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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Ahnung«, sagte Harry achselzuckend. »Vielleicht Malfoy, der hätte sich einen abgelacht.«
    Sie passierten die hohen Steinsäulen mit den geflügelten Ebern auf den Sockeln und gingen nach links die Straße ins Dorf hinunter, während der Wind ihnen die Haare ins Gesicht wehte.
    »Malfoy?«, sagte Hermine skeptisch. »Nun … ja … vielleicht …«
    Und bis zu den ersten Häusern von Hogsmeade blieb sie tief in Gedanken versunken.
    »Wo gehen wir eigentlich hin?«, fragte Harry. »In die Drei Besen?«
    »Oh – nein«, sagte Hermine und tauchte aus ihren Träumereien auf, »nein, da ist es immer rappelvoll und furchtbar laut. Ich hab den andern gesagt, sie sollen uns im Eberkopf treffen, in diesem anderen Pub, du weißt doch, er ist nicht an der Hauptstraße. Ich glaub, die Kneipe ist ein bisschen … nun ja … zwielichtig … aber normalerweise gehen keine Schüler da rein, also glaub ich nicht, dass jemand lauscht.«
    Sie gingen die Hauptstraße entlang, an Zonkos Scherzartikelladen vorbei, keineswegs überrascht, dort Fred, George und Lee Jordan zu sehen, vorbei auch am Postamt, von wo in regelmäßigen Abständen Eulen ausflogen, und bogen in eine Seitenstraße ein, an deren Ende ein kleines Wirtshaus stand. Von einer rostigen Halterung über der Tür hing ein verwittertes Holzschild, auf dem der abgetrennte Kopf eines wilden Ebers zu sehen war, aus dem Blut auf das weiße Tuch um ihn her tropfte. Das Schild knarzte im Wind, während sie näher kamen. Vor der Tür zögerten sie alle drei.
    »Na, dann kommt schon«, sagte Hermine eine Spur nervös. Harry ging voran und trat ein.
    Es war überhaupt nicht wie in den Drei Besen, deren großer Schankraum einem das Gefühl behaglicher Wärme und Sauberkeit vermittelte. Der Schankraum im Eberkopf war klein, schäbig und sehr schmutzig und er roch stark nach etwas wie Ziegen. Die Erkerfenster waren so schmutzverkrustet, dass nur spärliches Tageslicht in den Raum dringen konnte, der stattdessen durch Kerzenstummel auf den rohen Holztischen beleuchtet war. Der Fußboden schien auf den ersten Blick aus festgetretener Erde zu bestehen, doch als Harry auftrat, wurde ihm klar, dass es Stein war, der offenbar unter dem gesammelten Dreck von Jahrhunderten lag.
    Harry erinnerte sich, dass Hagrid diesen Pub während seines ersten Schuljahrs erwähnt hatte: »Da gibt’s ’ne Menge seltsames Volk im Eberkopf«, hatte er gesagt, um zu erklären, wie er dort von einem kapuzenvermummten Fremden ein Drachenei gewonnen hatte. Damals hatte sich Harry gewundert, warum Hagrid es nicht merkwürdig gefunden hatte, dass der Fremde sein Gesicht während der ganzen Begegnung verborgen gehalten hatte. Jetzt sah er, dass es wohl eine Art Mode war, im Eberkopf sein Gesicht nicht zu zeigen. Am Tresen stand ein Mann, dessen ganzer Kopf mit einem schmutzig grauen Verband umwickelt war, allerdings war er noch imstande, unaufhörlich Glas um Glas einer rauchenden, feurigen Flüssigkeit durch einen Mundschlitz hinunterzukippen; zwei in Kapuzenumhänge gehüllte Gestalten saßen an einem Tisch bei einem der Erkerfenster; Harry hätte sie für Dementoren gehalten, wenn sie nicht mit starkem Yorkshire-Akzent geredet hätten, und in einer düsteren Ecke neben dem Kamin saß eine Hexe mit einem dichten schwarzen Schleier, der ihr bis zu den Füßen reichte. Sie konnten gerade mal ihre Nasenspitze sehen, weil sie den Schleier leicht nach vorne wölbte.
    »Ich weiß nicht so recht, Hermine«, murmelte Harry, als sie zum Tresen gingen. Er richtete den Blick vor allem auf die dicht verschleierte Hexe. »Schon mal überlegt, dass Umbridge da drunterstecken könnte?«
    Hermine warf der verschleierten Gestalt einen prüfenden Blick zu.
    »Umbridge ist kleiner als die«, sagte sie leise. »Und egal, selbst wenn Umbridge hier reinkommt, kann sie nichts tun, um uns aufzuhalten, Harry, ich hab die Schulordnung doppelt und dreifach überprüft. Das Betreten ist hier nicht verboten; ich hab eigens Professor Flitwick gefragt, ob Schüler in den Eberkopf dürfen, und er hat ja gesagt, aber mir dringend geraten, unsere eigenen Gläser mitzubringen. Und ich hab alles Erdenkliche nachgeschlagen über Studiengruppen und Hausaufgabengruppen und die sind eindeutig erlaubt. Ich glaube nur nicht, dass es eine gute Idee wäre, wenn wir das, was wir machen, auch noch an die große Glocke hängen.«
    »Nein«, sagte Harry trocken, »vor allem, da es nicht gerade eine Hausaufgabengruppe ist, die du planst, oder?«
    Der Wirt kam

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