Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
einem Blick auf die rauchenden Trümmer. »Nichts, was Dumbledore nich wieder richten könnt …«
    Beim Klang des Namens spürte Harry einen bohrenden Schmerz im Magen. Während um ihn herum reglose Stille herrschte, schwoll das Grauen in seinem Inneren an.
    »Hagrid …«
    »Ich hab grade ’n paar Bowtruckle-Beine zusammengebunden, da hab ich sie kommen hör’n«, sagte Hagrid traurig, der immer noch auf seine zerstörte Hütte starrte. »Werden sich die Zweigchen verbrannt haben, die armen klein’ Dinger …«
    »Hagrid …«
    »Aber was is’ passiert, Harry? Ich hab nur die Todesser vom Schloss runterlaufen sehn, aber was zum Teufel noch mal hat Snape bei denen zu suchen gehabt? Wo is’ er hin – hat er sie gejagt?«
    »Er …« Harry räusperte sich; die Panik und der Rauch hatten ihm die Kehle ausgetrocknet. »Hagrid, er hat jemanden umgebracht …«
    »Umgebracht?«, sagte Hagrid laut und starrte auf Harry hinab. »Snape soll jemand’n umgebracht haben? Wie kommst du denn da drauf, Harry?«
    »Dumbledore«, sagte Harry. »Snape hat … Dumbledore umgebracht.«
    Hagrid sah ihn nur an; soweit sein Gesicht zu erkennen war, wirkte es völlig verdutzt und verständnislos.
    »Was is’ mit Dumbledore, Harry?«
    »Er ist tot. Snape hat ihn getötet …«
    »Sag so was nich«, erwiderte Hagrid schroff. »Snape soll Dumbledore getötet ham – nu hör aber auf, Harry. Was soll das?«
    »Ich hab es gesehen.«
    »Nich möglich.«
    »Ich hab es gesehen, Hagrid.«
    Hagrid schüttelte den Kopf; seine Miene war ungläubig, aber mitfühlend, und Harry wusste, dass Hagrid glaubte, er hätte einen Schlag auf den Kopf bekommen, er wäre durcheinander, vielleicht wegen der Nachwirkungen eines Zaubers …
    »Also, ’s muss so passiert sein, dass Dumbledore Snape gesagt hat, er soll mit den Todessern gehen«, sagte Hagrid überzeugt. »Ich schätz, er muss seine Tarnung behalten. Hör mal, ich bring dich jetz’ wieder in die Schule zurück. Komm schon, Harry …«
    Harry unternahm keinen Versuch, zu widersprechen oder die Sache zu erklären. Er zitterte immer noch am ganzen Leib. Hagrid würde es bald genug herausfinden, nur zu bald … Als sie ihre Schritte auf das Schloss zulenkten, sah Harry, dass viele der Fenster jetzt erleuchtet waren: Er konnte sich lebhaft vorstellen, was sich dort abspielte, während die Leute von Raum zu Raum liefen und sich gegenseitig erzählten, dass Todesser eingedrungen waren, dass das Mal über Hogwarts leuchtete und dass wohl jemand getötet worden sein musste …
    Das eichene Schlossportal vor ihnen stand offen, Licht flutete auf den Zufahrtsweg und den Rasen. Langsam, unsicher, kamen Leute in Morgenmänteln die Stufen heruntergeschlichen und sahen sich nervös nach irgendwelchen Hinweisen auf Todesser um, die in die Nacht hinaus geflohen waren. Harrys Augen jedoch waren auf den Boden vor dem höchsten Turm geheftet. Er meinte dort einen schwarzen formlosen Haufen im Gras liegen zu sehen, obwohl er eigentlich noch zu weit weg war, um dergleichen erkennen zu können. Doch noch während er wortlos auf die Stelle starrte, wo Dumbledores Leichnam seiner Vermutung nach liegen musste, sah er andere darauf zugehen.
    »Was gucken die denn alle da?«, fragte Hagrid, als er und Harry sich dem Schloss von vorne näherten, Fang so dicht an ihren Fersen, wie er nur konnte. »Was’n das, was liegt da im Gras?«, fügte Hagrid in scharfem Ton hinzu und wandte sich nun der Stelle unter dem Astronomieturm zu, wo sich eine kleine Menge versammelte. »Siehst du’s, Harry? Gleich unten vorm Turm? Unterhalb vom Mal … meine Güte … meins’ du, da wurde jemand runter–?«
    Hagrid verstummte, der Gedanke schien ihm offenbar zu schrecklich, um ihn laut auszusprechen. Harry ging neben ihm her, und sein Gesicht und die Beine brannten und schmerzten dort, wo die verschiedenen Zauber ihn in der letzten halben Stunde getroffen hatten, und doch waren ihm diese Beschwerden merkwürdig fern, als würde jemand in seiner Nähe darunter leiden. Wirklich und unausweichlich war nur der schreckliche Druck, den er in seiner Brust spürte …
    Er und Hagrid bewegten sich wie im Traum durch die murmelnde Menge bis ganz nach vorne zur Mauer, wo sich zwischen den schreckensstarren Schülern und Lehrern eine Lücke auftat.
    Harry hörte, wie Hagrid gequält und entsetzt aufstöhnte, blieb aber nicht stehen; er ging langsam weiter, bis er die Stelle erreichte, wo Dumbledore lag, und kauerte sich neben ihn nieder.
    Harry hatte

Weitere Kostenlose Bücher