Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
hechtete.
    »Hab ich dich! Hau ab, du stinkender Kater –«
    »Da ist Sirius!«, sagte Harry. Der riesige Hund war zwischen den Wurzeln der Weide hervorgesprungen, sie sahen, wie der schwarze Umriss Harry zu Boden stieß und Ron packte …
    »Sieht von hier noch schlimmer aus, nicht wahr?«, sagte Harry und beobachtete, wie der Hund Ron zwischen die Wurzeln zerrte. »Autsch – der Baum hat mir gerade eine verpasst – und jetzt kriegst du auch eine gewischt – das ist unheimlich –«
    Die Peitschende Weide ächzte und schlug mit den unteren Zweigen aus; sie sahen sich selbst dabei zu, wie sie immer wieder versuchten den Baum zu überlisten und an den Stamm zu gelangen. Und dann erstarrte der Baum.
    »Jetzt hat Krummbein den Knoten gedrückt«, sagte Hermine.
    »Und los geht’s …«, murmelte Harry. »Wir sind schon drin.«
    Kaum waren sie verschwunden, regte sich der Baum wieder. Sekunden später hörten sie ganz in der Nähe Schritte. Dumbledore, Macnair, Fudge und das alte Ausschussmitglied waren auf dem Rückweg ins Schloss.
    »Gleich nachdem wir runter in den Tunnel sind!«, sagte Hermine. »Wenn Dumbledore doch bloß mitgekommen wäre …«
    »Macnair und Fudge wären dann auch gekommen«, sagte Harry bitter. »Und Fudge hätte Macnair auf der Stelle befohlen, Sirius umzubringen, darauf kannst du Gift nehmen …«
    Sie sahen den vier Männern nach, die jetzt die Schlosstreppe hochstiegen und verschwanden. Ein paar Minuten herrschte Stille. Dann –
    »Dort kommt Lupin!«, sagte Harry, und sie sahen seine Gestalt die Steinstufen hinunterspringen und auf die Weide zurennen. Harry sah zum Himmel. Der Mond war völlig hinter den Wolken verschwunden.
    Sie sahen, wie Lupin einen abgebrochenen Zweig aus dem Gras hob und den Knoten am Baumstamm anstupste. Der Baum hörte auf, um sich zu schlagen, und auch Lupin verschwand im Erdloch zwischen den Wurzeln.
    »Wenn er nur den Tarnumhang mitgenommen hätte«, sagte Harry. »Der liegt da einfach rum …«
    Er drehte sich zu Hermine um.
    »Wenn ich kurz rüberrenne und ihn hole, kann ihn Snape nicht mitnehmen und –«
    »Harry, niemand darf uns sehen!«
    »Wie kannst du das ertragen?«, erwiderte er aufgebracht. »Einfach nur rumzustehen und alles geschehen zu lassen?« Er zögerte. »Ich schnapp mir den Umhang!«
    »Harry, nein!«
    Hermine packte Harry am Kragen, und keinen Moment zu früh. In diesem Augenblick hörten sie, wie jemand laut anfing zu singen. Es war Hagrid. Leicht schwankend war er auf dem Weg zum Schloss, schmetterte ein Liedchen und fuchtelte mit einer großen Flasche in der Hand durch die Luft.
    »Siehst du?«, flüsterte Hermine. »Siehst du, was passiert wäre? Wir müssen versteckt bleiben! Nein, Seidenschnabel!«
    Der Hippogreif machte erneut hektische Anstalten, zu Hagrid zu laufen. Auch Harry packte ihn jetzt wieder an der Leine und hielt ihn mühsam zurück. Sie sahen Hagrid nach, wie er angeheitert in Schlangenlinien den Weg zum Schloss entlangging und schließlich verschwand. Seidenschnabel erlahmte und ließ traurig den Kopf sinken.
    Kaum zwei Minuten später flog das Schlossportal erneut auf und Snape kam heraus. Mit großen Schritten kam er auf die Weide zu.
    Vor der Weide hielt er inne und blickte sich um. Harry ballte die Fäuste. Snape langte nach dem Tarnumhang im Gras und hob ihn hoch.
    »Lass deine dreckigen Finger davon«, knurrte Harry hinter vorgehaltener Hand.
    »Schhh!«
    Snape nahm den Ast, den schon Lupin benutzt hatte, um den Baum zu lähmen, stupste gegen den Knoten und verschwand dann unter dem Tarnumhang.
    »Das war’s«, sagte Hermine leise. »Wir sind alle da unten. Und jetzt müssen wir warten, bis wir wieder rauskommen …«
    Sie nahm das Ende von Seidenschnabels Leine und wickelte es fest um den nächsten Baum, dann setzte sie sich auf den trockenen Boden und schlang die Arme um die Knie.
    »Harry, eins verstehe ich nicht … warum haben die Dementoren Sirius nicht gekriegt? Ich weiß noch, wie sie kamen, und dann bin ich wohl ohnmächtig geworden … es waren so viele …«
    Auch Harry setzte sich ins Gras. Er schilderte Hermine, was er gesehen hatte; der Dementor hatte bereits seinen Schlund auf Harrys Mund gesenkt, als ein großes silbernes Etwas über den See galoppiert kam und die Dementoren zum Rückzug trieb.
    Als Harry fertig war, stand Hermines Mund halb offen.
    »Aber was war das?«
    »Wenn es die Dementoren vertrieben hat, dann kann es nur eins gewesen sein«, sagte Harry. »Ein richtiger Patronus. Ein

Weitere Kostenlose Bücher