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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schon!«, sagte Hagrid zornig, »ich bring euch alle drei hoch zur Schule, und lasst euch ja nicht mehr bei mir blicken, wenn es dunkel ist. Das bin ich nicht wert!«

 
Der Irrwicht im Schrank
    Malfoy erschien erst wieder am Donnerstagmorgen im Unterricht, als die Slytherins und Gryffindors schon die Hälfte der Zaubertrankdoppelstunde hinter sich hatten. Den rechten Arm verbunden und in einer Schlinge, stolzierte er in den Kerker, gerade so, dachte Harry, als wäre er der einzig überlebende Held einer furchtbaren Schlacht.
    »Wie geht’s, Draco?«, fragte Pansy Parkinson und grinste albern. »Tut’s noch sehr weh?«
    »Jaah«, sagte Malfoy mit der Miene des tapferen Kämpfers. Doch Harry sah, wie er Crabbe und Goyle zuzwinkerte, als Pansy den Blick abwandte.
    »Setzen Sie sich, setzen Sie sich«, sagte Professor Snape gleichmütig.
    Harry und Ron sahen sich missmutig an; wenn sie zu spät gekommen wären, hätte Snape nicht »Setzen Sie sich« gesagt, er hätte sie nachsitzen lassen. Doch Snape ließ Malfoy im Unterricht immer alles durchgehen; Snape war der Leiter des Hauses Slytherin und ließ die andern spüren, wer seine Lieblingsschüler waren.
    Heute war ein neuer Zaubertrank dran, eine Schrumpflösung. Malfoy stellte seinen Kessel neben Harry und Ron auf, so dass sie ihre Zutaten auf demselben Tisch vorbereiten mussten.
    »Professor«, rief Malfoy, »Professor, ich brauche Hilfe beim Zerschneiden dieser Gänseblümchenwurzeln, weil mein Arm –«
    »Weasley, du schneidest die Wurzeln für Malfoy«, antwortete Snape, ohne aufzusehen.
    Ron schoss die Röte ins Gesicht.
    »Dein Arm ist vollkommen in Ordnung«, zischte er Malfoy zu.
    Malfoy sah ihn hämisch an.
    »Weasley, du hast gehört, was Professor Snape gesagt hat, schneid mir die Wurzeln.«
    Ron packte sein Messer, zog Malfoys Wurzeln zu sich herüber und begann sie grob zu zerkleinern, so dass die Stücke alle verschieden groß wurden.
    »Professor«, sagte Malfoy gedehnt, »Weasley verhackstückt meine Wurzeln, Sir.«
    Snape trat an ihren Tisch, beugte seine Hakennase über die Wurzeln und lächelte Ron durch seine langen, fettigen schwarzen Haare hindurch Unheil verkündend an.
    »Du nimmst Malfoys Wurzeln, Weasley, und gibst ihm deine.«
    »Aber Sir!«
    Ron hatte die letzte Viertelstunde damit verbracht, seine Wurzeln sorgfältig in gleich große Stücke zu schneiden.
    »Sofort«, sagte Snape in seinem bedrohlichsten Tonfall.
    Ron schob seine eigenen, schön geschnittenen Wurzeln hinüber zu Malfoy und griff dann wieder nach dem Messer.
    »Und, Sir, diese Schrumpelfeige muss mir auch jemand schälen«, sagte Malfoy und konnte ein gemeines Lachen kaum unterdrücken.
    »Potter, du kannst Malfoys Schrumpelfeige schälen«, sagte Snape mit jenem hasserfüllten Blick, mit dem er Harry immer bedachte.
    Harry nahm Malfoys Schrumpelfeige, und Ron versuchte die Wurzelstücke zurechtzuschneiden, die er jetzt benutzen musste. Harry schälte die Schrumpelfeige so schnell er konnte und warf sie ohne ein Wort quer über den Tisch. Malfoy grinste noch hämischer über das ganze Gesicht.
    »Euren Kumpel Hagrid mal wieder gesehen?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.
    »Das geht dich nichts an«, sagte Ron, unwirsch und ohne aufzublicken.
    »Ich fürchte, er wird nicht mehr lange Lehrer sein«, sagte Malfoy mit gespieltem Bedauern. »Mein Vater ist nicht gerade erfreut über meine Verletzung –«
    »Red nur weiter, Malfoy, und ich verpass dir gleich ’ne richtige Wunde«, blaffte ihn Ron an.
    »– er hat sich bei den Schulbeiräten beschwert. Und beim Zaubereiministerium. Vater hat gute Beziehungen, müsst ihr wissen. Und eine bleibende Verletzung wie diese –«, er ließ einen langen, falschen Seufzer hören, »– wer weiß, ob mein Arm je wieder richtig gesund wird?«
    »Also deshalb spielst du dieses Theater«, sagte Harry und köpfte, weil seine Hand vor Zorn zitterte, versehentlich eine tote Raupe. »Damit sie Hagrid rauswerfen.«
    »Nun«, sagte Malfoy und senkte die Stimme zu einem Flüstern, »nicht nur, Potter. Es bringt auch noch andere Vorteile. Weasley, schneid mir die Raupen.«
    Ein paar Kessel weiter war Neville in Schwierigkeiten. Der Zaubertrankunterricht endete für ihn jedes Mal in einer Katastrophe; noch schlechter war er in keinem Fach und seine große Angst vor Professor Snape machte alles noch zehnmal schlimmer. Sein Zaubertrank, der eigentlich von leuchtend giftgrüner Farbe sein sollte, war –
    »Orange, Longbottom«, sagte Snape,

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