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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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starrte auf eine lange Liste mit Zahlen und Formeln.
    »Weißt du was«, sagte Ron, dem die Haare zu Berge standen, weil er vor Ärger ständig mit den Fingern durch seinen Schopf fuhr, »ich glaube, wir probieren es mal wieder mit unserer alten Wahrsagekrücke.«
    »Wie bitte – das Ganze erfinden?«
    »Ja«, sagte Ron, wischte das Gewirr bekritzelter Pergamente vom Tisch, stippte seine Feder ins Tintenfass und begann zu schreiben.
    »Am nächsten Montag«, sagte er eifrig kritzelnd, »werd ich wahrscheinlich einen Schnupfen kriegen, und zwar weil Mars und Jupiter ganz ungünstig zueinander stehen.« Er sah zu Harry auf. »Du kennst sie doch – misch ’ne hübsche Portion Elend rein, und sie leckt es dir aus der Hand.«
    »Stimmt«, sagte Harry, knüllte seinen ersten Versuch zusammen und warf den Pergamentball über die Köpfe einiger schnatternder Erstklässler hinweg ins Feuer. »Gut … am Montag gerate ich in Gefahr – ähm –, mich zu verbrennen.«
    »Da kannst du Gift drauf nehmen«, sagte Ron mit finsterem Blick, »am Montag sehen wir die Kröter wieder. Schön, am Dienstag werd ich dann … ähm …«
    »Etwas verlieren, das dir lieb und teuer ist«, sagte Harry, der auf der Suche nach Anregungen durch Entnebelung der Zukunft blätterte.
    »Gute Idee«, sagte Ron und schrieb sie auf. »Wegen … ähm … Merkur. Wie wär’s, wenn dir jemand, den du für einen Freund gehalten hast, ein Messer in den Rücken stößt?«
    »Jaah … cool …«, sagte Harry und ließ die Feder kratzen, »weil … Venus im zwölften Haus steht.«
    »Und am Mittwoch, glaub ich, krieg ich bei einer Prügelei was auf die Nase.«
    »Aaah, eigentlich wollte ich mich prügeln. Gut, dann verlier ich eine Wette.«
    »Ja, du wettest, dass ich die Prügelei gewinne …«
    So strickten sie noch eine Stunde weiter an ihren Vorhersagen (die immer tragischer wurden), während die anderen allmählich schlafen gingen.
    Krummbein kam zu ihnen herübergeschlenzt, sprang leichtfüßig auf einen leeren Stuhl und starrte Harry mit unergründlichen Augen an, ganz so, wie Hermine schauen würde, wenn sie gewusst hätte, dass sie ihre Hausaufgaben nicht ordentlich erledigten.
    Harry ließ den Blick durch das Zimmer schweifen und versuchte sich ein Unglück einfallen zu lassen, das er noch nicht aufgebraucht hatte, da sah er Fred und George an der Wand gegenüber sitzen, die Köpfe zusammengesteckt und mit gezückten Federn über einem Pergament brütend. Man sah die beiden nur ganz selten in einer Ecke versteckt und stumm bei der Arbeit; meist liebten sie den Trubel und waren dann auch der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wie sie da gemeinsam an ihrem Pergament arbeiteten, hatten sie etwas Geheimnistuerisches an sich, und Harry fiel ein, dass sie schon im Fuchsbau zusammengesessen und etwas geschrieben hatten. Damals hatte er gedacht, es ginge um ein neues Bestellformular für Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, doch diesmal sah es nicht danach aus, denn sonst hätten sie gewiss Lee Jordan an dem Spaß beteiligt. Er fragte sich, ob es etwas mit dem Versuch zu tun hatte, am Trimagischen Turnier teilzunehmen.
    Harry sah jetzt, wie George den Kopf schüttelte, mit seiner Feder etwas durchstrich und mit ganz leiser Stimme, die dennoch durch den fast leeren Raum herüberwehte, zu Fred sagte: »Nein – das klingt, als würden wir ihn beschuldigen. Wir müssen vorsichtig sein …«
    Dann sah George auf und bemerkte, dass Harry sie beobachtete. Harry grinste und wandte sich rasch wieder seinen Vorhersagen zu – er wollte nicht, dass George dachte, er würde lauschen. Kurz danach rollten die Zwillinge ihr Pergament zusammen, sagten gute Nacht und gingen zu Bett.
    Die beiden waren gerade zehn Minuten fort, als das Porträtloch aufging und Hermine in den Gemeinschaftsraum kletterte, in der einen Hand ein Blatt Pergament und in der anderen ein Kästchen mit schepperndem Inhalt.
    Krummbein machte einen Buckel und schnurrte.
    »Hallo«, sagte sie, »ich bin gerade fertig geworden!«
    »Ich auch!«, sagte Ron ausgelassen und warf seine Feder hin.
    Hermine setzte sich, legte ihre Sachen auf einen leeren Sessel und zog das Blatt mit Rons Voraussagen zu sich her.
    »Wird kein besonders guter Monat für dich, oder?«, sagte sie mit schrägem Lächeln, während Krummbein es sich auf ihrem Schoß gemütlich machte.
    »Tjaah, wenigstens bin ich vorgewarnt«, gähnte Ron.
    »Sieht aus, als ob du zweimal ertrinkst«, sagte Hermine.
    »Ach nein, wirklich?«, sagte Ron

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