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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sofort wieder in Stein verwandelte.
    Harry rannte mit höchster Geschwindigkeit zum Klo im Stockwerk darunter und stopfte unterwegs Rons Zaubertränke für Fortgeschrittene in seine Tasche. Eine Minute später stand er wieder vor Snape, der wortlos seine Hand nach Harrys Schultasche ausstreckte. Keuchend und mit einem brennenden Schmerz in der Brust überreichte Harry sie ihm und wartete.
    Snape zog Harrys Bücher eins nach dem anderen heraus und untersuchte sie. Schließlich war nur noch das Zaubertrankbuch übrig, das er sehr sorgfältig betrachtete, ehe er sprach.
    »Das ist also Ihr Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene, Potter?«
    »Ja«, sagte Harry, immer noch schwer atmend.
    »Sie sind sich dessen wirklich sicher, Potter?«
    »Ja«, sagte Harry, eine Spur trotziger.
    »Dies ist das Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene, das Sie bei Flourish & Blotts gekauft haben?«
    »Ja«, sagte Harry entschieden.
    »Warum«, fragte Snape, »steht dann der Name ›Runald Waschlab‹ innen auf dem Buchdeckel?«
    Harry blieb fast das Herz stehen.
    »Das ist mein Spitzname«, sagte er.
    »Ihr Spitzname«, wiederholte Snape.
    »Jaah … so nennen mich meine Freunde«, sagte Harry.
    »Ich weiß, was ein Spitzname ist«, erwiderte Snape. Die kalten schwarzen Augen bohrten sich erneut in die von Harry; Harry versuchte den Blick zu meiden. Verschließ deinen Geist … verschließ deinen Geist … aber er hatte nie gelernt, wie man es richtig machte …
    »Wissen Sie, was ich glaube, Potter?«, sagte Snape ganz leise. »Ich glaube, dass Sie ein Lügner und Betrüger sind und dass Sie Nachsitzen bei mir verdient haben, von nun an jeden Samstag bis zum Ende des Schuljahrs. Was meinen Sie, Potter?«
    »Ich – ich bin nicht Ihrer Meinung, Sir«, sagte Harry und weigerte sich beharrlich, Snape in die Augen zu blicken.
    »Nun, wir werden sehen, was Sie nach Ihrer Bestrafung zu sagen haben«, sagte Snape. »Zehn Uhr Samstagmorgen, Potter. In meinem Büro.«
    »Aber, Sir …«, sagte Harry und blickte verzweifelt hoch. »Quidditch … das letzte Spiel der –«
    »Zehn Uhr«, flüsterte Snape mit einem Lächeln, das seine gelben Zähne zeigte. »Armes Gryffindor … vierter Platz dieses Jahr, fürchte ich …«
    Und ohne ein weiteres Wort verließ er das Klo, und Harry stand da und starrte in den gesprungenen Spiegel; er war sicher, dass ihm elender zumute war, als Ron sich je im Leben gefühlt hatte.
    »Ich will nicht behaupten, dass ich’s dir ja gesagt habe«, erklärte Hermine eine Stunde später im Gemeinschaftsraum.
    »Hör auf, Hermine«, sagte Ron wütend.
    Harry war gar nicht erst zum Abendessen gegangen; er hatte überhaupt keinen Appetit. Er war gerade damit fertig, Ron, Hermine und Ginny zu schildern, was passiert war, obwohl das offenbar nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Die Nachricht hatte sich sehr schnell verbreitet: Anscheinend hatte es sich die Maulende Myrte nicht nehmen lassen, in jedem einzelnen Klo im Schloss aufzutauchen und die Geschichte zu erzählen; Pansy Parkinson hatte Malfoy bereits im Krankenflügel besucht und dann unverzüglich überall ihre Schmähungen gegen Harry verstreut, und Snape hatte die Lehrerschaft genau davon unterrichtet, was geschehen war. Harry war bereits aus dem Gemeinschaftsraum gerufen worden und hatte fünfzehn höchst unangenehme Minuten in Gesellschaft von Professor McGonagall verbringen müssen, die ihm erklärt hatte, dass er Glück habe, nicht der Schule verwiesen zu werden, und dass sie Snapes Strafmaß, nämlich jeden Samstag Nachsitzen bis zum Ende des Schuljahres, vollauf unterstütze.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass mit diesem Prinz-Typen irgendwas nicht stimmt«, sagte Hermine, die es offensichtlich nicht lassen konnte. »Und ich hatte Recht, oder?«
    »Nein, ich glaub nicht«, antwortete Harry hartnäckig.
    Es ging ihm ohnehin schon schlecht genug, da hatten ihm Hermines Belehrungen gerade noch gefehlt; die schlimmste Strafe überhaupt waren die Mienen der Gryffindor-Spieler gewesen, als er ihnen mitgeteilt hatte, dass er am Samstag nicht mitmachen würde. Er konnte jetzt Ginnys Blick spüren, mochte ihn jedoch nicht erwidern; er wollte keine Enttäuschung oder Wut in ihren Augen sehen. Er hatte ihr gerade gesagt, dass sie am Samstag auf der Position des Suchers spielen sollte und dass Dean wieder zur Mannschaft stoßen und für sie Jäger spielen würde. Wenn sie gewannen, würden Ginny und Dean sich in der Siegesbegeisterung nach dem Spiel

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