Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
seinem Stuhl. Er sagte – er sagte, er würde mich an seiner Stelle an die Schlange verfüttern. Dann hat er Wurmschwanz den Cruciatus-Fluch aufgehalst – und meine Narbe hat plötzlich geschmerzt. Das hat mich aufgeweckt, es tat so übel weh.«
    Dumbledore sah ihn wortlos an.
    »Hmmh – das ist alles«, sagte Harry.
    »Verstehe«, sagte Dumbledore leise. »Verstehe. Nun, hat deine Narbe noch öfter wehgetan, außer jetzt und letztem Sommer?«
    »Nein, ich – woher wissen Sie, dass sie mich letzten Sommer geweckt hat?«, fragte Harry verblüfft.
    »Du bist nicht der Einzige, dem Sirius Briefe schreibt«, sagte Dumbledore. »Auch ich stehe mit ihm in Verbindung, seit er letztes Jahr Hogwarts verlassen hat. Ich war es, der die Berghöhle als sichersten Ort für ihn vorgeschlagen hat.«
    Dumbledore stand auf und begann hinter seinem Schreibtisch auf und ab zu gehen. Hin und wieder berührte er mit der Spitze des Zauberstabs seine Schläfe, zog einen silbrig leuchtenden Gedanken heraus und fügte ihn dem Denkarium hinzu. Die Gedanken in der Schale begannen so schnell zu wirbeln, dass Harry nichts klar erkennen konnte; es war nur noch ein Strudel verschwommener Farben.
    »Professor?«, sagte er nach ein paar Minuten.
    Dumbledore blieb stehen und sah Harry an.
    »Entschuldige bitte«, murmelte er leise. Er setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.
    »Wissen – wissen Sie, warum meine Narbe schmerzt?«
    Dumbledore sah Harry einen Moment durchdringend an, dann sagte er: »Ich habe eine Theorie, nicht mehr … Ich bin der Auffassung, deine Narbe schmerzt sowohl, wenn Lord Voldemort in deiner Nähe ist, als auch, wenn ihn eine besonders starke Woge des Hasses überkommt.«
    »Aber … warum?«
    »Weil du und er durch den Fluch, der gescheitert ist, miteinander verbunden seid«, sagte Dumbledore. »Das ist keine gewöhnliche Narbe.«
    »Also glauben Sie … dieser Traum … ist es wirklich geschehen?«
    »Durchaus möglich«, sagte Dumbledore. »Ich würde sagen – wahrscheinlich. Harry – hast du Voldemort gesehen?«
    »Nein«, sagte Harry. »Nur die Stuhllehne. Aber – da wäre doch gar nichts zu sehen, oder? Ich meine, er hat doch keinen Körper? Aber … aber wie sonst hätte er dann den Zauberstab halten können?«, sagte Harry langsam.
    »Ja, wie sonst?«, murmelte Dumbledore. »Wie sonst …«
    Eine ganze Weile sagten weder Dumbledore noch Harry ein Wort. Dumbledore starrte auf die Wand gegenüber, legte hin und wieder seinen Zauberstab an die Schläfe und fügte dem Denkarium einen weiteren silbrig glänzenden Gedanken hinzu.
    »Professor«, sagte Harry schließlich, »glauben Sie, dass er stärker wird?«
    »Voldemort?«, fragte Dumbledore und sah Harry über das Denkarium hinweg an. Es war der typische, durchdringende Blick, mit dem ihn Dumbledore schon einige Male angesehen hatte und bei dem Harry immer das Gefühl hatte, er würde ihn auf eine Weise durchschauen, wie es selbst Moodys magisches Auge nicht vermochte. »Noch einmal, Harry, ich kann dir nur sagen, was ich vermute.«
    Dumbledore seufzte erneut und sah jetzt älter und müder aus denn je.
    »Während der Jahre, in denen Voldemorts Macht immer größer wurde«, sagte er, »sind immer wieder Menschen verschwunden. Bertha Jorkins ist dort spurlos verschwunden, wo Voldemort mit Sicherheit zum letzten Mal war. Auch Mr Crouch ist verschwunden … und das auch noch auf unserem Gelände. Und jemand Drittes ist verschwunden, ein Fall, den das Ministerium, wie ich leider sagen muss, für unwichtig hält, denn es geht um einen Muggel. Sein Name war Frank Bryce, er lebte in dem Dorf, in dem Voldemorts Vater aufwuchs, und er wurde seit August letzten Jahres nicht mehr gesehen. Du siehst, ich lese die Muggelzeitungen, im Gegensatz zu den meisten unserer Freunde im Ministerium.«
    Dumbledore sah Harry mit sehr ernster Miene an. »Diese Fälle von verschwundenen Personen scheinen miteinander in Verbindung zu stehen. Das Ministerium ist da anderer Meinung – wie du vielleicht gehört hast, als du draußen vor dem Büro gewartet hast.«
    Harry nickte. Wieder verfielen beide in Schweigen und Dumbledore zog sich gelegentlich einen Gedanken aus dem Kopf. Harry hatte das Gefühl, es sei Zeit für ihn zu gehen, doch seine Neugier hielt ihn auf dem Stuhl.
    »Professor?«, sagte er erneut.
    »Ja, Harry?«, sagte Dumbledore.
    »Ähm … könnte ich Sie etwas zu dieser … dieser Gerichtsverhandlung fragen, bei der ich war … im Denkarium?«
    »Ja, du könntest«,

Weitere Kostenlose Bücher