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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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konzentrierte, die Harry nicht sehen konnte.
    »Dies ist nur die Vorhalle, die Eingangshalle«, sagte Dumbledore nach einer kleinen Weile. »Wir müssen ins Innere vordringen … Nun sind es Lord Voldemorts Hindernisse, die uns im Weg stehen, und nicht mehr die von der Natur geschaffenen …«
    Dumbledore näherte sich der Höhlenwand, ließ seine geschwärzten Fingerspitzen darübergleiten und murmelte Worte in einer merkwürdigen Sprache, die Harry nicht verstand. Zweimal umrundete Dumbledore den ganzen Hohlraum und berührte so viel von dem rauen Fels, wie er konnte, wobei er gelegentlich stockte und mit den Fingern über einer bestimmten Stelle hin und her strich, bis er endlich, die Hand flach gegen die Wand gedrückt, innehielt.
    »Hier«, sagte er. »Wir gehen hier durch. Der Eingang ist verborgen.«
    Harry fragte nicht, woher Dumbledore dies wusste. Er hatte noch nie einen Zauberer etwas auf diese Weise erkunden sehen, nur durch Beobachtung und Berühren; aber Harry hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass Knallen und Rauch öfter Zeichen von Unfähigkeit als von großem Können waren.
    Dumbledore trat von der Höhlenwand zurück und richtete seinen Zauberstab auf den Fels. Einen Augenblick lang erschien dort ein bogenförmiger Umriss, strahlend weiß, als ob hinter dem Riss ein grelles Licht wäre.
    »Sie h-haben es geschafft!«, sagte Harry mit klappernden Zähnen, doch noch ehe die Worte über seine Lippen kamen, war der Umriss verschwunden und der Fels so kahl und fest wie zuvor. Dumbledore sah sich um.
    »Harry, tut mir sehr leid, das hab ich ganz vergessen«, sagte er; dann richtete er seinen Zauberstab auf ihn, und Harrys Kleider waren schlagartig warm und trocken, als ob sie vor einem lodernden Feuer gehangen hätten.
    »Danke«, sagte Harry, aber Dumbledore hatte seine Aufmerksamkeit schon wieder der festen Höhlenwand zugewandt. Er versuchte es nicht mit einem weiteren Zauber, sondern stand nur da und starrte sie aufmerksam an, als würde etwas äußerst Interessantes darauf geschrieben stehen. Harry verharrte vollkommen reglos; er wollte Dumbledores Konzentration nicht stören.
    Dann, nach zwei geschlagenen Minuten, sagte Dumbledore leise: »Oh, nicht doch. Wie primitiv.«
    »Was ist, Professor?«
    »Ich vermute«, sagte Dumbledore, steckte seine unverletzte Hand in seinen Umhang und zog ein kurzes silbernes Messer hervor, ähnlich wie das, mit dem Harry Zaubertrankzutaten klein schnitt, »man verlangt von uns, dass wir für den Durchgang bezahlen.«
    »Bezahlen?«, sagte Harry. »Sie müssen der Tür etwas geben?«
    »Ja«, sagte Dumbledore. »Blut, wenn ich nicht sehr irre.«
    »Blut?«
    »Ich sagte ja, es ist primitiv«, erwiderte Dumbledore, der verächtlich, ja enttäuscht klang, als ob Voldemort nicht dem Niveau entsprechen würde, das er von ihm erwartete. »Der Gedanke dabei ist, wie du sicher verstanden hast, dass der Feind sich selbst schwächen muss, ehe er oder sie eintreten darf. Wieder einmal begreift Lord Voldemort nicht, dass es viel schrecklichere Dinge gibt als körperliche Verletzungen.«
    »Jaah, aber trotzdem, wenn man sie vermeiden kann …«, sagte Harry, der genug Schmerzen erlitten hatte, als dass er unbedingt noch weitere haben wollte.
    »Manchmal allerdings sind sie unvermeidlich«, sagte Dumbledore, schüttelte den Ärmel seines Umhangs zurück und machte den Unterarm seiner verletzten Hand frei.
    »Professor!«, protestierte Harry und stürzte vorwärts, als Dumbledore sein Messer erhob. »Ich mach es, ich bin –«
    Er wusste nicht, was er sagen wollte – jünger, gesünder? Aber Dumbledore lächelte nur. Silber blitzte auf und etwas spritzte scharlachrot; die Felswand war mit dunklen, glitzernden Tropfen übersät.
    »Das ist sehr freundlich von dir, Harry«, sagte Dumbledore, der nun mit der Spitze seines Zauberstabs über den tiefen Schnitt fuhr, den er seinem eigenen Arm zugefügt hatte, worauf er sofort verheilte, genau wie Snape Malfoys Wunden geheilt hatte. »Aber dein Blut ist mehr wert als meines. Ah, das scheint geklappt zu haben, nicht wahr?«
    Der strahlend silberne bogenförmige Umriss war erneut an der Wand aufgetaucht und diesmal verblasste er nicht: Der blutbespritzte Felsen innerhalb des Bogens verschwand einfach und gab eine Öffnung in scheinbar völlige Dunkelheit frei.
    »Nach mir, denke ich«, sagte Dumbledore und schritt durch den Bogen, dicht gefolgt von Harry, der im Gehen hastig seinen eigenen Zauberstab entzündete.
    Ein unheimlicher

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