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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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worden; und in Verwandlung hatten es die drei geschafft, ihre Mäuse zum Verschwinden zu bringen (tatsächlich war Hermine schon dazu übergegangen, Kätzchen verschwinden zu lassen). Das Thema wurde erst wieder angeschnitten an einem rauen, stürmischen Abend Ende September, als die drei in der Bibliothek saßen und Zaubertrankzutaten für Snape nachschlugen.
    »Ich frage mich«, sagte Hermine plötzlich, »ob du noch mal über Verteidigung gegen die dunklen Künste nachgedacht hast, Harry.«
    »’türlich hab ich«, sagte Harry brummig, »wie sollte ich auch nicht, wo wir diese Sabberhexe als Lehrerin haben –«
    »Ich meinte die Idee, die Ron und ich hatten –« Ron warf ihr einen aufgeschreckt drohenden Blick zu – sie blickte finster zurück. »Oh, schon gut, also meine Idee – dass du unser Lehrer sein könntest.«
    Harry antwortete nicht sofort. Weil er nicht damit rausrücken wollte, was ihm durch den Kopf ging, tat er, als würde er eine Seite in Asiatische Antidote sorgfältig durchlesen.
    Er hatte während der letzten vierzehn Tage ausgiebig über die Sache nachgedacht. Manchmal kam es ihm vor wie eine verrückte Idee, wie schon an dem Abend, als Hermine den Vorschlag gemacht hatte, doch dann wiederum hatte er unwillkürlich an die Flüche gedacht, die ihm bei seinen verschiedenen Begegnungen mit dunklen Kreaturen und Todessern am besten geholfen hatten – tatsächlich ertappte er sich bereits dabei, wie er in Gedanken Lektionen vorbereitete …
    »Wisst ihr«, sagte er langsam, als er nicht mehr vortäuschen konnte, dass er Asiatische Antidote spannend fand, »ja schon, ich – ich hab ein bisschen drüber nachgedacht.«
    »Und?«, drängte Hermine begierig.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Harry, um Zeit zu gewinnen. Er blickte zu Ron auf.
    »Ich fand die Idee gleich von Anfang an gut«, sagte Ron, der nun, da er sicher war, dass Harry nicht sofort wieder anfangen würde zu schreien, offensichtlich eher Lust hatte, sich am Gespräch zu beteiligen.
    Harry rutschte verlegen auf seinem Stuhl herum.
    »Ich hab euch ja gesagt, dass eine Menge Glück dabei war.«
    »Ja, Harry«, sagte Hermine sanft, »und dennoch ist es lächerlich, so zu tun, als ob du in Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht gut wärst, denn das bist du. Du warst letztes Jahr der Einzige, der den Imperius-Fluch vollständig abschütteln konnte, du kannst einen Patronus erzeugen, du kannst einiges, was ausgewachsene Zauberer nicht beherrschen; Viktor hat immer gesagt –«
    Ron wandte sich so schnell zu ihr um, dass er sich offenbar den Hals verknackste. Er rieb sich den Nacken und sagte: »Jaah? Was hat Vicky gesagt?«
    »Ha-ha«, sagte Hermine mit gelangweilter Stimme. »Er hat gesagt, Harry könne Dinge, die nicht mal er beherrschen würde, und er war in seinem Abschlussjahr auf Durmstrang.«
    Ron sah Hermine misstrauisch an.
    »Hast du etwa immer noch Verbindung zu ihm?«
    »Und wenn?«, sagte Hermine kühl, während ihr Gesicht leicht rosa anlief. »Ich kann doch einen Brieffreund haben, wenn ich –«
    »Er wollte nicht nur dein Brieffreund sein«, sagte Ron anklagend.
    Hermine schüttelte genervt den Kopf, achtete nicht mehr auf Ron, der sie unentwegt ansah, und sagte zu Harry gewandt: »Nun, was meinst du? Willst du uns unterrichten?«
    »Nur dich und Ron, ja?«
    »Also«, sagte Hermine und sah wieder ein wenig besorgt aus. »Also … jetzt flieg nicht wieder vom Besen, Harry, bitte … aber ich denke wirklich, dass du alle unterrichten solltest, die lernen wollen. Immerhin geht es darum, dass wir uns gegen V-Voldemort verteidigen wollen. Ach, Ron, reiß dich zusammen. Mir kommt’s ungerecht vor, wenn wir den anderen Leuten nicht auch die Chance geben.«
    Harry überlegte kurz, dann sagte er: »Schon, aber ich bezweifle, dass irgendjemand außer euch beiden etwas von mir lernen will. Ich bin doch durchgeknallt, oder?«
    »Tja, ich glaube, du wärst überrascht, wie viele Leute gerne hören würden, was du zu sagen hast«, erklärte Hermine mit ernster Stimme. »Sieh mal«, sie beugte sich zu ihm vor – auch Ron, der sie immer noch mit finsterem Blick ansah, beugte sich vor, um zuzuhören –, »du weißt doch, am ersten Wochenende im Oktober gehen wir nach Hogsmeade. Wie wär’s, wenn wir allen, die interessiert sind, erzählen, dass wir uns im Dorf treffen und dort alles besprechen?«
    »Warum müssen wir das außerhalb der Schule machen?«, fragte Ron.
    »Weil«, sagte Hermine und wandte sich wieder dem Querschnitt des

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