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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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leichten, raschen Schritten davon, wobei ihr langer Umhang über das Gras raschelte.
    Mit einem zweiten und lauteren Plopp erschien eine weitere Gestalt mit Kapuze.
    »Warte!«
    Der barsche Ruf erschreckte den Fuchs, der jetzt fast flach im Gestrüpp kauerte. Er sprang aus seinem Versteck hervor und die Böschung hoch. Ein grüner Lichtblitz, ein Jaulen, und der Fuchs fiel wieder zu Boden, er war tot.
    Die zweite Gestalt drehte das Tier mit der Fußspitze um.
    »Nur ein Fuchs«, sagte eine Frauenstimme unter der Kapuze abfällig. »Ich dachte, es wär vielleicht ein Auror – Zissy, warte!«
    Doch die, hinter der sie herlief, hatte nur kurz innegehalten und zu dem Lichtblitz zurückgeblickt und kletterte nun schon die Böschung hoch, die der Fuchs eben hinuntergefallen war.
    »Zissy – Narzissa – hör mir zu –«
    Die zweite Frau holte die erste ein und packte sie am Arm, doch die andere riss sich los.
    »Geh zurück, Bella!«
    »Du musst mir zuhören!«
    »Ich habe zugehört! Ich habe mich entschieden! Lass mich in Ruhe!«
    Die Frau namens Narzissa hatte den oberen Rand der Böschung erklommen, wo ein alter Gitterzaun den Fluss von einer schmalen Pflasterstraße trennte. Die andere Frau, Bella, folgte ihr auf dem Fuß. Nebeneinander standen sie da und blickten über die Straße auf zahlreiche Reihen verfallener Backsteinhäuser, deren Fenster in der Dunkelheit stumpf und blind schienen.
    »Hier lebt er?«, fragte Bella in verächtlichem Ton. »Hier? In dieser Muggelkloake? Wir sind wahrscheinlich die Ersten unserer Art, die jemals den Fuß –«
    Aber Narzissa hörte nicht zu. Sie war durch eine Lücke in dem rostigen Gitter geschlüpft und eilte bereits über die Straße.
    »Zissy, warte!«
    Bella folgte ihr mit flatterndem Umhang und sah, wie Narzissa durch eine Gasse zwischen den Häusern in eine zweite, ganz ähnliche Straße huschte. Einige der Straßenlaternen waren kaputt; die beiden Frauen rannten zwischen hell erleuchteten Stellen und tiefer Dunkelheit dahin. Die Verfolgerin holte ihre Beute ein, als die gerade um eine weitere Ecke bog, und diesmal schaffte sie es, sie am Arm zu packen und herumzureißen, so dass sie einander ins Gesicht sahen.
    »Zissy, das darfst du nicht tun, du kannst ihm nicht vertrauen –«
    »Der Dunkle Lord vertraut ihm, oder etwa nicht?«
    »Der Dunkle Lord … täuscht sich … glaube ich«, keuchte Bella, und ihre Augen leuchteten kurz unter ihrer Kapuze auf, als sie sich prüfend umblickte, um zu sehen, ob sie auch wirklich allein waren. »Jedenfalls hat man uns befohlen, mit niemandem über den Plan zu sprechen. Das ist ein Verrat am Dunklen Lord und …«
    »Lass mich los, Bella!«, fauchte Narzissa, zog einen Zauberstab unter ihrem Umhang hervor und hielt ihn der anderen drohend vors Gesicht. Bella lachte nur.
    »Zissy, deine eigene Schwester? Das würdest du nicht –«
    »Es gibt nichts mehr, was ich nicht tun würde!«, hauchte Narzissa mit einem Anflug von Hysterie in der Stimme, und als sie den Zauberstab wie ein Messer nach unten stieß, flammte abermals ein Lichtblitz auf. Bella ließ den Arm ihrer Schwester los, als hätte sie sich verbrannt.
    »Narzissa!«
    Aber Narzissa war schon weitergeeilt. Ihre Verfolgerin rieb sich die Hand und setzte ihr nach, hielt nun jedoch Abstand, während sie immer tiefer in das verlassene Labyrinth der Backsteinhäuser eindrangen. Endlich hastete Narzissa durch eine Straße namens Spinner’s End, über der wie ein riesiger mahnender Finger der gewaltige Fabrikschornstein zu schweben schien. Ihre Schritte hallten auf dem Pflaster, als sie an zugenagelten und zerbrochenen Fenstern vorbeilief, bis sie das allerletzte Haus erreichte, wo schwaches Licht durch die Vorhänge eines Raums im Erdgeschoss schimmerte.
    Noch ehe Bella sie leise fluchend eingeholt hatte, hatte sie an die Tür geklopft. Gemeinsam standen sie da und warteten, leicht keuchend, und atmeten den Geruch des schmutzigen Flusses ein, den die nächtliche Brise zu ihnen herüberwehte. Nach ein paar Sekunden hörten sie ein Geräusch hinter der Tür und sie öffnete sich einen Spaltbreit. Ein schmales Stück von einem Mann war zu sehen, der zu ihnen herausspähte, einem Mann mit langem schwarzem Haar, das ihm wie ein Vorhang um sein fahles Gesicht mit den schwarzen Augen fiel.
    Narzissa warf ihre Kapuze in den Nacken. Sie war so blass, dass sie in der Dunkelheit zu leuchten schien; mit ihrem langen blonden Haar, das ihr bis auf den Rücken wallte, sah sie aus wie eine

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