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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nutzten sie die Gelegenheit und gingen hinunter, um ihn in seiner Hütte zu besuchen. Es war ein heller, sonniger Tag; Fang kam aus der offenen Tür gejagt und nahm sie bellend und wie verrückt mit dem Schwanz wedelnd in Empfang.
    »Wer da?«, rief Hagrid und kam zur Tür. »Harry!«
    Mit großen Schritten kam er ihnen entgegen, drückte Harry mit einem Arm an sich, zerzauste sich mit der anderen Hand das Haar noch mehr und sagte: »Lässt dich endlich wieder blicken, Kumpel. Schön, dich zu sehn.«
    Sie betraten die Hütte. Auf dem Holztisch vor dem Kamin standen ein paar eimergroße Tassen und Teller.
    »Hab mit Olympe ’n Tässchen Tee getrunken«, sagte Hagrid. »Ist eben gegangen.«
    »Mit wem?«, fragte Ron verwundert.
    »Madame Maxime natürlich!«, sagte Hagrid.
    »Habt euch wohl wieder versöhnt, ihr beiden?«, sagte Ron.
    »Keine Ahnung, was du meinst«, sagte Hagrid lässig und holte frische Tassen aus dem Geschirrschrank. Als er Tee gekocht und ihnen einen Teller teigiger Kekse angeboten hatte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und nahm Harry mit seinen käferschwarzen Augen scharf unter die Lupe.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er ruppig.
    »Jaah«, sagte Harry.
    »Nein, ist es nicht«, sagte Hagrid. »Natürlich nicht. Aber wird schon.«
    Harry schwieg.
    »Wusste, dass er eines Tages zurückkommt«, sagte Hagrid und alle drei sahen erschrocken zu ihm auf. »Wusste es seit Jahren, Harry. Wusste, dass er irgendwo da draußen war und gewartet hat, bis seine Zeit kam. Musste passieren. Und jetzt ist es passiert und wir müssen damit klarkommen. Wir werden kämpfen. Vielleicht können wir ihn stoppen, bevor er richtig Fuß fasst. Das jedenfalls hat Dumbledore vor. Großartiger Mann, Dumbledore. Solange wir ihn haben, mach ich mir nicht allzu viel Sorgen.«
    Hagrid sah die ungläubigen Mienen der drei und hob seine buschigen Augenbrauen.
    »Hat kein Zweck, dazuhocken und sich Sorgen zu machen«, sagte er. »Was kommen muss, wird kommen, und wenn es da ist, nehmen wir den Kampf auf. Dumbledore hat mir gesagt, was du getan hast, Harry.«
    Hagrid schwoll die Brust, während er Harry ansah. »Du hast so viel getan, wie dein Vater getan hätte, und das ist das größte Lob, das ich für dich hab.«
    Harry lächelte. Es war das erste Mal seit Tagen, dass er lächelte.
    »Worum hat dich Dumbledore gebeten, Hagrid?«, fragte er. »Er hat Professor McGonagall geschickt, um dich und Madame Maxime zu sich zu holen … noch in der Nacht.«
    »Hatte ’nen kleinen Auftrag für mich übern Sommer«, sagte Hagrid. »Ist aber geheim. Darf nich drüber reden, nich mal mit euch Rasselbande. Olympe – für euch Madame Maxime – kommt vielleicht mit. Denk eigentlich schon. Glaub, ich hab sie überredet.«
    »Hat es mit Voldemort zu tun?«
    Hagrid zuckte beim Klang dieses Namens zusammen.
    »Könnt sein«, wich er aus. »Aber … wie wär’s, wenn wir zusammen den letzten Kröter besuchen? War nur ’n Witz – nur ’n Witz!«, setzte er beim Anblick ihrer Gesichter hastig hinzu.
    Am Abend vor der Rückreise in den Ligusterweg packte Harry oben im Schlafsaal schweren Herzens seinen Koffer. Ihm graute vor dem Abschiedsessen, das sonst immer ein richtiges Fest war, bei dem der Sieger des Hauswettbewerbs ausgerufen wurde. Seit er aus dem Krankenflügel entlassen war, hatte er, um den neugierigen Blicken seiner Mitschüler zu entgehen, einen Bogen um die Große Halle gemacht, wenn sie voll besetzt war, und lieber dann gegessen, wenn kaum noch jemand da war.
    Als Harry, Ron und Hermine die Halle betraten, fiel den dreien als Erstes auf, dass sie nicht wie sonst festlich geschmückt war. Normalerweise prangte die Halle beim Abschiedsessen in den Farben des siegreichen Hauses. Heute Abend jedoch hingen schwarze Tücher an der Wand hinter dem Lehrertisch. Harry wusste, dass dies zu Ehren Cedrics geschehen war.
    Der wirkliche Mad-Eye Moody saß am Lehrertisch, mitsamt Holzbein und magischem Auge. Äußerst schreckhaft zuckte er jedes Mal zusammen, wenn ihn jemand ansprach. Harry konnte es ihm nicht verdenken; Moodys Angst vor Angriffen war nach der zehnmonatigen Gefangenschaft in seinem eigenen Koffer natürlich noch gewachsen. Professor Karkaroffs Stuhl war leer. Als Harry sich zu den anderen Gryffindors setzte, fragte er sich, wo Karkaroff jetzt wohl steckte; hatte ihn Voldemort vielleicht schon aufgespürt?
    Madame Maxime war noch da. Sie saß neben Hagrid und unterhielt sich leise mit ihm. Ein paar Plätze weiter,

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