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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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herübergekommen.
    »Ich möchte, dass du weißt, Potter«, sagte er mit lauter, tragender Stimme, »dass es nicht nur Spinner sind, die dich unterstützen. Ich persönlich glaube dir hundertprozentig. Meine Familie stand immer fest hinter Dumbledore und das tue ich auch.«
    »Ähm – vielen Dank, Ernie«, sagte Harry verdutzt, aber erfreut. Ernie mochte bei Gelegenheiten wie dieser hier etwas geschwollen daherreden, aber so wie es um Harrys Laune stand, wusste er die Vertrauensbekundung von jemandem, dem keine Radieschen von den Ohren baumelten, durchaus zu schätzen. Ernies Worte hatten jedenfalls das Lächeln von Lavender Browns Gesicht gewischt, und als Harry sich Ron und Hermine zuwandte, erhaschte er einen Blick auf Seamus’ Miene, die verwirrt und trotzig zugleich wirkte.
    Niemand war überrascht, als Professor Sprout ihre Stunde mit einem Vortrag über die Bedeutung der ZAG s begann. Harry hätte sich gewünscht, die Lehrer würden das allesamt bleiben lassen; allmählich überkam ihn jedes Mal, wenn ihm wieder einfiel, wie viele Hausaufgaben er noch zu erledigen hatte, ein bohrendes Gefühl von Angst im Magen, das sich dramatisch verschlimmerte, als Professor Sprout ihnen am Ende der Stunde noch einen weiteren Aufsatz aufgab. Müde und stark nach Professor Sprouts Lieblingsdünger, Drachenmist, riechend, marschierten die Gryffindors wieder hoch zum Schloss, und keiner von ihnen verlor viele Worte; es war wieder ein langer Tag gewesen.
    Da Harry fürchterlich hungrig war und er um fünf zum ersten Mal bei Umbridge nachsitzen musste, brachte er seine Tasche nicht erst hinauf in den Gryffindor-Turm, sondern ging gleich zum Abendessen, damit er noch etwas hinunterschlingen konnte, bevor er sich dem stellte, was sie für ihn in petto hatte. Kaum jedoch hatte er den Eingang zur Großen Halle erreicht, da rief eine laute und zornige Stimme: »Hi, Potter!«
    »Was ist denn jetzt wieder los?«, murmelte er matt, wandte sich um und sah Angelina Johnson vor sich, die offenbar ziemlich wütend war.
    »Ich erzähl dir gleich, was jetzt wieder los ist«, sagte sie, rückte ihm dicht auf die Pelle und bohrte ihm den Finger in die Brust. »Wie hast du es geschafft, dir für Freitag um fünf Uhr Nachsitzen einzuhandeln?«
    »Was?«, sagte Harry. »Warum … ach ja, die Auswahlspiele für den Hüter!«
    »Jetzt fällt’s ihm wieder ein!«, fauchte Angelina. »Hab ich dir nicht gesagt, ich will ein Auswahlspiel mit der ganzen Mannschaft und jemanden finden, der zu allen passt? Hab ich dir nicht gesagt, dass ich eigens das Quidditch-Feld gebucht hab? Und da hast du beschlossen, nicht dabei zu sein!«
    »Ich hab nicht beschlossen, nicht dabei zu sein!«, sagte Harry, den die Ungerechtigkeit ihrer Worte kränkte. »Diese Umbridge hat mir Nachsitzen aufgebrummt, nur weil ich ihr die Wahrheit über Du-weißt-schon-wen gesagt habe.«
    »Na, dann tanz mal gleich bei ihr an und frag sie, ob sie dich Freitag gehen lässt«, sagte Angelina wütend, »und mir ist schnuppe, wie du das anstellst. Sag ihr von mir aus, Du-weißt-schon-wer ist ein Auswuchs deiner Phantasie, aber sieh zu, dass du kommst!«
    Sie stürmte davon.
    »Wisst ihr was?«, sagte Harry zu Ron und Hermine, als sie die Große Halle betraten. »Wir sollten mal bei Eintracht Pfützensee nachfragen, ob Oliver Wood beim Training umgekommen ist, Angelina ist nämlich eindeutig von seinem Geist ergriffen.«
    »Was meinst du, wie stehen die Chancen, dass dich Umbridge am Freitag laufen lässt?«, meinte Ron skeptisch, als sie sich an den Gryffindor-Tisch setzten.
    »Unter null«, sagte Harry verdrossen, gabelte sich Lammkoteletts auf den Teller und fing an zu essen. »Aber ich werd’s trotzdem probieren. Ich biete ihr zweimal Nachsitzen zusätzlich an oder so, keine Ahnung …« Er schluckte einen Mund voll Kartoffeln hinunter und fügte hinzu: »Hoffentlich behält sie mich heute Abend nicht zu lange da. Immerhin müssen wir drei Aufsätze schreiben, Verschwindezauber für McGonagall üben, einen Gegenzauber für Flitwick austüfteln, die Bowtruckle-Zeichnung fertig machen und mit diesem bescheuerten Traumtagebuch für Trelawney anfangen.«
    Ron stöhnte und sah aus irgendeinem Grund zur Decke.
    »Und es sieht ganz nach Regen aus.«
    »Was hat das mit unseren Hausaufgaben zu tun?«, fragte Hermine mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Nichts«, sagte Ron schnell und seine Ohren liefen rot an.
    Um fünf vor fünf verabschiedete sich Harry von den anderen beiden und machte sich

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