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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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zusammenbrauen, wie es zu Malfoys Verletzung gekommen war.
    »Immerhin kann man nicht behaupten, der erste Schultag sei langweilig gewesen«, sagte Ron mit düsterer Miene.
    Nach dem Essen gingen sie nach oben in den belebten Gemeinschaftsraum der Gryffindors und versuchten ihre Hausaufgaben für Professor McGonagall zu machen, doch alle drei unterbrachen ständig die Arbeit und spähten aus dem Turmfenster.
    »Bei Hagrid drüben brennt Licht«, sagte Harry plötzlich.
    Ron sah auf die Uhr.
    »Wenn wir uns beeilen, können wir ihn besuchen, es ist immer noch recht früh …«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hermine bedächtig und Harry fing ihren Blick auf.
    »Ich darf sehr wohl über das Schulgelände gehen«, sagte er entschieden. »Sirius Black ist noch nicht an den Dementoren vorbeigekommen, oder?«
    Also räumten sie ihre Sachen zusammen und kletterten durch das Porträtloch, froh, auf dem Weg zum Schlossportal niemanden zu treffen, denn ganz sicher waren sie sich ihrer Sache nicht.
    Das Gras war immer noch nass und wirkte im Dämmerlicht fast schwarz. Vor Hagrids Hütte angelangt, klopften sie, und eine Stimme knurrte: »Herein.«
    Hagrid saß in Hemdsärmeln an seinem polierten Holztisch; sein Saurüde Fang hatte den Kopf in seinen Schoß gelegt. Ein Blick genügte, um zu erkennen, dass Hagrid einiges getrunken hatte; vor ihm stand ein Zinnhumpen, fast so groß wie ein Eimer, und er schien Schwierigkeiten zu haben, sie klar zu sehen.
    »Vermute mal, ’s is ’n Rekord«, sagte er mit belegter Stimme, als er sie erkannt hatte. »Ha’m wohl noch kein’ Lehrer gehabt, der nur ’nen Tag lang dabei war.«
    »Du bist doch nicht entlassen!«, rief Hermine und hielt den Atem an.
    »Noch nich«, sagte Hagrid bedrückt und nahm einen gewaltigen Schluck von was auch immer aus seinem Humpen. »Aber ’s iss nur ’ne Frage der Sseit, nach der Ssache mit Maf-foy …«
    Sie setzten sich. »Wie geht’s ihm denn?«, fragte Ron, »war doch nichts Ernstes, oder?«
    »Ma’m Pomfrey hat ihn so gut sie konnte zusamm’geflickt«, sagte Hagrid dumpf, »aber er ssagt, er leide immer noch Todesqualen … alles in Bandagen … stöhnt die ganze Zeit …«
    »Er tut doch nur so«, sagte Harry ohne Umschweife. »Madam Pomfrey kann alles heilen. Letztes Jahr hat sie die Hälfte meiner Knochen nachwachsen lassen. Dass Malfoy die Sache jetzt ausnutzt, war ja klar.«
    »Der Schulbeirat is unnerichtet worden, natürlich«, sagte Hagrid niedergeschlagen. »Die meinen, ich wär zu groß eingestiegen. Hätte die Hippogreife für später aufheben sollen … lieber mit Flubberwürmern oder so was anfangen sollen … dachte nur, es wär ’ne gute erste Stunde für euch … alles mein Fehler …«
    »Es ist alles Malfoys Fehler, Hagrid«, sagte Hermine mit ernster Stimme.
    »Wir sind Zeugen«, sagte Harry. »Du hast gesagt, Hippogreife werden böse, wenn man sie beleidigt. Es ist Malfoys Problem, wenn er nicht hören wollte. Wir sagen Dumbledore, was wirklich passiert ist.«
    »Ja, mach dir keine Sorgen, Hagrid, wir holen dich da raus«, sagte Ron.
    Tränen kullerten aus den runzligen Winkeln um Hagrids käferschwarze Augen. Er packte Harry und Ron und umarmte sie, dass ihre Knochen krachten.
    »Ich glaube, du hast genug getrunken«, sagte Hermine streng. Sie nahm den Humpen vom Tisch, ging nach draußen und schüttete ihn aus.
    »Aaarh, vielleicht hat sie Recht«, sagte Hagrid und ließ Harry und Ron los, die beide zurückstolperten und sich die Rippen rieben. Hagrid hievte sich aus dem Stuhl und schwankte nach draußen zu Hermine. Sie hörten einen lauten Platscher.
    »Was hat er getan?«, fragte Harry nervös, als Hermine mit dem leeren Humpen hereinkam.
    »Den Kopf ins Wasserfass getaucht«, sagte Hermine und räumte den Humpen beiseite.
    Hagrid kam zurück, das Haar und der Bart klitschnass, und wischte sich das Wasser aus den Augen.
    »Jetzt geht’s besser«, sagte er, schüttelte den Kopf wie ein Hund und spritzte sie alle nass. »Hört mal, das war gut, dass ihr mich besucht habt, ich bin wirklich –«
    Hagrid verstummte jäh und starrte Harry an, als hätte er erst jetzt erkannt, wen er vor sich hatte.
    »Was glaubst du eigentlich, was du hier zu suchen hast?«, brüllte er so plötzlich los, dass sie einen Luftsprung machten. »Du stromerst hier nicht rum, wenn es dunkel ist, Harry! Und ihr beiden! Ihr lasst ihn auch noch gehen!«
    Hagrid war mit einem Schritt bei Harry, packte ihn am Arm und schleifte ihn zur Tür.
    »Kommt

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