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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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des Mannes. »Das wird der Sohn gewesen sein, ich hab dir ja gesagt, er ist nicht ganz richtig im Kopf. Sieh nicht hin, Cecilia, Liebling.«
    Das Klirren und Getrappel wurde nun wieder schwächer.
    »›Liebling‹«, flüsterte Morfin auf Parsel und sah seine Schwester an. »›Liebling‹ hat er sie genannt. Also will er dich ohnehin nicht haben.«
    Merope war so weiß, dass Harry sicher war, sie würde gleich in Ohnmacht fallen.
    »Was soll das heißen?«, sagte Gaunt schneidend, ebenfalls auf Parsel, und blickte nacheinander seinen Sohn und seine Tochter an. »Was hast du gesagt, Morfin?«
    »Sie schaut diesen Muggel gerne an«, sagte Morfin mit gehässiger Miene, während er seine Schwester anstarrte, der jetzt die Angst im Gesicht stand. »Immer im Garten, wenn er vorbeikommt, stiert ihn durch die Hecke an, stimmt’s? Und gestern Abend –«
    Merope schüttelte flehend ruckartig den Kopf, aber Morfin fuhr umbarmherzig fort: »Hat sich aus dem Fenster gehängt und gewartet, dass er nach Hause reitet, nicht wahr?«
    »Aus dem Fenster gehängt, um einen Muggel anzuschauen?«, sagte Gaunt leise.
    Alle drei Gaunts schienen Ogden vergessen zu haben, der verwirrt und auch verärgert dreinblickte, als sie wieder in unverständliches Zischen und Schnarren ausbrachen.
    »Ist das wahr?«, sagte Gaunt mit drohender Stimme und machte ein, zwei Schritte auf das verängstigte Mädchen zu. »Meine Tochter – reinblütiger Nachkomme von Salazar Slytherin – sehnt sich nach einem schmutzigen, dreckblütigen Muggel?«
    Merope schüttelte verzweifelt den Kopf und drückte sich an die Wand, offenbar unfähig zu sprechen.
    »Aber ich hab’s ihm gezeigt, Vater!«, keckerte Morfin. »Ich hab’s ihm gezeigt, als er hier vorbeikam. Und mit dem Ausschlag überall hat er gar nicht hübsch ausgesehen, oder, Merope?«
    »Du widerliche kleine Squib, du dreckige kleine Blutsverräterin!«, brüllte Gaunt, der nun völlig die Beherrschung verlor, und seine Hände schlossen sich um die Kehle seiner Tochter.
    Harry und Ogden schrien gleichzeitig »Nein!«; Ogden hob seinen Zauberstab und rief: »Relaschio!« Gaunt wurde rücklings von seiner Tochter weggerissen; er stolperte über einen Stuhl und fiel flach auf den Rücken. Brüllend vor Zorn, sprang Morfin aus seinem Sessel und stürmte auf Ogden zu, schwang dabei sein blutiges Messer und feuerte wahllos Flüche aus seinem Zauberstab ab.
    Ogden rannte um sein Leben. Dumbledore gab Harry ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollten, und Harry gehorchte, während ihm Meropes Schreie noch in den Ohren klangen.
    Ogden stürmte den Feldweg hoch und sprang, die Arme über dem Kopf, auf die Landstraße, wo er mit einem glänzenden, fuchsroten Pferd zusammenstieß, auf dem ein sehr gut aussehender, dunkelhaariger junger Mann saß. Der Mann und das hübsche Mädchen, das auf einem grauen Pferd an seiner Seite ritt, brachen in Gelächter aus, als sie Ogden sahen, der von der Flanke des Pferdes abprallte, sich wieder aufmachte und mit wehendem Gehrock und von Kopf bis Fuß voller Staub überstürzt die Straße hochrannte.
    »Ich denke, das genügt, Harry«, sagte Dumbledore. Er fasste Harry am Ellbogen und zog daran. Einen Moment später schwebten sie beide schwerelos durch die Dunkelheit, bis sie in Dumbledores inzwischen dämmrigem Büro wieder sicher auf den Füßen landeten.
    »Was ist mit dem Mädchen in dem Waldhaus passiert?«, fragte Harry sofort, während Dumbledore mit einem Schlenker seines Zauberstabs zusätzliche Lampen entzündete. »Merope oder wie sie hieß?«
    »Oh, sie hat überlebt«, sagte Dumbledore, setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und bedeutete Harry, ebenfalls Platz zu nehmen. »Ogden apparierte zurück ins Ministerium und kehrte fünfzehn Minuten später mit Verstärkung zurück. Morfin und sein Vater versuchten zu kämpfen, wurden aber beide überwältigt, von dem Haus weggebracht und anschließend vom Zaubergamot verurteilt. Morfin, der bereits wegen Angriffen auf Muggel vorbestraft war, wurde zu drei Jahren in Askaban verurteilt. Vorlost, der außer Ogden noch mehrere andere Ministeriumsangestellte verletzt hatte, bekam sechs Monate.«
    »Vorlost?«, wiederholte Harry verwundert.
    »Richtig«, sagte Dumbledore und lächelte anerkennend. »Ich freue mich, dass du folgen kannst.«
    »Der alte Mann war –?«
    »Voldemorts Großvater, ja«, sagte Dumbledore. »Vorlost, sein Sohn Morfin und seine Tochter Merope waren die Letzten der Gaunts, einer sehr alten

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