Slytherin-Mädchen, die sich besonders amüsierten, »wirklich sehr einfallsreich.«
    Ron stand mit Dean und Seamus an der Wand. Er lachte nicht, doch er sprang Harry auch nicht bei.
    »Willst du einen, Granger?«, sagte Malfoy und hielt ihr einen Anstecker hin. »Ich hab sie kistenweise. Aber berühr bloß nicht meine Hand. Ich hab sie gerade gewaschen, und ich will nicht, dass eine Schlammblüterin sie einschleimt.«
    Es war, als ob der Zorn, den Harry nun seit Tagen mit sich herumtrug, einen Damm in seiner Brust durchbrach. Er hatte seinen Zauberstab in der Hand, bevor er recht wusste, was er tat. Einige Umstehende stürzten sofort in den Kellergang davon.
    »Harry!«, warnte ihn Hermine.
    »Jetzt mach schon, Potter«, sagte Malfoy leise und zog ebenfalls seinen Zauberstab. »Moody ist nicht hier, um dich auf den Schoß zu nehmen – tu’s doch, wenn du den Mumm dazu hast –«
    Den Bruchteil einer Sekunde lang sahen sie sich in die Augen, und dann, in genau demselben Moment, griffen sie an.
    »Furnunculus!«, rief Harry.
    »Densaugeo!«, schrie Malfoy.
    Lichtblitze schossen aus beiden Zauberstäben, trafen sich in der Luft und schleuderten sich aus der Bahn – Harrys Blitzstrahl traf Goyle im Gesicht, der Malfoys traf Hermine. Goyle jaulte auf und schlug die Hände auf seine Nase, wo große, hässliche Blasen aufquollen – Hermine, panisch wimmernd, presste die Hände auf den Mund.
    »Hermine!« Ron stürmte herbei, um zu sehen, was ihr passiert war.
    Harry wandte sich um und sah, wie Ron Hermines Hände von ihrem Gesicht zog. Es war kein schöner Anblick. Hermines Vorderzähne – ohnehin schon überdurchschnittlich lang – wuchsen mit alarmierender Geschwindigkeit; mehr und mehr nahm sie das Aussehen eines Bibers an und ihre Zähne wuchsen weiter, über ihre Unterlippe hinaus, auf ihr Kinn zu – in ihrer Panik tastete sie danach und schrie von Grauen gepackt auf.
    »Was soll dieser Krach hier?«, sagte eine leise, eiskalte Stimme. Snape war gekommen.
    Die Slytherins redeten laut durcheinander, um ihre Sicht der Dinge loszuwerden. Snape deutete mit einem langen gelben Finger auf Malfoy und sagte: »Erkläre.«
    »Potter hat mich angegriffen, Sir –«
    »Wir haben uns gleichzeitig angegriffen!«, rief Harry.
    »– und er hat Goyle getroffen – sehen Sie –«
    Snape musterte Goyles Gesicht, das nun nach etwas aussah, das in ein Buch über Giftpilze gehörte.
    »Krankenflügel, Goyle«, sagte Snape ruhig.
    »Malfoy hat Hermine getroffen!«, sagte Ron. »Sehen Sie!«
    Er zwang Hermine, Snape ihre Zähne zu zeigen – sie tat ihr Bestes, um sie mit den Händen zu verbergen, was jedoch schwierig war, denn jetzt waren sie schon an ihrem Kragen vorbeigewachsen. Pansy Parkinson und die anderen Slytherin-Mädchen krümmten sich hinter Snapes Rücken lautlos vor Lachen und deuteten mit den Fingern auf Hermine.
    Snape sah

Weitere Kostenlose Bücher