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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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der Slytherins, ebenso wie Harry bei den Gryffindors. Crabbe und Goyle schienen nur zu existieren, um Malfoys Befehle auszuführen. Beide waren breit gebaut und muskulös; Crabbe war der Größere von beiden und hatte einen Haarschnitt wie eine Puddingschüssel und einen sehr dicken Hals; Goyle hatte kurzes, stoppliges Haar und lange Gorillaarme.
    »Schaut, schaut, wen haben wir denn da«, sagte Malfoy in seinem üblichen trägen, schnarrenden Tonfall und riss die Abteiltür auf. »Potty und das Wiesel.«
    Crabbe und Goyle kicherten wie Kobolde.
    »Hab gehört, dein Vater ist diesen Sommer endlich zu etwas Gold gekommen, Weasley«, sagte Malfoy. »Ist deine Mutter an dem Schock gestorben?«
    Ron stand so schnell auf, dass er Krummbeins Korb zu Boden stieß. Professor Lupin ließ einen Schnarcher vernehmen.
    »Wer ist das denn?«, fragte Malfoy, als er Lupin bemerkte, und trat instinktiv einen Schritt zurück.
    »Ein neuer Lehrer«, sagte Harry, der ebenfalls aufgestanden war, um Ron im Falle eines Falles im Zaum zu halten. »Was wolltest du gerade sagen, Malfoy?«
    Malfoys blasse Augen verengten sich; er war nicht der Dummkopf, der vor der Nase eines Lehrers Streit anfangen würde.
    »Los, kommt«, murmelte er widerwillig Crabbe und Goyle zu und sie verschwanden.
    Harry und Ron setzten sich wieder; Ron rieb sich die Handknöchel.
    »Dieses Jahr lass ich mir von Malfoy nichts mehr bieten«, sagte er zornig, »und das meine ich ernst. Wenn er noch einen Witz über meine Familie macht, pack ich ihn am Kopf und –«
    Ron fuchtelte heftig mit den Armen herum.
    »Ron«, zischte Hermine und deutete auf Professor Lupin, »sei vorsichtig –«
    Doch Professor Lupin schlief seelenruhig.
    Der Zug fuhr weiter nach Norden und der Regen wurde stärker; die Fenster hatten ein undurchdringliches, schimmerndes Grau angenommen, das sich allmählich verdunkelte, bis schließlich die Laternen in den Gängen und über den Gepäcknetzen aufflackerten. Der Zug ratterte dahin, der Regen trommelte gegen die Fenster, der Wind heulte, doch Professor Lupin schlief weiter.
    »Wir müssen doch bald da sein«, sagte Ron und lehnte sich an Professor Lupin vorbei zum inzwischen fast schwarzen Fenster.
    Und wie zur Bestätigung seiner Worte begann der Zug langsamer zu werden.
    »Endlich«, sagte Ron, stand auf und ging mit einem vorsichtigen Blick auf Professor Lupins Beine zum Fenster, um hinauszusehen. »Ich verhungere noch. Was ich jetzt brauche, ist das Festessen …«
    Hermine sah auf die Uhr. »Eigentlich können wir noch nicht da sein«, sagte sie.
    »Und warum halten wir dann?«
    Der Zug bremste allmählich ab. Nun, da der Lärm der Kolben sich abschwächte, schlugen Wind und Regen lauter denn je gegen die Fenster.
    Harry, der an der Tür saß, erhob sich und warf einen Blick auf den Gang. Entlang des ganzen Wagens lugten neugierige Köpfe aus den Abteilen.
    Mit einem Ruck kam der Zug zum Stillstand und fernes Poltern und Krachen sagte ihnen, dass Koffer aus den Gepäcknetzen gefallen waren. Dann, ohne jede Vorwarnung, erloschen alle Lampen und sie waren jäh in schwarze Dunkelheit gehüllt.
    »Was ist da los?«, ertönte Rons Stimme hinter Harry.
    »Autsch!«, keuchte Hermine. »Ron, das war mein Fuß!«
    Harry tastete sich zurück zu seinem Sitz.
    »Glaubst du, wir haben eine Panne?«
    »Keine Ahnung …«
    Es gab ein quietschendes Geräusch und Harry sah die verschwommene schwarze Gestalt Rons übers Fenster wischen, um hinauszuschauen.
    »Da draußen bewegt sich was«, sagte Ron, »ich glaube, es steigen Leute ein …«
    Plötzlich ging die Abteiltür auf, jemand stieß schmerzhaft gegen Harrys Beine und stürzte zu Boden.
    »Verzeihung, wisst ihr, was da los ist? Autsch, tut mir leid –«
    »Hallo, Neville«, sagte Harry. Er tastete in der Dunkelheit umher und zog Neville an seinem Umhang auf die Beine.
    »Harry? Bist du das? Was ist eigentlich los?«
    »Keine Ahnung – setz dich –«
    Darauf folgte ein lautes Fauchen und ein Schmerzensschrei; Neville hatte versucht sich auf Krummbein niederzulassen.
    »Ich geh jetzt nach vorn und frag den Zugführer, was hier vor sich geht«, ließ Hermine vernehmen. Harry spürte sie an sich vorbeigehen, hörte die Tür aufgleiten und dann einen dumpfen Schlag und zwei laute Aufschreie.
    »Wer ist das?«
    »Wer ist das?«
    »Ginny?«
    »Hermine?«
    »Was tust du hier?«
    »Ich suche Ron.«
    »Komm rein und setz dich hin.«
    »Nicht hier!«, sagte Harry rasch. »Ich bin hier!«
    »Autsch!«, sagte

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