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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Zaubererfamilie, bekannt für ihre labile und gewalttätige Veranlagung, die über die Generationen hinweg immer stärker wurde, weil sie an der Gewohnheit festhielten, ihre eigenen Cousins und Cousinen zu heiraten. Mangel an Vernunft, gepaart mit einer ausgeprägten Prunksucht, führte dazu, dass das Familiengold schon mehrere Generationen vor Vorlosts Geburt verschwendet war. Ihm blieben nur Verwahrlosung und Armut, wie du gesehen hast, dazu ein hässliches Naturell, unglaubliche Arroganz und großer Stolz und ein paar Familienerbstücke, die er genauso schätzte wie seinen Sohn, und um einiges mehr als seine Tochter.«
    »Merope war also«, sagte Harry, beugte sich in seinem Stuhl vor und starrte Dumbledore an, »Merope war also … Sir, heißt das, sie war … Voldemorts Mutter?«
    »In der Tat«, sagte Dumbledore. »Und zufälligerweise bekamen wir auch Voldemorts Vater kurz zu sehen. Ist es dir vielleicht aufgefallen?«
    »Der Muggel, den Morfin angegriffen hat? Der Mann auf dem Pferd?«
    »Sehr gut, wirklich«, sagte Dumbledore strahlend. »Ja, das war Tom Riddle senior, der gut aussehende Muggel, der beim Ausreiten oft am Haus der Gaunts vorbeikam und für den Merope Gaunt eine heimliche, glühende Leidenschaft hegte.«
    »Und sie haben am Ende geheiratet?«, fragte Harry ungläubig, denn er konnte sich keine zwei Menschen vorstellen, bei denen es unwahrscheinlicher war, dass sie sich ineinander verliebten.
    »Ich glaube, du vergisst«, sagte Dumbledore, »dass Merope eine Hexe war. Ich nehme an, dass ihre magischen Kräfte nicht besonders gut zur Geltung kamen, solange sie von ihrem Vater terrorisiert wurde. Sobald Vorlost und Morfin in sicherem Gewahrsam in Askaban saßen, sobald sie zum ersten Mal in ihrem Leben allein und frei war, konnte sie, da bin ich überzeugt, ihre Fähigkeiten ungehindert entfalten und ihre Flucht aus dem elenden Leben planen, das sie achtzehn Jahre lang geführt hatte.
    Fällt dir nichts ein, was Merope hätte verwenden können, damit Tom Riddle seine Muggelgefährtin vergaß und sich stattdessen in sie verliebte?«
    »Der Imperius-Fluch?«, schlug Harry vor. »Oder ein Liebestrank?«
    »Sehr gut. Ich persönlich denke eher, dass sie einen Liebestrank benutzt hat. Ich bin sicher, das muss ihr romantischer vorgekommen sein, und ich glaube, es kann nicht sonderlich schwierig gewesen sein, Riddle, als er an einem heißen Tag alleine nach Hause ritt, zu einem Schluck Wasser zu überreden. Jedenfalls erfreute sich das Dorf Little Hangleton ein paar Monate nach dem Vorfall, dessen Zeuge wir eben wurden, an einem gewaltigen Skandal. Du kannst dir vorstellen, wie viel Klatsch es gab, als der Sohn des Gutsherrn mit Merope, der Tochter des Landstreichers, durchbrannte.
    Aber der Schreck der Dorfbewohner war nichts im Vergleich zu dem von Vorlost. Er kehrte aus Askaban zurück und dachte, seine Tochter würde ihn pflichtbewusst mit einer warmen Mahlzeit auf dem Tisch erwarten. Stattdessen fand er eine zentimeterdicke Staubschicht und ihren Abschiedsbrief vor, in dem sie ihm erklärte, was sie getan hatte.
    Nach allem, was ich herausfinden konnte, hat er von da an nie mehr ihren Namen oder ihre Existenz erwähnt. Der Schock über ihr Fortgehen mag zu seinem frühen Tod beigetragen haben – oder vielleicht hatte er auch einfach nie gelernt, für sich zu sorgen. Askaban hatte Vorlost außerordentlich geschwächt und er erlebte Morfins Rückkehr in sein Haus nicht mehr.«
    »Und Merope? Sie … sie ist gestorben, oder? Ist Voldemort nicht in einem Waisenhaus aufgewachsen?«
    »Ja, richtig«, sagte Dumbledore. »Wir sind hier auf einige Vermutungen angewiesen, allerdings glaube ich, dass sich leicht erschließen lässt, was geschah. Du musst wissen, wenige Monate nachdem sie durchgebrannt waren und geheiratet hatten, tauchte Tom Riddle wieder im Gutshaus in Little Hangleton auf, ohne seine Frau. Es gab wilde Gerüchte in der Nachbarschaft, dass er davon spreche, er sei ›hinters Licht geführt‹ und ›reingelegt‹ worden. Ich bin sicher, dass er eigentlich sagen wollte, er habe unter einem magischen Bann gestanden, der sich nun gelöst habe, vermutlich wagte er es aber nicht, genau diese Worte zu gebrauchen, aus Angst, man würde ihn für verrückt halten. Als sie hörten, was er sagte, nahmen die Dorfbewohner jedoch an, Merope habe Tom Riddle angelogen und so getan, als würde sie ein Kind von ihm bekommen, und er habe sie aus diesem Grund geheiratet.«
    »Aber sie hat wirklich ein Kind von

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