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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Weasley?«, sagte Malfoy laut. »Hat der schreckliche alte Dementor dir auch Angst eingejagt, Weasley?«
    »Gibt es hier ein Problem?«, sagte eine sanfte Stimme. Professor Lupin war gerade aus der nachfolgenden Kutsche gestiegen.
    Malfoy warf Professor Lupin einen überheblichen Blick zu und ließ die Augen über die Flicken auf seinem Umhang und den zerbeulten Koffer wandern. Mit leisem Spott in der Stimme sagte er:
    »O nein – ähm – Professor «, dann grinste er Crabbe und Goyle zu und stolzierte den beiden voran die Stufen zum Schloss hoch.
    Hermine stupste Ron in den Rücken, um ihn anzutreiben, und die drei schlossen sich den Scharen der andern Schüler an, die zum Schloss hinaufgingen und durch das mächtige Eichenportal in die geräumige, von flackernden Fackeln erleuchtete Eingangshalle strömten, von der aus eine herrliche marmorne Treppe in die oberen Stockwerke führte.
    Zu ihrer Rechten öffnete sich die Tür zur Großen Halle; Harry folgte den Schülern, die hineinströmten, doch kaum hatte er einen Blick auf die verzauberte Decke geworfen, die heute Abend schwarz und bewölkt war, da rief eine Stimme:
    »Potter! Granger! Ich will Sie beide sprechen!«
    Harry und Hermine wandten sich überrascht um. Professor McGonagall, die Lehrerin für Verwandlung und Leiterin des Hauses Gryffindor, hatte sie über die Köpfe der Menge hinweg gerufen. Sie war eine Hexe mit strenger Miene; das Haar hatte sie zu einem festen Knoten gebunden und ihre scharfen Augen wurden von quadratischen Brillengläsern umrahmt. Harry kämpfte sich mit unguter Vorahnung zu ihr durch; Professor McGonagall hatte ihre eigene Art, ihm das Gefühl zu geben, irgendetwas falsch gemacht zu haben.
    »Kein Grund, so besorgt auszusehen. Ich will nur, dass ihr auf ein Wort in mein Büro kommt«, sagte sie. »Sie gehen weiter, Weasley.«
    Ron starrte ihnen nach, während Professor McGonagall Harry und Hermine von der schnatternden Menge fortführte, sie die Marmortreppe hoch- und einen Korridor entlangbugsierte.
    Sobald sie in ihrem Büro waren, einem kleinen Raum mit einem großen, behaglichen Feuer, wies Professor McGonagall Harry und Hermine an, sich zu setzen. Sie selbst ließ sich hinter ihren Schreibtisch nieder und begann ohne Umschweife:
    »Professor Lupin hat eine Eule vorausgeschickt, um mich zu benachrichtigen, dass Sie im Zug erkrankt sind, Potter.«
    Bevor Harry antworten konnte, klopfte es sanft an der Tür und Madam Pomfrey, die Krankenschwester, kam hereingewuselt.
    Harry spürte, wie er rot anlief. Schlimm genug, dass er ohnmächtig geworden war, oder was es auch gewesen sein mag, nun machten sie auch noch alle so viel Aufhebens davon.
    »Mir geht’s gut«, sagte er. »Ich brauche nichts.«
    »Oh, du bist es?«, sagte Madam Pomfrey. Sie achtete nicht auf seine Worte, beugte sich über ihn und musterte ihn mit scharfem Blick. »Ich nehme an, du hast wieder was Gefährliches angestellt?«
    »Es war ein Dementor, Poppy«, sagte Professor McGonagall.
    Sie tauschten düstere Blicke aus und Madam Pomfrey schnalzte missbilligend mit der Zunge.
    »Dementoren um die Schule herum aufstellen«, murmelte sie und strich Harrys Haare zurück, um ihm die Stirn zu fühlen, »da wird er nicht der Erste sein, der zusammenbricht. Ja, er ist ganz unterkühlt. Fürchterliche Ungeheuer sind das, und wenn man bedenkt, wie sie auf Leute wirken, die ohnehin schon zart besaitet sind.«
    »Ich bin nicht zart besaitet!«, sagte Harry beleidigt.
    »Natürlich nicht«, sagte Madam Pomfrey geistesabwesend und fühlte ihm den Puls.
    »Was braucht er?«, sagte Professor McGonagall forsch. »Bettruhe? Sollte er die Nacht vielleicht im Krankenflügel verbringen?«
    »Mir geht’s gut!«, sagte Harry und sprang auf. Die Vorstellung, was Draco Malfoy sagen würde, wenn er in den Krankenflügel müsste, war die reine Folter.
    »Nun, zumindest sollte er ein wenig Schokolade bekommen«, sagte Madam Pomfrey, die jetzt versuchte, in Harrys Augen zu spähen.
    »Ich hatte schon welche«, sagte Harry. »Professor Lupin hat mir ein Stück gegeben. Er hat sie an uns alle verteilt.«
    »Hat er, wirklich?«, sagte Madam Pomfrey anerkennend. »Also haben wir endlich einen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, der seine Gegenmittel beherrscht?«
    »Sind Sie sicher, dass Sie sich wohl fühlen, Potter?«, fragte Professor McGonagall in scharfem Ton.
    »Ja«, sagte Harry.
    »Sehr schön. Warten Sie bitte draußen, während ich kurz mit Miss Granger über ihren

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