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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Wünsche an Ron und Hermine. Halt die Augen offen, Harry.
    Sirius
    Harry sah zu Ron und Hermine auf, die ihn mit großen Augen anstarrten.
    »Er fliegt nach Norden?«, flüsterte Hermine. »Er kommt zurück?«
    »Was sind das für Zeichen, die Dumbledore liest?«, fragte Ron vollkommen perplex. »Harry, was ist los mit dir?«
    Harry hatte sich gerade mit der Faust gegen die Stirn geschlagen und Hedwig aus seinem Schoß geworfen.
    »Ich hätt’s ihm nicht sagen sollen!«, rief er wütend.
    »Wovon redest du eigentlich?«, sagte Ron verdutzt.
    »Jetzt denkt er, er muss zurückkommen!«, sagte Harry und donnerte seine Faust so heftig auf den Tisch, dass Hedwig auf Rons Stuhllehne flatterte und entrüstet schrie. »Zurückkommen, weil er glaubt, ich sei in Schwierigkeiten! Aber mir geht’s doch gut! Und für dich hab ich nichts«, fauchte er Hedwig an, die erwartungsvoll mit dem Schnabel klackerte, »da musst du schon hoch in die Eulerei, wenn du was zu fressen willst.«
    Hedwig warf ihm einen zutiefst beleidigten Blick zu, erwischte ihn mit ausgebreitetem Flügel unsanft am Kopf und flog zum offenen Fenster hinaus.
    »Harry –«, setzte Hermine beschwichtigend an.
    »Ich geh schlafen«, sagte Harry barsch. »Bis morgen früh dann.«
    Oben im Schlafsaal zog er seinen Pyjama an und legte sich ins Himmelbett, doch er spürte nicht die geringste Müdigkeit.
    Wenn Sirius zurückkäme und gefasst würde, wäre es seine, Harrys, Schuld. Warum hatte er nicht den Mund gehalten? Ein paar Sekunden Schmerz und er musste gleich losjammern … hätte er nur kühlen Kopf bewahrt und alles für sich behalten …
    Kurze Zeit später hörte er Ron in den Schlafsaal kommen, doch er sprach ihn nicht an. Lange lag Harry wach und starrte auf den dunklen Baldachin über seinem Bett. Im Schlafsaal herrschte vollkommene Stille, und wäre Harry nicht so tief in Gedanken versunken gewesen, wäre ihm aufgefallen, dass Neville nicht wie üblich schnarchte und er daher nicht der Einzige war, der keinen Schlaf fand.

 
Beauxbatons und Durmstrang
    Als hätte Harrys Kopf im Schlaf unermüdlich gearbeitet, erwachte er früh am nächsten Morgen mit einem glasklaren Plan im Sinn. Er stand auf, zog sich im blassen Dämmerlicht an und ging dann, ohne Ron zu wecken, hinunter in den verlassenen Gemeinschaftsraum. Er nahm ein Blatt Pergament vom Tisch, auf dem noch seine Hausaufgaben für Wahrsagen lagen, und schrieb den folgenden Brief:
    Lieber Sirius,
    ich glaube, ich habe mir nur eingebildet, dass meine Narbe wehtat, ich war noch ziemlich verpennt, als ich dir diesen Brief schrieb. Es hat keinen Zweck, dass du zurückkommst, hier ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen um mich, mein Kopf fühlt sich ganz normal an.
    Harry
    Dann kletterte er aus dem Porträtloch, stieg die Treppen des noch im Schlaf liegenden Schlosses hoch (nur ganz kurz von Peeves aufgehalten, der ihm in einem Korridor im vierten Stock eine große Vase über den Kopf stülpen wollte), bis er schließlich in die Eulerei in der Spitze des Westturms gelangte. Die Eulerei war ein kreisrunder Raum mit steinernen Wänden, und da die Fenster keine Scheiben hatten, war er recht kalt und zugig. Der strohbedeckte Boden war übersät mit Eulenmist und ausgewürgten Knochen von Mäusen und Maulwürfen. Hunderte von Eulen jeder erdenklichen Art hockten hier auf den Stangen, die sich bis hoch zum Turmgebälk zogen, und fast alle schliefen, auch wenn hie und da ein rundes Bernsteinauge Harry mit scharfem Blick folgte. Jetzt sah er auch Hedwig behaglich zwischen einer Schleiereule und einem Waldkauz schlafen, und er ging hastig zu ihr hinüber, wobei er fast auf dem mit Vogelkot übersäten Boden ausgerutscht wäre. Es dauerte eine Weile, bis er sie dazu bringen konnte, aufzuwachen und ihn überhaupt anzusehen, denn zunächst trippelte sie auf ihrer Stange umher und zeigte ihm nur den Schwanz. Offensichtlich war sie immer noch gekränkt wegen seiner undankbaren Art am Abend zuvor. Am Ende schaffte es Harry dann doch, sie zu überzeugen, indem er laut überlegte, dass sie wohl zu müde sei und er Ron bitten würde, ihm Pigwidgeon zu leihen; daraufhin streckte sie ein Bein aus und ließ ihn den Brief daran festbinden.
    »Du findest ihn, nicht wahr?«, sagte Harry und streichelte ihr übers Gefieder, während er sie auf dem Arm zu einer der Mauerluken trug. »Bevor die Dementoren ihn finden.«
    Sie kniff ihm in den Finger, vielleicht ein wenig kräftiger als sonst, schuhuhte jedoch leise, als wollte

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