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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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litt. Als er sich bei seinen verängstigt umherblickenden Mitschülern eingereiht hatte, fing er Colin Creeveys Blick auf, reckte beide Daumen in die Höhe und formte mit den Lippen die Worte: »Ich bin in den See gefallen!« Darüber war er offensichtlich entzückt.
    Professor McGonagall kam mit einem dreibeinigen Stuhl in der Hand und stellte ihn vor den Neuen ab. Auf dem Stuhl lag ein steinalter, schmutziger, geflickter Zaubererhut. Die Neuen starrten ihn an. Und alle anderen auch. Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann öffnete sich ein Riss gleich über der Krempe, ein Mund bildete sich, und der Hut begann zu singen:
    Eintausend Jahr und mehr ist’s her,
    seit mich genäht ein Schneiderer.
    Da lebten vier Zaubrer wohl angesehn;
    ihre Namen werden nie vergehn.
    Von wilder Heide der kühne Gryffindor,
    die schöne Ravenclaw die tiefe Schlucht erkor.
    Die gute Hufflepuff aus sanftem Tal,
    der schlaue Slytherin aus Sümpfen fahl.
    Sie teilten einen Wunsch und Traum,
    einen kühnen Plan, ihr glaubt es kaum –
    junge Zauberer gut zu erziehn,
    das war von Hogwarts der Beginn.
    Es waren unserer Gründer vier,
    die schufen diese Häuser hier
    und jeder schätzte eine andere Tugend
    bei der von ihm belehrten Jugend.
    Die Mutigsten zog Gryffindor
    bei weitem allen andern vor;
    für Ravenclaw die Klügsten waren
    alleine wert der Lehrerqualen.
    Und jedem, der da eifrig lernte,
    bescherte Hufflepuff reiche Ernte.
    Bei Slytherin der Ehrgeiz nur
    stillte den Machttrieb seiner Natur.
    Es ist vor langer Zeit gewesen,
    da konnten sie noch selbst verlesen,
    doch was sollte später dann geschehen,
    denn sie würden ja nicht ewig leben.
    ’s war Gryffindor, des Rates gewiss,
    der mich sogleich vom Kopfe riss.
    Die Gründer sollten mir verleihn
    von ihrem Grips ’nen Teil ganz klein.
    So kann ich jetzt, an ihrer statt,
    sagen, wer wohin zu gehen hat.
    Nun setzt mich rasch auf eure Schöpfe,
    damit ich euch dann vor mir knöpfe.
    Falsch gewählt hab ich noch nie,
    weil ich in eure Herzen seh.
    Nun wollen wir nicht weiter rechten,
    ich sag, wohin ihr passt am besten.
    Der Sprechende Hut verstummte und in der Großen Halle brandete Beifall auf.
    »Das ist doch nicht das Lied, das er damals für uns gesungen hat«, sagte Harry und klatschte ebenfalls.
    »Er singt jedes Jahr ein neues«, sagte Ron. »Muss ein ziemlich langweiliges Leben sein für diesen Hut, meint ihr nicht? Sicher verbringt er das ganze Jahr damit, ein neues Lied zu dichten.«
    Professor McGonagall entrollte ein langes Pergament.
    »Wenn ich euren Namen rufe, zieht ihr den Hut über den Kopf und setzt euch auf den Stuhl«, erklärte sie den Neuen. »Wenn der Hut euer Haus ausruft, geht ihr zum richtigen Tisch und setzt euch dorthin.
    Ackerley, Stewart!«
    Ein Junge, sichtlich am ganzen Leib zitternd, trat vor, nahm den Sprechenden Hut in die Hand, setzte ihn auf und ließ sich auf dem Stuhl nieder.
    »Ravenclaw!«, rief der Hut.
    Stewart Ackerley nahm den Hut ab und hastete zu einem Platz am Tisch der Ravenclaws, die ihn begeistert klatschend empfingen. Harry erhaschte einen kurzen Blick auf Cho, die Sucherin der Ravenclaws, die Stewart Ackerley herzlich begrüßte. Einen flüchtigen Moment lang hatte er das merkwürdige Gefühl, sich ebenfalls zu den Ravenclaws setzen zu wollen.
    »Baddock, Malcolm!«
    »Slytherin!«
    Am Tisch auf der anderen Seite der Halle brach Jubel aus; Harry konnte Malfoy klatschen sehen, als Baddock sich den Slytherins anschloss. Harry fragte sich, ob Baddock wusste, dass das Haus Slytherin mehr schwarze Hexen und Magier hervorgebracht hatte als alle anderen Häuser. Fred und George pfiffen Malcolm Baddock aus, als er sich setzte.
    »Branstone, Eleanor!«
    »Hufflepuff!«
    »Cauldwell, Owen!«
    »Hufflepuff!«
    »Creevey, Dennis!«
    Der winzige Dennis Creevey trat über Hagrids Maulwurfmantel stolpernd vor, und in genau diesem Moment glitt Hagrid selbst durch eine Tür hinter dem Lehrertisch in die Halle. Hagrid, etwa doppelt so groß wie ein normal gewachsener Mann und mindestens dreimal so breit, sah mit seinem langen, wilden und zerzausten schwarzen Haar und seinem Bart ein wenig beängstigend aus – ein falscher Eindruck, wie Harry, Ron und Hermine wussten, denn Hagrid war von ausgesprochen freundlichem Gemüt. Er zwinkerte ihnen zu, setzte sich ans Ende des Lehrertisches und sah Dennis Creevey zu, der jetzt den Sprechenden Hut aufsetzte. Der Riss über der Krempe öffnete sich weit –
    »Gryffindor!«, rief der Hut.
    Hagrid

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