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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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zusammen Bericht erstatten können!«
    »Was soll das denn?«, fragte Hermine, der der Schreck über diese plötzlichen Erscheinungen noch ins Gesicht geschrieben stand. »Was geht da vor, Harry?«
    Harry zögerte, ehe er antwortete, denn er hatte Hermine nicht erzählt, dass er Kreacher und Dobby beauftragt hatte, Malfoy zu beschatten; Hauselfen waren bei ihr immer so ein heikles Thema.
    »Also … sie haben Malfoy für mich beschattet«, sagte er.
    »Tag und Nacht«, krächzte Kreacher.
    »Dobby hat eine Woche lang nicht geschlafen, Harry Potter!«, verkündete Dobby stolz und schwankte dabei auf der Stelle.
    Hermine sah empört aus.
    »Du hast nicht geschlafen, Dobby? Aber, Harry, du hast ihm doch sicher nicht gesagt, dass –«
    »Nein, natürlich nicht«, warf Harry rasch ein. »Dobby, du darfst schlafen, verstanden? Aber hat einer von euch etwas herausgefunden?«, fügte er hastig hinzu, ehe Hermine sich wieder einmischen konnte.
    »Herr Malfoy bewegt sich so vornehm, wie es seinem reinen Blut ziemt«, krächzte Kreacher sofort. »Seine Züge erinnern an die feingliedrige Gestalt meiner Herrin, und seine Manieren sind die eines –«
    »Draco Malfoy ist ein böser Junge!«, quiekte Dobby zornig. »Ein böser Junge, der – der –«
    Er erschauderte von der Troddel seines Teewärmers bis zu den Spitzen seiner Socken, dann rannte er zum Feuer, als wollte er sich hineinstürzen; Harry, der schon fast damit gerechnet hatte, schlang ihm den Arm um den Bauch und hielt ihn fest. Ein paar Sekunden lang schlug Dobby um sich, dann erschlaffte er.
    »Danke, Harry Potter«, keuchte er. »Dobby findet es immer noch schwierig, schlecht von seinen alten Herren zu reden …«
    Harry ließ ihn los; Dobby rückte seinen Teewärmer gerade und wandte sich trotzig an Kreacher: »Aber Kreacher sollte wissen, dass Draco Malfoy kein guter Herr für einen Hauselfen ist!«
    »Jaah, wir brauchen nicht zu hören, dass du in Malfoy verliebt bist«, sagte Harry zu Kreacher. »Überspring das und erzähl uns, wo er eigentlich hingegangen ist.«
    Kreacher verbeugte sich erneut mit wütendem Gesicht und dann sagte er: »Herr Malfoy speist in der Großen Halle, er ruht zur Nacht in einem Schlafsaal in den Kerkern, er besucht den Unterricht in einer Vielzahl von –«
    »Dobby, sag du es mir«, unterbrach ihn Harry. »Ist er irgendwohin gegangen, wo er nicht hätte hindürfen?«
    »Harry Potter, Sir«, quiekte Dobby und seine großen Kulleraugen leuchteten im Licht des Feuers, »der junge Malfoy verletzt keine Vorschriften, soweit Dobby erkennen konnte, und doch liegt ihm viel daran, sich nicht aufspüren zu lassen. Er geht mit verschiedenen anderen Schülern regelmäßig in den siebten Stock, sie halten für ihn Wache, und er betritt den –«
    »Raum der Wünsche!«, rief Harry und klatschte sich sein Zaubertränke für Fortgeschrittene heftig gegen die Stirn. Hermine und Ron starrten ihn an. »Dorthin schleicht er sich die ganze Zeit. Da macht er … was auch immer! Und ich wette, deshalb verschwindet er auch von der Karte – da fällt mir ein, dass ich den Raum der Wünsche nie darauf gesehen habe!«
    »Vielleicht haben die Rumtreiber überhaupt nicht gewusst, dass es den Raum gibt«, sagte Ron.
    »Ich glaube, das gehört zur Magie dieses Raumes«, meinte Hermine. »Wenn du willst, dass er unaufspürbar ist, dann ist er das auch.«
    »Dobby, hast du es geschafft, reinzukommen und dir anzusehen, was Malfoy treibt?«, fragte Harry begierig.
    »Nein, Harry Potter, das ist unmöglich«, sagte Dobby.
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Harry sofort. »Wenn Malfoy letztes Jahr in unser Hauptquartier eingedrungen ist, kann ich jetzt auch in den Raum und ihn ausspionieren, kein Problem.«
    »Aber ich glaube nicht, dass du das kannst, Harry«, sagte Hermine langsam. »Malfoy wusste doch schon genau, wie wir den Raum verwendeten, weil diese blöde Marietta es ausgeplaudert hatte. Er wünschte sich, dass der Raum zum Hauptquartier der DA werden sollte, und das wurde er auch. Aber du weißt nicht, in was sich der Raum verwandelt, wenn Malfoy dort reingeht, also weißt du auch nicht, in was der Raum sich für dich verwandeln soll.«
    »Das lässt sich schon irgendwie hinkriegen«, sagte Harry abweisend. »Du hast deine Sache glänzend gemacht, Dobby.«
    »Kreacher hat es auch gut gemacht«, sagte Hermine freundlich; doch Kreacher machte keineswegs eine dankbare Miene, sondern richtete seine riesigen, blutunterlaufenen Augen zur Decke und krächzte:

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