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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schöpfte ein wenig Flüssigkeit ab und ließ sie in den Kessel zurückplätschern, damit alle es sehen konnten. »Orange. Sag mir, Junge, geht eigentlich überhaupt etwas in deinen dicken Schädel rein? Hast du nicht gehört, wie ich ganz deutlich gesagt habe, nur eine Rattenmilz zugeben? Hab ich nicht klar gesagt, ein Spritzer Blutegelsaft genügt? Was soll ich tun, damit du es kapierst, Longbottom?«
    Neville war rosa angelaufen und fing an zu zittern. Es schien, als würde er gleich losheulen.
    »Bitte, Sir«, sagte Hermine, »bitte, ich könnte Neville helfen, es in Ordnung zu bringen –«
    »Ich erinnere mich nicht, Sie gebeten zu haben, hier die Wichtigtuerin zu spielen, Miss Granger«, sagte Snape kalt und Hermine lief so rosa an wie Neville. »Longbottom, am Ende der Stunde werden wir ein paar Tropfen dieses Tranks an deine Kröte verfüttern und zusehen, was passiert. Vielleicht machst du es dann endlich richtig.«
    Snape ging weiter und ließ Neville atemlos vor Angst sitzen.
    »Hilf mir!«, stöhnte er Hermine zu.
    »Hallo, Harry«, sagte Seamus Finnigan und beugte sich über den Tisch, um sich Harrys Messingwaage zu borgen, »hast du schon gehört? Heute Morgen im Tagespropheten – sie glauben, Sirius Black sei gesehen worden.«
    »Wo?«, kam es von Harry und Ron wie aus einem Munde. Gegenüber am Tisch sah Malfoy hoch und lauschte aufmerksam.
    »Nicht allzu weit von hier«, sagte Seamus aufgeregt. »Eine Muggel hat ihn gesehen. Natürlich hatte sie im Grunde keine Ahnung. Die Muggel glauben doch, er sei ein gewöhnlicher Verbrecher, oder? Jedenfalls hat sie den Notruf gewählt. Aber als die Leute vom Zaubereiministerium auftauchten, war er verschwunden.«
    »Nicht allzu weit von hier …«, wiederholte Ron und blickte Harry viel sagend an. Er wandte sich um und bemerkte, dass Malfoy sie scharf beobachtete. »Was ist los, Malfoy? Soll ich dir noch was schälen?«
    Doch Malfoys Augen leuchteten bösartig und waren fest auf Harry gerichtet. Er lehnte sich über den Tisch.
    »Glaubst du, du könntest Black alleine fangen, Potter?«
    »Ja, sicher«, sagte Harry lässig.
    Malfoys schmaler Mund bog sich zu einem gemeinen Lächeln.
    »Ich an deiner Stelle«, sagte er leise, »hätte schon längst was unternommen. Ich würde nicht in der Schule bleiben wie ein braver Junge, sondern draußen nach ihm suchen.«
    »Wovon redest du eigentlich, Malfoy«, sagte Ron grob.
    »Weißt du es nicht, Potter?«, flüsterte Malfoy und seine blassen Augen verengten sich.
    »Was denn?«
    Malfoy ließ ein leises, hämisches Lachen vernehmen.
    »Vielleicht willst du deinen Hals nicht riskieren«, sagte er. »Willst es lieber den Dementoren überlassen, oder? Aber ich an deiner Stelle wollte Rache. Ich würde ihn selbst jagen.«
    »Wovon redest du denn?«, sagte Harry zornig, doch in diesem Moment rief Snape:
    »Ihr solltet inzwischen alle Zutaten reingemischt haben, dieser Trank muss eine Weile köcheln, bevor er getrunken werden kann, also räumt auf, während er ein wenig blubbert, und dann testen wir das Gebräu von Longbottom …«
    Crabbe und Goyle lachten laut auf, und Neville, der seinen Trank fieberhaft umrührte, brach der Schweiß aus. Damit Snape nichts mitbekam, murmelte ihm Hermine aus dem Mundwinkel zu, was er machen sollte. Harry und Ron räumten ihre übrig gebliebenen Zutaten weg und gingen zum Steinbecken in der Ecke, um sich die Hände und die Schöpflöffel zu waschen.
    »Was will Malfoy eigentlich sagen?«, murmelte Harry Ron zu und hielt die Hände unter den eisigen Strahl, der aus dem Mund des Wasserspeiers schoss. »Warum sollte ich mich an Black rächen wollen? Er hat mir nichts getan – bisher jedenfalls.«
    »Er redet doch Unsinn«, sagte Ron wütend, »und will nur, dass du eine Dummheit machst …«
    Das Ende der Stunde nahte, und Snape schritt hinüber zu Neville, der eingeschüchtert neben seinem Kessel hockte.
    »Alle hierher im Kreis aufstellen«, sagte Snape und seine schwarzen Augen glitzerten. »Seht euch an, was mit Longbottoms Kröte passiert. Wenn er es geschafft hat, eine Schrumpflösung zustande zu bringen, wird sie zu einer Kaulquappe zusammenschrumpfen. Wenn er, woran ich nicht zweifle, die Sache vermasselt hat, könnte seine Kröte vergiftet werden.«
    Die Gryffindors sahen beklommen zu. Die Slytherins schienen ganz aufgeregt. Snape hob Trevor, die Kröte, mit der linken Hand hoch und tauchte einen kleinen Löffel in Nevilles Zaubertrank, der inzwischen grün war. Er ließ ein paar

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