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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Gesicht gerichtet, nickte Black mit dem Kopf.
    »Professor«, setzte Harry an, »was –?«
    Doch er kam mit seiner Frage nie zu Ende, denn was er sah, würgte ihm die Stimme ab. Lupin ließ den Zauberstab sinken und sah Black unverwandt an. Und schon sprang er an Blacks Seite, packte ihn bei der Hand, zog ihn hoch, so dass Krummbein zu Boden fiel, und umarmte Black wie einen Bruder.
    Harry hatte das Gefühl, als hätte es ihm den Magen umgedreht.
    »Ich glaub’s nicht!«, schrie Hermine.
    Lupin löste sich von Black und wandte sich ihr zu. Sie hatte sich aufgerichtet und deutete mit zornflackerndem Blick auf Lupin. »Sie – Sie –«
    »Hermine –«
    »– Sie und er!«
    »Hermine, beruhige dich –«
    »Ich hab’s niemandem erzählt!«, kreischte Hermine, »ich hab es für Sie vertuscht –«
    »Hermine, hör mir bitte zu!«, rief Lupin, »ich kann’s dir erklären –«
    Harry schüttelte es am ganzen Leib, doch nicht aus Angst. Eine neue Welle von Zorn überschwemmte ihn.
    »Ich habe Ihnen vertraut«, rief er Lupin zu, seiner Stimme nicht mehr Herr, »und die ganze Zeit waren Sie sein Freund –«
    »Du irrst dich«, sagte Lupin, »ich war in den letzten zwölf Jahren nicht Sirius’ Freund, aber ich bin es jetzt – lass es mich erklären …«
    »Nein!«, schrie Hermine, »Harry, trau ihm nicht, er hat Black geholfen, ins Schloss zu kommen, er will auch dich tot sehen – er ist ein Werwolf!«
    Eine unheimliche Stille trat ein. Aller Augen waren jetzt auf Lupin gerichtet, der erstaunlich ruhig wirkte, wenn auch ziemlich bleich.
    »Nicht ganz so gut wie sonst, Hermine«, sagte er. »Nur einen von drei Punkten, fürchte ich. Ich habe Sirius nicht geholfen, ins Schloss zu kommen, und ich will gewiss nicht, dass Harry stirbt …« Ein merkwürdiges Zittern huschte ihm übers Gesicht. »Doch will ich nicht bestreiten, dass ich ein Werwolf bin.«
    Ron unternahm einen vergeblichen Versuch, sich aufzurichten, sackte jedoch vor Schmerz wimmernd zurück aufs Bett. Lupin ging mit besorgtem Blick zu ihm hinüber, doch Ron japste:
    »Weg von mir, Werwolf!«
    Lupin blieb wie angewurzelt stehen. Dann wandte er sich mit offensichtlicher Mühe Hermine zu und sagte:
    »Seit wann weißt du es?«
    »Schon ’ne Ewigkeit«, flüsterte Hermine. »Seit ich den Aufsatz für Professor Snape geschrieben habe …«
    »Er wird sich freuen«, sagte Lupin kühl. »Er hat euch den Aufsatz schreiben lassen in der Hoffnung, jemand würde erkennen, was meine Symptome bedeuten … Hast du auf der Mondtabelle nachgesehen und festgestellt, dass ich bei Vollmond immer krank war? Oder ist dir aufgefallen, dass der Irrwicht sich in einen Mond verwandelte, als er mich sah?«
    »Beides«, sagte Hermine leise.
    Lupin lachte gequält.
    »Du bist die schlauste Hexe deines Alters, die ich je getroffen habe, Hermine.«
    »Bin ich nicht«, flüsterte Hermine, »wenn ich ein wenig schlauer gewesen wäre, hätte ich allen gesagt, was Sie sind!«
    »Aber das wissen sie schon«, sagte Lupin. »Zumindest die Lehrer.«
    »Dumbledore hat Sie eingestellt, obwohl er wusste, dass Sie ein Werwolf sind?«, schnaubte Ron mit aufgerissenen Augen. »Ist er wahnsinnig?«
    »Einige Lehrer dachten das auch«, sagte Lupin. »Es war ein schweres Stück Arbeit, gewisse Lehrer davon zu überzeugen, dass man mir vertrauen kann –«
    »Und da hat er sich geirrt!«, rief Harry. »Sie haben ihm die ganze Zeit geholfen!« Er deutete auf Black, der zum Bett hinübergegangen und darauf zusammengesunken war, eine zitternde Hand aufs Gesicht gepresst. Krummbein sprang zu ihm hoch und kroch schnurrend auf seinen Schoß. Ron rückte von beiden weg und zog sein Bein nach.
    »Ich habe Sirius nicht geholfen«, sagte Lupin. »Wenn ihr mir eine Chance gebt, dann erkläre ich es. Hier –«
    Er nahm die Zauberstäbe von Harry, Ron und Hermine und warf sie ihren Besitzern zu; verdutzt fing Harry den seinen auf.
    »Also gut«, sagte Lupin und steckte den eigenen Zauberstab in den Gürtel. »Ihr seid bewaffnet, wir nicht. Hört ihr mir jetzt zu?«
    Harry wusste nicht, was er davon halten sollte. War das eine List?
    »Wenn Sie ihm nicht geholfen haben«, sagte er mit zornigem Blick auf Black, »woher wussten Sie dann, dass er hier war?«
    »Die Karte«, sagte Lupin, »die Karte des Rumtreibers. Ich war in meinem Büro und hab auf ihr nachgesehen.«
    »Sie wissen, wie man mit ihr umgeht?«, sagte Harry misstrauisch.
    »Natürlich weiß ich, wie man mit ihr umgeht«, sagte Lupin und wedelte

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