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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einer Ecke und sprach mit niemandem. Cedric und Fleur unterhielten sich. Fleur sah um einiges glücklicher aus, als Harry sie bisher gesehen hatte; immer wieder, wenn sie den Kopf zurückwarf, leuchtete ihr langes Silberhaar im Licht auf. Ein dickbauchiger Mann mit einer großen schwarzen Kamera in der Hand, aus der es ein wenig rauchte, beobachtete Fleur aus den Augenwinkeln.
    Bagman, der plötzlich bemerkt hatte, dass Harry eingetreten war, sprang auf und kam beschwingt auf ihn zu. »Aah, da ist er ja! Unser Champion Nummer vier! Komm herein, Harry, immer rein mit dir … keine Sorge, es geht nur um die Eichung der Zauberstäbe, die anderen Schiedsrichter werden gleich da sein –«
    »Eichung der Zauberstäbe?«, fragte Harry nervös.
    »Wir müssen prüfen, ob eure Zauberstäbe in Ordnung sind und keine Probleme machen, da sie doch die wichtigsten Werkzeuge für die kommenden Aufgaben sind«, sagte Bagman. »Der Fachmann ist gerade oben bei Dumbledore. Und dann gibt es noch einen kleinen Fototermin. Darf ich vorstellen, Rita Kimmkorn«, fügte er hinzu und wies auf die Hexe mit dem magentaroten Umhang, »sie schreibt für den Tagespropheten einen kleinen Artikel über das Turnier …«
    »Vielleicht nicht ganz so klein, Ludo«, sagte Rita Kimmkorn, die Augen auf Harry gerichtet.
    Sie hatte eine kunstvolle und auffällig steife Lockenfrisur, die überhaupt nicht zu ihrem schwerkiefrigen Gesicht passen wollte, und trug eine juwelenbesetzte Brille. Ihre dicken Finger, die den Griff einer Krokodillederhandtasche umklammerten, endeten in fünf Zentimeter langen, karmesinrot lackierten Fingernägeln.
    »Wäre es vielleicht möglich, dass ich rasch ein Wort mit Harry wechsle, bevor wir anfangen?«, fragte sie Bagman, ohne den Blick von Harry abzuwenden. »Der jüngste Champion, Sie wissen schon … damit das Ganze ein wenig Pep kriegt?«
    »Natürlich!«, rief Bagman. »Das heißt – wenn Harry keine Einwände hat?«
    »Ähm –«, sagte Harry.
    »Wunderbar«, sagte Rita Kimmkorn, und schon hatten ihre knallroten Krallenfinger Harry überraschend fest am Oberarm gepackt. Sie bugsierte ihn hinaus auf den Gang und öffnete eine Tür nebenan.
    »Dort drin ist es doch viel zu laut für uns«, sagte sie. »Sehen wir mal … ah ja, hier ist es nett und gemütlich.«
    Es war ein Besenschrank. Harry starrte sie an.
    »Komm mit, mein Lieber – so ist es recht – wunderbar«, sagte Rita Kimmkorn, ließ sich vorsichtig auf einem umgekippten Eimer nieder, drückte Harry hinunter auf einen Pappkarton und schloss die Tür. Es war stockdunkel. »Wollen mal sehen …«
    Sie ließ ihre Krokodillederhandtasche aufschnappen und zog eine Hand voll Kerzen heraus, die sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabs entzündete und in der Luft schweben ließ, so dass sie sehen konnten, was sie taten.
    »Du hast doch nichts dagegen, Harry, wenn ich eine Flotte-Schreibe-Feder benutze? Dann kann ich in aller Ruhe mit dir reden …«
    »Eine was?«
    Rita Kimmkorns Lächeln wurde immer breiter. Harry zählte drei Goldzähne. Sie steckte die Hand erneut in die Krokodilledertasche und zog eine lange giftgrüne Feder und eine Rolle Pergament hervor, die sie auf einer Lattenkiste mit Mrs Skowers Allzweck-Magische-Sauerei-Entferner zwischen sich und Harry ausrollte. Sie nahm die Spitze der grünen Feder in den Mund, saugte kurz mit offensichtlichem Genuss daran, dann stellte sie die Feder senkrecht auf das Pergament, wo sie zitternd auf der Spitze stehen blieb.
    »Probe … mein Name ist Rita Kimmkorn, Reporterin des Tagespropheten.«
    Harry sah rasch hinunter auf die Feder. Kaum hatte Rita Kimmkorn den Mund zugemacht, begann die grüne Feder schwungvoll über das Pergament zu fliegen:
    Die attraktive Blondine Rita Kimmkorn (43), deren feurige Feder manch einen aufgeblähten Ruf durchlöchert hat –
    »Wunderbar«, sagte Rita Kimmkorn erneut, riss das beschriebene Stück Pergament ab, zerknüllte es und steckte es in ihre Handtasche. Dann beugte sie sich zu Harry hinüber und sagte: »Nun, Harry … warum hast du dich entschlossen, am Trimagischen Turnier teilzunehmen?«
    »Ähm –«, sagte Harry, doch die Feder lenkte ihn ab. Obwohl er gar nichts sagte, flitzte sie über das Pergament und hinterließ als Spur einen frischen Satz:
    Eine hässliche Narbe, Erinnerung an seine tragische Vergangenheit, entstellt den ansonsten durchaus reizenden Harry Potter, dessen Augen –
    »Achte nicht auf die Feder, Harry«, sagte Rita Kimmkorn gebieterisch. Zögernd

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