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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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– «
    Er spürte, wie sie ihn beobachteten, ihr rasselnder Atem kam ihm vor wie ein wütender Sturm. Dieser Dementor schien es auf ihn abgesehen zu haben. Er hob die verrotteten Hände – und zog die Kapuze vom Gesicht.
    Dort, wo die Augen hätten sein sollen, war nur dünne, schorfige Haut, die sich glatt über die leeren Höhlen spannte. Doch er hatte einen Mund … einen tiefen, unförmigen Schlund, und sein Atmen klang wie ein Todesröcheln. Lähmendes Grauen überkam Harry, er konnte sich weder rühren noch sprechen. Sein Patronus flackerte auf und erstarb.
    Weißer Nebel blendete ihn. Er musste kämpfen … expecto patronum … er konnte nichts mehr sehen … und in der Ferne hörte er das vertraute Schreien … expecto patronum … er tastete im Nebel nach Sirius und fand seinen Arm … er würde nicht zulassen, dass sie ihn fortnahmen …
    Doch ein paar kräftige, nasskalte Hände klammerten sich plötzlich um Harrys Hals. Der Dementor drückte ihm das Kinn nach oben … Harry spürte seinen Atem … sie wollten ihn zuerst erledigen … er roch den widerlichen Atem … seine Mutter schrie in seinen Ohren … das würde das Letzte sein, was er hörte –
    Und dann, durch den Nebel, der ihn ertränkte, glaubte er ein silbernes Licht zu sehen, das heller und heller wurde … er spürte, wie er aufs Gras fiel –
    Das Gesicht im Gras, zu schwach, um sich zu rühren, zitternd vor Übelkeit, öffnete er die Augen. Blendend helles Licht fiel auf das Gras um ihn her – das Schreien hatte aufgehört, die Kälte wich … Etwas trieb die Dementoren davon … es kreiste um ihn und Black und Hermine … die Dementoren schwebten fort … die Luft erwärmte sich …
    Mit allerletzter Kraft hob Harry den Kopf noch ein wenig höher und sah inmitten des Lichts ein Tier, das über den See davongaloppierte … mit schweißgetrübten Augen versuchte Harry zu erkennen, was es war … es war hell wie ein Einhorn … Harry, verzweifelt gegen die Ohnmacht ankämpfend, sah, wie es drüben am anderen Ufer ankam und sich aufbäumte. So hell war das Wesen, dass er noch sehen konnte, wie jemand es herzlich begrüßte … die Hand hob und es tätschelte … jemand, der ihm seltsam bekannt vorkam … doch das konnte nicht sein …
    Harry begriff nicht. Er konnte nicht mehr denken. Die letzten Kräfte schwanden ihm und sein Kopf schlug zu Boden. Er war ohnmächtig.

 
Hermines Geheimnis
    »Fürchterliche Geschichte … schrecklich … Wunder, dass alle noch leben … so was hab ich noch nie gehört … Heiliger Strohsack, ein Glück, dass Sie da waren, Snape …«
    »Danke, Minister.«
    »Merlin-Orden, zweiter Klasse, würde ich sagen. Erster Klasse, wenn ich’s deichseln kann!«
    »Herzlichen Dank, Minister.«
    »Sieht ja übel aus, der Schnitt, den Sie da im Gesicht haben … das war sicher Black?«
    »Keineswegs, Minister, es waren Potter, Weasley und Granger, Minister …«
    »Nein!«
    »Black hatte sie verhext, war mir auf der Stelle klar. Ein Verwirrungszauber, so wie die sich aufführten. Glaubten offenbar, er sei doch unschuldig. Sie waren für ihre Taten nicht verantwortlich. Allerdings wäre Black fast entkommen, weil sie sich eingemischt haben … glaubten wohl, sie könnten ihn auf eigene Faust fangen. Man hat ihnen bisher einfach viel zu viel durchgehen lassen … ich fürchte, das ist ihnen zu Kopfe gestiegen … und natürlich hat der Schulleiter immer größtes Nachsehen mit Potter.«
    »Nun ja, Snape … Sie wissen, Harry Potter … wir haben da alle einen schwachen Punkt, wenn es um ihn geht.«
    »Gleichwohl, Minister – tut es ihm gut, wenn er immer wieder mit allem davonkommt? Ich persönlich bemühe mich, ihn wie jeden anderen Schüler auch zu behandeln. Und jeder andere Schüler würde – allermindestens – für einige Zeit ausgeschlossen, wenn er seine Freunde derart in Gefahr gebracht hätte. Bedenken Sie, Minister, gegen alle Schulregeln – und nach allem, was wir zu seinem Schutz getan haben – außerhalb der Schule angetroffen, spätabends, in Gesellschaft eines Werwolfs und eines Mörders – und außerdem habe ich Grund zu der Annahme, dass er auch unrechtmäßig in Hogsmeade war –«
    »Gut und schön … wir werden sehen, Snape, wir werden sehen … der Junge hat zweifellos eine Dummheit begangen …«
    Harry lag mit geschlossenen Augen da und lauschte. Ihm war sterbenselend zumute. Die Worte schienen nur langsam von seinen Ohren in sein Hirn zu dringen und er verstand sie kaum … seine Glieder

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