Harry Potter und der Feuerkelch
sich vernehmlich.
»Ähm – aber vielleicht ein andermal … nein …«, sagte Dumbledore. »Wo war ich stehen geblieben? Ah ja, das Trimagische Turnier … nun, einige von euch werden nicht wissen, worum es bei diesem Turnier geht, und ich hoffe, dass die anderen mir verzeihen, wenn ich es kurz erkläre, sie können ja inzwischen weghören.
Das Trimagische Turnier fand erstmals vor etwa siebenhundert Jahren statt, als freundschaftlicher Wettstreit zwischen den drei größten europäischen Zaubererschulen – Hogwarts, Beauxbatons und Durmstrang. Jede Schule wählte einen Champion aus, der sie vertrat, und diese drei mussten im Wettbewerb drei magische Aufgaben lösen. Die Schulen wechselten sich alle fünf Jahre als Gastgeber des Turniers ab, und alle fanden, dies sei der beste Weg, persönliche Bande zwischen jungen Hexen und Magiern verschiedener Länder zu knüpfen – bis allerdings die Todesrate so stark zunahm, dass das Turnier eingestellt wurde.«
»Todesrate?«, flüsterte Hermine mit alarmierter Miene. Doch ihre Beklemmung schien von der Mehrheit der Schüler in der Halle nicht geteilt zu werden; viele von ihnen tuschelten aufgeregt miteinander, und auch Harry wartete gespannt darauf, mehr über das Turnier zu hören, und hatte keine Lust, sich über Hunderte von Jahren zurückliegende Todesfälle Gedanken zu machen.
»Es gab im Laufe der Jahrhunderte mehrere Versuche, das Turnier wieder einzuführen«, fuhr Dumbledore fort, »doch keiner davon war sehr erfolgreich. Nun allerdings haben unsere Abteilungen für Internationale Magische Zusammenarbeit und für Magische Spiele und Sportarten beschlossen, dass die Zeit reif ist für einen neuen Versuch. Den ganzen Sommer über haben wir uns alle Mühe gegeben, dafür zu sorgen, dass diesmal kein Champion in tödliche Gefahr geraten kann.
Die Schulleiter von Beauxbatons und Durmstrang werden mit ihren Kandidaten engerer Wahl im Oktober hier eintreffen und die Ausscheidung für die drei Champions wird an Halloween stattfinden. Ein unparteiischer Richter wird entscheiden, welche Schüler geeignet sind, im Trimagischen Turnier für den Ruhm ihrer Schule anzutreten und das ausgesetzte Preisgeld von tausend Galleonen zu gewinnen.«
»Ich mach mit!«, zischte Fred Weasley, so dass es alle am Tisch hörten, und er strahlte schon begeistert bei der Vorstellung, so viel Ruhm und Reichtum ernten zu können. Er war offenbar nicht der Einzige, der sich bereits als Hogwarts-Champion sah. An jedem Haustisch sah Harry Schüler, die entweder traumverloren Dumbledore anstarrten oder fieberhaft mit ihren Nachbarn flüsterten. Doch dann erhob Dumbledore erneut die Stimme und die Halle verstummte.
»Zwar weiß ich, wie begierig ihr alle darauf seid, den Trimagischen Pokal für Hogwarts zu holen«, sagte er, »doch die Leiter der teilnehmenden Schulen haben gemeinsam mit dem Zaubereiministerium beschlossen, in diesem Jahr eine Altersbegrenzung für die Bewerber festzusetzen. Nur Schüler, die volljährig sind – das heißt siebzehn Jahre oder älter –, erhalten die Erlaubnis, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Dies ist ein Schritt« – und Dumbledore sprach ein wenig lauter, denn bei diesen Worten hatten einige Schüler empört aufgeschrien und die Weasley-Zwillinge schienen plötzlich mächtig zornig zu sein – »dies ist ein Schritt, den wir für notwendig halten, denn die Turnieraufgaben sind schwierig und trotz aller Vorkehrungen nur unter Gefahr zu lösen, und es ist höchst unwahrscheinlich, dass Schüler unterhalb der sechsten Klassenstufe damit zurechtkommen. Ich persönlich werde dafür sorgen, dass kein minderjähriger Schüler unseren unparteiischen Schiedsrichter hinters Licht führt, um Hogwarts-Champion zu werden.« Seine hellblauen Augen huschten zwinkernd über Freds und Georges rebellische Mienen. »Ich bitte euch daher, eure Zeit nicht mit einer Bewerbung zu verschwenden, wenn ihr noch nicht siebzehn seid.
Die Abordnungen aus Beauxbatons und Durmstrang werden im Oktober eintreffen und den größten Teil des Jahres bei uns bleiben. Ich weiß, dass ihr unsere ausländischen Gäste mit größter Herzlichkeit empfangen und den Hogwarts-Champion mit Leib und Seele unterstützen werdet, sobald er oder sie ausgewählt ist. Und nun ist es spät, und ich weiß, wie wichtig es ist, dass ihr alle wach und ausgeruht seid, wenn ihr morgen in die Klassen geht. Schlafenszeit! Husch, husch!«
Dumbledore setzte sich und begann mit Mad-Eye Moody zu sprechen. Unter
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