Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
unbewegt.
    »Ich mochte Diggory«, sagte Krum unvermittelt zu Harry. »Er war immer höflich zu mir. Immer. Obwohl ich aus Durmstrang kam – mit Karkaroff«, fügte er mit finsterem Blick hinzu.
    »Habt ihr schon einen neuen Schulleiter?«, fragte Harry.
    Krum zuckte die Achseln. Wie schon Fleur bot er ihnen die Hand an und verabschiedete sich erst von Harry, dann von Ron.
    Ron sah ganz danach aus, als würde er unter Qualen mit sich selbst ringen. Schon hatte sich Krum ein paar Schritte entfernt, als es aus ihm herausplatzte: »Kann ich ein Autogramm von dir haben?«
    Hermine wandte sich ab und sah mit einem Lächeln zu, wie die pferdelosen Kutschen die Zufahrt heraufrollten, während Krum, überrascht zwar, doch nicht ohne Genugtuung, für Ron seinen Namen auf einen Fetzen Pergament schrieb.
    Das Wetter auf ihrer Rückreise nach King’s Cross war um Welten besser als bei ihrer Fahrt nach Hogwarts im vorigen September. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Harry, Ron und Hermine hatten es geschafft, ein Abteil für sich zu ergattern. Pigwidgeon war wieder einmal unter Rons Festumhang verborgen, damit er nicht endlos schuhuhte; Hedwig hatte den Kopf unter einen Flügel gesteckt und war am Dösen, und Krummbein hatte sich auf einem freien Sitz eingekringelt und sah wie ein großes, rötlich gelbes Pelzkissen aus. Während der Zug sie schnell nach Süden trug, unterhielten sich die drei so ausgiebig und freimütig wie seit einer Woche nicht mehr. Harry hatte das Gefühl, Dumbledores Worte beim Abschiedsessen hätten etwas in ihm gelöst. Es war keine solche Qual mehr, darüber zu reden, was geschehen war. Sie überlegten hin und her, was Dumbledore wohl gerade unternahm, um Voldemorts Marsch aufzuhalten, und verstummten erst, als der Imbisswagen kam.
    Als Hermine mit ihrem Essen ins Abteil zurückkehrte und ihren Geldbeutel wieder in die Schultasche steckte, zog sie eine Ausgabe des Tagespropheten heraus, die sie mitgenommen hatte.
    Harry warf einen Blick darauf, nicht sicher, ob er wirklich wissen wollte, was sie wohl geschrieben hatten, doch Hermine folgte seinem Blick und sagte leise: »Da steht nichts drin. Du kannst selber nachsehen, aber sie bringen überhaupt nichts. Ich hab jeden Tag geschaut. Nur eine kleine Meldung am Tag nach der dritten Runde, dass du das Turnier gewonnen hättest. Cedric haben sie nicht einmal erwähnt. Nichts von der ganzen Geschichte. Wenn du mich fragst, zwingt Fudge sie dazu, Stillschweigen zu bewahren.«
    »Der wird doch Rita nie zum Schweigen bringen«, sagte Harry. »Nicht, wenn es um eine solche Geschichte geht.«
    »Oh, Rita hat seit der dritten Runde nichts mehr geschrieben«, sagte Hermine in merkwürdig verhaltenem Ton. »Es ist nämlich so«, fügte sie mit leisem Zittern in der Stimme hinzu, »dass Rita Kimmkorn eine ganze Weile lang gar nichts mehr schreiben wird. Außer sie will, dass ich über sie auspacke.«
    »Wovon redest du überhaupt?«, sagte Ron.
    »Ich hab rausgefunden, wie sie unsere privaten Gespräche belauscht hat, obwohl sie eigentlich nicht aufs Schlossgelände durfte«, kam es hastig aus Hermines Mund.
    Harry hatte den Eindruck, dass Hermine ihnen das schon tagelang unbedingt hatte erzählen wollen, es sich aber wegen all der anderen Geschehnisse verkniffen hatte.
    »Und wie hat sie es angestellt?«, fragte Harry rasch.
    »Wie hast du es rausgefunden?«, setzte Ron hinzu und starrte sie an.
    »Na ja, eigentlich warst du es, der mich auf die Idee gebracht hat, Harry«, sagte sie.
    »Tatsächlich?«, entgegnete Harry verdutzt. »Wie denn?«
    »Wanzen«, sagte Hermine ausgelassen.
    »Aber du hast doch gesagt, sie funktionieren nicht –«
    »O nein, keine elektronischen Wanzen«, sagte Hermine. »Nein, wisst ihr … Rita Kimmkorn« – in Hermines Stimme zitterte verhaltener Triumph – »ist ein nicht gemeldeter Animagus. Sie kann sich –«, Hermine zog ein kleines versiegeltes Einmachglas aus ihrer Tasche, »– in einen Käfer verwandeln.«
    »Du machst Witze«, sagte Ron. »Du hast doch nicht … sie ist nicht etwa …«
    »O doch, genau das ist sie«, juchzte Hermine und fuchtelte mit dem Glas vor ihren Augen herum.
    Drin waren ein paar Zweige und Blätter und ein großer, fetter Käfer.
    »Das ist doch nie und nimmer – du willst uns auf den Arm nehmen –«, flüsterte Ron und hob das Glas an die Augen.
    »Nein, will ich nicht«, strahlte Hermine. »Ich hab sie auf der Fensterbank im Krankensaal gefangen. Schaut euch den Käfer genau an, dann

Weitere Kostenlose Bücher