Harry Potter und der Feuerkelch
ihm Eindruck schinden zu wollen.
»Ah – ja«, sagte Mr Weasley grinsend, »das ist mein Sohn Percy, er hat gerade im Ministerium angefangen – und das ist Fred – nein, George, tut mir leid – das ist Fred – Bill, Charlie, Ron – meine Tochter Ginny – und Rons Freunde Hermine Granger und Harry Potter.«
Bagman stutzte bei Harrys Namen fast unmerklich, und seine Augen huschten, wie Harry es schon kannte, über die Narbe auf seiner Stirn.
»Darf ich vorstellen«, fuhr Mr Weasley fort, »Ludo Bagman, ihr wisst ja, wer er ist, ihm haben wir die guten Plätze zu verdanken –«
Bagman strahlte und winkte ab, als handele es sich um eine Selbstverständlichkeit.
»Kleine Wette ums Spiel gefällig, Arthur?«, sagte er beflissen und klimperte mit einer offenbar großen Menge Goldmünzen in den Taschen seines gelbschwarzen Umhangs. »Roddy Pontner ist schon dabei, hat auf Bulgarien gesetzt – hab ihm hübsche Quoten angeboten, wenn ich bedenke, dass die drei irischen Spitzen die stärksten sind, die ich seit Jahren gesehen habe – und die kleine Agatha Timms hat die Hälfte ihrer Aalfarm auf ein wochenlanges Spiel gesetzt.«
»Aach … lass mal gut sein«, sagte Mr Weasley. »Wie wär’s mit … sagen wir, einer Galleone auf den Sieg von Irland?«
»Eine Galleone?« Ludo Bagman wirkte ein wenig enttäuscht, fasste sich jedoch rasch wieder. »Sehr schön, sehr schön … will noch jemand setzen?«
»Sie sind noch ein wenig jung fürs Wetten«, sagte Mr Weasley. »Molly würde das gar nicht gern –«
»Wir wetten siebenunddreißig Galleonen, fünfzehn Sickel, drei Knuts«, sagte Fred, der auf die Schnelle all sein Geld mit dem von George zusammengeworfen hatte, »dass Irland gewinnt – aber Viktor Krum den Schnatz fängt. Oh, und wir legen noch einen Juxzauberstab drauf.«
»Ihr wollt doch Mr Bagman nicht mit solchem Krempel belästigen –«, zischte Percy, doch Bagman schien offenbar nicht zu denken, der Zauberstab sei Krempel; im Gegenteil, sein jungenhaftes Gesicht strahlte vor Begeisterung, als er ihn aus Freds Hand nahm, und als der Zauberstab ein lautes Gackern hören ließ und sich in ein Gummihuhn verwandelte, brüllte Bagman vor Lachen.
»Hervorragend! So ’nen tollen Juxstab hab ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen! Für den würd ich fünf Galleonen hinlegen!«
Percy erstarrte, bestürzt und entrüstet.
»Jungs«, nuschelte Mr Weasley, »ich will nicht, dass ihr wettet … das sind eure ganzen Ersparnisse … eure Mutter –«
»Sei kein Spielverderber, Arthur!«, dröhnte Ludo Bagman und klimperte erregt mit seinem Tascheninhalt. »Sie sind alt genug, um zu wissen, was sie wollen! Ihr glaubt, Irland gewinnt, aber Krum fängt den Schnatz? Nie und nimmer, Jungs, nie und nimmer … Ich biete euch ’ne sagenhafte Quote dafür … und noch fünf Galleonen für den Juxzauberstab dazu, nicht wahr …«
Mr Weasley sah hilflos zu, wie Ludo Bagman ein Notizbuch und eine Feder zückte und die Namen der Zwillinge notierte.
»Alles klar«, sagte George, nahm den Pergamentzettel von Bagman entgegen und steckte ihn sorgfältig ein.
Glänzend gelaunt wandte sich Bagman nun wieder Mr Weasley zu. »Hast du vielleicht etwas zu trinken für mich? Ich bin auf der Suche nach Barty Crouch. Mein bulgarischer Partner macht Schwierigkeiten, und ich versteh kein Wort von dem, was er sagt. Barty kann das sicher regeln. Er spricht ungefähr hundertfünfzig Sprachen.«
»Mr Crouch?«, sagte Percy, und mit einem Schlag belebte sich seine missbilligende Miene und er hechelte geradezu vor Aufregung. »Er spricht über zweihundert Sprachen! Nixisch und Beamtenchinesisch und Troll …«
»Jeder kann Troll«, sagte Fred geringschätzig, »man muss nur fuchteln und grunzen.«
Percy warf Fred einen äußerst gehässigen Blick zu und stocherte energisch im Feuer, um das Wasser im Kessel wieder zum Kochen zu bringen.
»Was Neues von Bertha Jorkins, Ludo?«, fragte Mr Weasley, als Bagman sich auf dem Gras neben ihnen niederließ.
»Keine Spur«, sagte Bagman unbeschwert. »Aber die wird schon wieder auftauchen. Arme alte Bertha … Gedächtnis wie ein undichter Kessel und null Orientierungssinn. Hat sich verflogen, da wette ich mit dir. Irgendwann im Oktober spaziert sie wieder ins Büro und denkt, es sei immer noch Juli.«
»Meinst du nicht, es wäre an der Zeit, jemanden nach ihr suchen zu lassen?«, mahnte Mr Weasley vorsichtig, während Percy Bagman den Tee reichte.
»Barty Crouch redet auch immer davon«,
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