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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher … Er sieht ein bisschen – ein bisschen schlimm aus, das ist alles. Greyback hat ihn angegriffen. Madam Pomfrey meint, er wird nicht – wird nicht mehr so aussehen wie früher …« Ginnys Stimme zitterte ein wenig. »Wir wissen nicht so recht, welche Nachwirkungen das hat – ich meine, Greyback ist zwar ein Werwolf, aber zu dem Zeitpunkt war er nicht verwandelt.«
    »Aber die anderen … da lagen doch noch andere Körper am Boden …«
    »Neville ist im Krankenflügel, aber Madam Pomfrey denkt, dass er wieder ganz gesund wird, und Professor Flitwick wurde ausgeknockt, aber es geht ihm gut, er ist nur ein bisschen wacklig auf den Beinen. Er wollte unbedingt wieder weg und nach den Ravenclaws schauen. Und ein Todesser ist tot, einer von den Todesflüchen hat ihn getroffen, die der riesige Blonde kreuz und quer durch die Gegend geschossen hat – Harry, ich glaube, wenn wir unseren Felix-Trank nicht gehabt hätten, dann wären wir jetzt alle nicht mehr, aber alles schien uns haarscharf zu verfehlen –«
    Sie hatten den Krankenflügel erreicht: Als Harry die Türen aufstieß, sah er Neville in einem Bett am Eingang liegen, offenbar schlafend. Ron, Hermine, Luna, Tonks und Lupin waren um ein Bett nahe dem anderen Ende des Krankensaals versammelt. Als sie die Türen aufgehen hörten, blickten sie auf. Hermine rannte Harry entgegen und umarmte ihn; auch Lupin kam mit besorgtem Blick hinzu.
    »Alles in Ordnung mit dir, Harry?«
    »Mir geht’s gut … was ist mit Bill?«
    Niemand antwortete. Harry blickte über Hermines Schulter und sah ein Gesicht auf Bills Kissen, das nicht wiederzuerkennen war, so übel zerschnitten und aufgerissen, dass es grotesk aussah. Madam Pomfrey betupfte seine Wunden mit einer scharf riechenden grünen Salbe. Harry erinnerte sich, wie Snape Malfoys Sectumsempra -Wunden so leicht mit seinem Zauberstab geheilt hatte.
    »Können Sie ihn nicht mit einem Zauber oder so etwas wiederherstellen?«, fragte er die Krankenschwester.
    »Bei denen hier hilft kein Zauber«, sagte Madam Pomfrey. »Ich habe alles ausprobiert, was ich kenne, aber für Werwolfbisse gibt es keine Heilung.«
    »Aber er wurde nicht bei Vollmond gebissen«, sagte Ron, der auf das Gesicht seines Bruders hinabblickte, als könnte er ihn irgendwie zwingen, wieder gesund zu werden, indem er ihn anstarrte. »Greyback war nicht verwandelt, also wird Bill bestimmt kein – kein richtiger –?«
    Er sah Lupin unsicher an.
    »Nein, ich glaube nicht, dass Bill ein echter Werwolf wird«, sagte Lupin, »doch das heißt nicht, dass es nicht zu einer gewissen Vergiftung kommt. Auf diesen Wunden hier liegt ein Fluch. Sie werden wahrscheinlich nie ganz verheilen – und Bill hat von nun an vielleicht ein paar wölfische Eigenarten.«
    »Aber vielleicht weiß Dumbledore etwas, das wirkt«, sagte Ron. »Wo ist er? Bill hat auf Dumbledores Befehl gegen diese Wahnsinnigen gekämpft, Dumbledore sollte ihm dankbar sein, er kann ihn nicht in diesem Zustand lassen –«
    »Ron – Dumbledore ist tot«, sagte Ginny.
    »Nein!« Lupin blickte ganz außer sich von Ginny zu Harry, als hoffte er, Harry würde ihr widersprechen, doch als er es nicht tat, brach Lupin auf einem Stuhl neben Bills Bett zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen. Harry hatte Lupin noch nie die Beherrschung verlieren sehen; er hatte das Gefühl, als ob er in etwas Privates, Ungebührliches eindringen würde; er wandte sich ab, suchte nun Rons Augen und bestätigte ihm mit einem stummen Blick, was Ginny gesagt hatte.
    »Wie ist er gestorben?«, flüsterte Tonks. »Wie ist es geschehen?«
    »Snape hat ihn getötet«, sagte Harry. »Ich war dabei, ich hab es gesehen. Als wir zurückkamen, sind wir auf dem Astronomieturm gelandet, weil dort das Dunkle Mal war … Dumbledore war krank, er war schwach, aber ich glaube, ihm wurde klar, dass es eine Falle war, als wir schnelle Schritte auf der Treppe hörten. Er hat mich gelähmt, ich konnte nichts tun, ich war unter dem Tarnumhang – und dann kam Malfoy durch die Tür und hat ihn mit einem Zauber entwaffnet –«
    Hermine schlug die Hände vor den Mund und Ron stöhnte. Lunas Lippen zitterten.
    »– dann kamen noch mehr Todesser – und dann Snape – und Snape hat es getan. Mit dem Avada Kedavra.« Harry konnte nicht weitersprechen.
    Madam Pomfrey brach in Tränen aus. Keiner achtete auf sie, außer Ginny, die flüsterte: »Schhh! Hören Sie zu!«
    Madam Pomfrey schluckte, drückte ihre

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