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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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erwiderte Dumbledore mit träger Stimme. »Ich war oft im Gericht, aber manche Prozesse sind mir viel deutlicher in Erinnerung als andere … besonders jetzt …«
    »Sie wissen – Sie wissen, in welchem Prozess Sie mich gefunden haben? Dem mit Crouchs Sohn? Wurde da über Nevilles Eltern gesprochen …?«
    Dumbledore versetzte Harry einen sehr scharfen Blick.
    »Hat Neville dir nie gesagt, warum er bei seiner Großmutter aufgewachsen ist?«, sagte er.
    Harry schüttelte den Kopf und fragte sich im gleichen Moment, warum er Neville in den ganzen vier Jahren, die er ihn nun kannte, nie gefragt hatte.
    »Ja, es ging um Nevilles Eltern«, sagte Dumbledore. »Sein Vater, Frank Longbottom, war ein Auror wie Professor Moody. Er und seine Frau wurden gefoltert, wie du gehört hast, um ihnen abzupressen, wo sich Voldemort nach seinem Sturz aufhielt.«
    »Also sind sie tot?«, sagte Harry leise.
    »Nein«, erwiderte Dumbledore, und seine Stimme war erfüllt von einer Bitterkeit, wie sie Harry von ihm nicht kannte. »Sie sind geistig zerrüttet. Beide sind im St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Ich glaube, Neville besucht sie immer während der Ferien zusammen mit seiner Großmutter. Sie erkennen ihn nicht.«
    Harry erstarrte vor Entsetzen. Er hatte keine Ahnung gehabt … in den ganzen vier Jahren hatte er Neville nicht einmal danach gefragt …
    »Die Longbottoms waren sehr beliebt«, sagte Dumbledore. »Die Angriffe gegen sie kamen erst nach dem Sturz Voldemorts, als alle dachten, sie wären sicher. Diese Attacken haben eine Welle des Zorns ausgelöst, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Das Ministerium stand unter großem Druck, die Täter zu fassen. Leider waren die Aussagen der Longbottoms – angesichts ihres Zustands – nicht besonders zuverlässig.«
    »Dann war Mr Crouchs Sohn vielleicht tatsächlich nicht dabei?«, fragte Harry langsam.
    Dumbledore schüttelte den Kopf. »Was das betrifft, habe ich keine Ahnung.«
    Harry verstummte und betrachtete eine Weile die wirbelnde Substanz im Denkarium. Da waren noch zwei Fragen, die ihm auf der Zunge brannten … doch sie drehten sich um die Schuld Lebender …
    »Ähm«, sagte er, »Mr Bagman …«
    »… wurde seither nie mehr irgendwelcher schwarzer Umtriebe beschuldigt«, antwortete Dumbledore leise.
    »Gut«, sagte Harry eilig und starrte erneut auf den Wirbel im Denkarium, der sich jetzt verlangsamt hatte, da Dumbledore keine Gedanken mehr hinzufügte. »Und … ähm … und …«
    Doch das Denkarium schien die Frage an seiner statt zu stellen. Snapes Gesicht schwamm erneut auf der Oberfläche. Dumbledore sah darauf hinab und dann hoch zu Harry.
    »Und auch Professor Snape nicht«, sagte er.
    Harry sah in Dumbledores hellblaue Augen, und das, was ihm wirklich auf der Zunge lag, sprudelte aus seinem Mund, bevor er wusste, was geschah. »Was, Professor, hat Sie davon überzeugt, dass er kein Anhänger Voldemorts mehr ist?«
    Dumbledore hielt Harrys Blick für einige Sekunden, dann sagte er: »Das, Harry, ist eine Angelegenheit zwischen Professor Snape und mir.«
    Harry wusste, dass das Gespräch zu Ende war; Dumbledore schien zwar nicht verärgert, doch es war etwas Abschließendes in seinem Tonfall, das Harry sagte, dass es Zeit war zu gehen. Er stand auf und auch Dumbledore erhob sich.
    »Harry«, sagte er, als Harry die Tür erreicht hatte. »Bitte sprich mit niemand anderem über Nevilles Eltern. Er hat das Recht, es den Leuten selbst zu sagen, sobald er dazu bereit ist.«
    »Ja, Professor«, sagte Harry und wandte sich zum Gehen.
    »Und –«
    Harry blickte zurück.
    Dumbledore stand über das Denkarium gebeugt, und sein Gesicht, von unten durch die silbrigen Lichtstrahlen erhellt, wirkte nun noch älter. Er sah Harry einen Moment lang an, dann sagte er: »Viel Glück bei der dritten Aufgabe.«

 
Die dritte Aufgabe
    »Sogar Dumbledore glaubt, dass Du-weißt-schon-wer stärker wird?«, flüsterte Ron.
    Alles, was Harry im Denkarium gesehen, beinahe alles, was ihm Dumbledore gesagt und schließlich gezeigt hatte, hatte er inzwischen Ron und Hermine erzählt – und kaum war er aus Dumbledores Büro gekommen, hatte er auch Sirius eine Eule geschickt. Die drei saßen an diesem Abend wieder einmal bis tief in die Nacht im Gemeinschaftsraum und gingen alles noch einmal durch, bis Harry der Kopf zu schwirren begann und er verstand, was Dumbledore gemeint hatte, als er sagte, ein Kopf könne so überfüllt sein, dass es eine Erleichterung

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