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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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versuchte er immer noch herauszufinden, wann er je misshandelt worden war. Onkel Vernon sah aus, als ob ihm etwas in der Kehle steckte; Tante Petunia jedoch war merkwürdig rot im Gesicht.
    »Nun, Harry … Zeit, dass wir gehen«, sagte Dumbledore endlich, erhob sich und straffte seinen langen schwarzen Umhang. »Bis zu unserem nächsten Treffen«, sagte er zu den Dursleys, die dreinschauten, als könnte dieses Treffen, wenn es nach ihnen ging, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten. Dann zog Dumbledore den Hut und rauschte aus dem Zimmer.
    »Tschüss«, sagte Harry hastig zu den Dursleys und folgte Dumbledore, der neben Harrys Koffer stehen blieb, auf dem Hedwigs Käfig thronte.
    »Diese Sachen wären uns jetzt nur hinderlich«, sagte er und zückte erneut seinen Zauberstab. »Ich schicke sie zum Fuchsbau, dort können sie bleiben, bis wir kommen. Allerdings möchte ich, dass du deinen Tarnumhang mitnimmst … nur für alle Fälle.«
    Harry zog mühsam seinen Tarnumhang aus dem Koffer und versuchte dabei zu verhindern, dass Dumbledore das Chaos darin sah. Als er den Umhang in eine Innentasche seiner Jacke gestopft hatte, schwang Dumbledore seinen Zauberstab, und Koffer, Käfig und Hedwig verschwanden. Dann schwang Dumbledore seinen Zauberstab erneut, und die Haustür öffnete sich in eine kühle, neblige Dunkelheit.
    »Und jetzt, Harry, hinaus in die Nacht und dem Abenteuer hinterher, dieser launischen Verführerin!«

 
Horace Slughorn
    Obwohl Harry in den vergangenen Tagen jede wache Minute in der verzweifelten Hoffnung verbracht hatte, Dumbledore würde tatsächlich kommen und ihn abholen, fühlte er sich ausgesprochen unbehaglich, als sie aufbrachen und zusammen den Ligusterweg entlanggingen. Er hatte außerhalb von Hogwarts bisher noch nie richtig mit seinem Schulleiter gesprochen; normalerweise stand ein Schreibtisch zwischen ihnen. Zudem stieg immer wieder die Erinnerung an ihre letzte persönliche Begegnung in ihm auf, was Harrys Verlegenheit noch verstärkte. Er war damals sehr laut geworden, ganz zu schweigen davon, dass er sich alle Mühe gegeben hatte, einige von Dumbledores kostbarsten Sachen zu demolieren.
    Dumbledore schien jedoch völlig gelassen.
    »Halt den Zauberstab bereit, Harry«, sagte er munter.
    »Aber ich dachte, ich darf außerhalb der Schule nicht zaubern, Sir?«
    »Wenn es zu einem Angriff kommt«, entgegnete Dumbledore, »gebe ich dir die Erlaubnis, jeden Bannbrecher oder Gegenfluch einzusetzen, der dir einfällt. Allerdings glaube ich nicht, dass du befürchten musst, heute Abend angegriffen zu werden.«
    »Warum nicht, Sir?«
    »Du bist mit mir zusammen«, sagte Dumbledore schlicht. »Das genügt, Harry.«
    Am Ende des Ligusterwegs blieb er jäh stehen.
    »Du hast deine Prüfung im Apparieren selbstverständlich noch nicht abgelegt?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Harry. »Ich dachte, man muss siebzehn sein?«
    »Ganz genau«, sagte Dumbledore. »Deshalb solltest du dich jetzt gut an meinem Arm festhalten. Am linken, wenn du nichts dagegen hast – wie du bemerkt hast, ist mein Zauberstabarm im Augenblick ein wenig schwach.«
    Harry packte Dumbledores Unterarm, den er ihm anbot.
    »Sehr gut«, sagte Dumbledore. »Also, dann los.«
    Harry merkte, wie Dumbledores Arm sich von ihm wegbog, und griff umso fester zu. Das Nächste, was er spürte, war, dass alles schwarz wurde; von allen Seiten presste es sehr heftig gegen ihn; er konnte nicht atmen, eiserne Bänder schlossen sich um seine Brust; die Augäpfel wurden ihm in den Kopf getrieben; die Trommelfelle tiefer in seinen Schädel hineingedrückt, und dann –
    Er sog in tiefen Zügen die kalte Nachtluft ein und öffnete die tränenden Augen. Er fühlte sich, als wäre er gerade durch einen sehr engen Gummischlauch gezwängt worden. Nach einigen Sekunden erst wurde ihm bewusst, dass der Ligusterweg verschwunden war. Er und Dumbledore befanden sich nun offenbar auf einem verlassenen Dorfplatz, in dessen Mitte ein altes Kriegerdenkmal und einige Bänke standen. Als er allmählich begriff, was er verspürt hatte, wurde Harry klar, dass er soeben zum ersten Mal in seinem Leben appariert war.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Dumbledore und blickte besorgt zu ihm hinab. »Das Gefühl ist tatsächlich ein wenig gewöhnungsbedürftig.«
    »Mir geht’s gut«, sagte Harry und rieb sich die Ohren, die sich anfühlten, als hätten sie den Ligusterweg eher ungern verlassen. »Aber ich glaub, Besen sind mir lieber.«
    Dumbledore lächelte, zog

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