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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hoch. Hinter ihrem Rücken äffte Malfoy sie nach; er schob die Vorderzähne vor und hüpfte auf und ab vor Eifer, die Frage beantworten zu dürfen. Pansy Parkinson ließ ein kreischendes Lachen hören, das jedoch gleich in einen Schrei überging, als die Zweige auf dem Tisch in die Luft sprangen und sich als kleine wichtelhafte Geschöpfe aus Holz erwiesen, mit knubbligen braunen Armen und Beinen, zwei zweigartigen Fingern am Ende jeder Hand und einem lustigen flachen, rindenähnlichen Gesicht, in dem ein Paar käferbraune Augen glitzerte.
    »Oooooh!«, machten Parvati und Lavender, was Harry gründlich ärgerte. Man hätte meinen können, Hagrid hätte ihnen nie interessante Geschöpfe gezeigt; zugegeben, die Flubberwürmer waren ziemlich öde gewesen, aber die Salamander und Hippogreife waren durchaus spannend und die Knallrümpfigen Kröter vielleicht sogar ein wenig zu spannend gewesen.
    »Seid bitte leise, Mädchen!«, sagte Professor Raue-Pritsche scharf und verstreute, wie es aussah, eine Hand voll braunen Reises zwischen den Zweiggeschöpfen, die sich augenblicklich auf die Nahrung stürzten. »Nun – kennt jemand den Namen dieser Kreaturen? Miss Granger?«
    »Bowtruckles«, sagte Hermine. »Sie sind Baumwächter und leben normalerweise in Zauberstabbäumen.«
    »Fünf Punkte für Gryffindor«, sagte Professor Raue-Pritsche. »Ja, dies sind Bowtruckles, und wie Miss Granger richtig sagt, leben sie meist in Bäumen, aus deren Holz Zauberstäbe gefertigt werden können. Weiß jemand, was sie fressen?«
    »Holzläuse«, antwortete Hermine prompt, und das erklärte, warum die vermeintlichen braunen Reiskörner sich bewegten. »Aber auch Feeneier, wenn sie welche kriegen können.«
    »Sehr gut, noch mal fünf Punkte für Sie. Also, wann immer Sie Blätter oder Holz von einem Baum brauchen, in dem ein Bowtruckle wohnt, ist es klug, Holzläuse als Geschenk mitzubringen, um ihn abzulenken oder zu besänftigen. Sie sehen vielleicht nicht gefährlich aus, aber wenn man sie ärgert, versuchen sie die Augen der Menschen mit ihren Fingern auszustechen. Diese sind, wie Sie sehen, messerscharf und sollten lieber nicht in die Nähe eines Augapfels gelangen. Wenn Sie nun bitte zu mir kommen und sich ein paar Holzläuse und einen Bowtruckle nehmen – ich habe genug hier, je drei von Ihnen können sich einen teilen und ihn genauer untersuchen. Bis zum Ende des Unterrichts erwarte ich von allen eine Skizze, in der sämtliche Körperteile verzeichnet sind.«
    Die Klasse drängte vor und scharte sich um den Zeichentisch. Harry ging absichtlich um den Tisch herum, so dass er genau neben Professor Raue-Pritsche zu stehen kam.
    »Wo ist Hagrid?«, fragte er sie, während alle anderen sich Bowtruckles aussuchten.
    »Das geht Sie nichts an«, erwiderte Professor Raue-Pritsche schroff, wie schon beim letzten Mal, als Hagrid nicht zum Unterricht erschienen war. Draco Malfoy feixte über sein ganzes spitzes Gesicht, lehnte sich über Harry hinweg und packte den größten Bowtruckle.
    »Vielleicht«, sagte Malfoy halblaut, so dass nur Harry ihn hören konnte, »vielleicht hat sich der dumme Riesentölpel ja was Ernstes getan.«
    »Vielleicht tust du dir gleich was Ernstes, wenn du nicht die Klappe hältst«, zischte Harry aus dem Mundwinkel.
    »Vielleicht hat er sich in Angelegenheiten eingemischt, denen er nicht gewachsen war, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Malfoy zog davon und grinste über die Schulter zu Harry hinüber, dem plötzlich schlecht wurde. Wusste Malfoy etwas? Schließlich war sein Vater ein Todesser; vielleicht hatte er Informationen über Hagrids Schicksal, die dem Orden noch nicht bekannt waren? Hastig lief er um den Tisch herum zurück zu Ron und Hermine, die in einiger Entfernung auf dem Gras hockten und einen Bowtruckle dazu bringen wollten, lange genug stillzuhalten, bis sie ihn gezeichnet hatten. Harry zog Pergament und Feder hervor, kauerte sich neben sie und erzählte flüsternd, was Malfoy eben gesagt hatte.
    »Dumbledore würde es wissen, wenn Hagrid etwas zugestoßen wäre«, sagte Hermine sofort. »Wenn wir besorgt aussehen, spielen wir nur Malfoy in die Hände. Damit verraten wir ihm, dass wir nicht genau wissen, was eigentlich vor sich geht. Wir dürfen ihn nicht beachten, Harry. Hier, halt mal kurz den Bowtruckle, damit ich sein Gesicht zeichnen kann …«
    »Ja«, drang unverkennbar Malfoys gedehnte Stimme von der nächsten Gruppe zu ihnen herüber. »Mein Vater hat erst vor ein paar Tagen mit dem

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