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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Weg hinunter zum Quidditch-Feld machten, kamen sie an Lavender Brown und Parvati Patil vorbei. Harry erinnerte sich daran, dass Hermine gesagt hatte, die Eltern der Patil-Zwillinge wollten, dass sie Hogwarts verließen, und war deshalb nicht überrascht, dass die beiden unzertrennlichen Freundinnen miteinander tuschelten und einen bekümmerten Eindruck machten. Was ihn allerdings überraschte, war, dass Parvati, als Ron auf ihrer Höhe war, Lavender plötzlich anstupste, die sich daraufhin umblickte und Ron ein breites Lächeln schenkte. Ron zwinkerte ihr zu, dann erwiderte er das Lächeln unsicher. Prompt verfiel er in eine Art Stolzieren. Harry verkniff sich das Lachen, denn er dachte daran, dass Ron auch nicht gelacht hatte, nachdem Malfoy Harrys Nase gebrochen hatte. Hermine jedoch wirkte den ganzen Weg zum Stadion hinunter durch den kühlen, nebligen Niesel kalt und abweisend und ließ die beiden dann stehen, ohne Ron Glück zu wünschen, um sich einen Platz auf der Tribüne zu suchen.
    Wie Harry erwartet hatte, nahm die Auswahl der Spieler fast den ganzen Morgen in Anspruch. Das halbe Haus Gryffindor war offenbar gekommen, von Erstklässlern, die sich nervös an ein paar von den miserablen alten Schulbesen klammerten, bis zu Siebtklässlern, die alle anderen überragten und coole, einschüchternde Mienen aufgesetzt hatten. Zu ihnen gehörte auch ein mächtiger, drahthaariger Junge, den Harry sofort vom Hogwarts-Express wiedererkannte.
    »Wir haben uns im Zug getroffen, im Abteil vom alten Sluggy«, sagte er selbstbewusst und trat aus der Menge hervor, um Harry die Hand zu schütteln. »Cormac McLaggen, Hüter.«
    »Du hast dich letztes Jahr nicht beworben, oder?«, fragte Harry, indem er zur Kenntnis nahm, wie breit McLaggen war, und überlegte, dass er wahrscheinlich alle drei Torringe decken könnte, ohne sich auch nur zu bewegen.
    »Ich war im Krankenflügel, als die Testspiele stattfanden«, sagte McLaggen etwas großspurig. »Hatte ’ne Wette, dass ich ein Pfund Doxyeier esse.«
    »Alles klar«, sagte Harry. »Also … warte einfach dort drüben …«
    Er deutete hinüber zum Spielfeldrand, ganz in die Nähe von Hermines Platz. Es sah aus, als huschte ein Anflug von Ärger über McLaggens Gesicht, und Harry fragte sich, ob er wohl eine Vorzugsbehandlung von ihm erwartete, weil sie beide Lieblinge vom »alten Sluggy« waren.
    Harry beschloss, zunächst die Grundkenntnisse zu testen, und bat alle Bewerber für die Mannschaft, sich in Zehnergruppen aufzuteilen und einmal ums Feld zu fliegen. Das war eine gute Entscheidung: Die erste Zehnergruppe bestand aus lauter Erstklässlern, und es war eindeutig zu sehen, dass sie vorher kaum jemals geflogen waren. Nur einem Jungen gelang es, länger als ein paar Sekunden in der Luft zu bleiben, was ihn selbst so überraschte, dass er prompt gegen einen der Torpfosten knallte.
    In der zweiten Gruppe waren zehn der albernsten Mädchen, die Harry je erlebt hatte; auf seinen Pfiff hin kugelten sie sich nur vor lauter Kichern und klammerten sich aneinander fest. Unter ihnen war auch Romilda Vane. Als er sie aufforderte, das Feld zu verlassen, gehorchten sie mit dem größten Vergnügen und setzten sich auf die Tribüne, um allen anderen auf die Nerven zu gehen.
    Die dritte Gruppe hatte auf halbem Weg um das Feld eine Massenkarambolage. Die meisten aus der vierten Gruppe waren ohne Besen gekommen. Die fünfte Gruppe bestand aus Hufflepuffs.
    »Wenn noch wer hier ist, der nicht aus Gryffindor kommt«, brüllte Harry, der allmählich ernsthaft genervt war, »dann geht der jetzt bitte!«
    Stille trat ein, dann stürmten ein paar kleine Ravenclaws schnaubend vor Lachen vom Feld.
    Nach zwei Stunden, vielen Beschwerden und mehreren Wutanfällen – darunter einer wegen eines demolierten Kometen Zwei-Sechzig und mehrerer kaputter Zähne – hatte Harry drei Jäger ausgesucht: Katie Bell, die nach einem glänzenden Testspiel in die Mannschaft zurückkehrte, eine Neuentdeckung namens Demelza Robins, die besonders gut Klatschern ausweichen konnte, und Ginny Weasley, die die gesamte Konkurrenz in den Schatten geflogen und obendrein noch siebzehn Tore geschossen hatte. So zufrieden Harry mit seiner Auswahl auch war, hatte er sich wegen der vielen Nörgler doch heiser geschrien und musste nun einen ähnlichen Kampf mit den abgelehnten Treibern durchstehen.
    »Das ist meine endgültige Entscheidung, und wenn ihr jetzt nicht Platz macht für die Hüter, hex ich euch was auf den Hals«,

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