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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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aus einem Hinterzimmer heraus auf sie zu. Es war ein griesgrämig wirkender Alter mit langem grauem Haarschopf und einem Bart. Er war groß und hager und kam Harry vage bekannt vor.
    »Was?«, brummte er.
    »Drei Butterbier, bitte«, sagte Hermine.
    Der Mann langte unter die Theke, zog drei sehr staubige und schmutzige Flaschen hervor und knallte sie auf den Tresen.
    »Sechs Sickel«, sagte er.
    »Ich mach schon«, sagte Harry rasch und überreichte das Silber. Die Augen des Wirtes wanderten über Harry und blieben für den Bruchteil einer Sekunde an seiner Narbe hängen. Dann wandte er sich ab und steckte das Geld in eine alte hölzerne Kasse, deren Schublade automatisch aufglitt, um die Münzen aufzunehmen. Harry, Ron und Hermine zogen sich an einen Tisch zurück, der am weitesten vom Tresen entfernt war, setzten sich und sahen sich um. Der Mann mit dem schmutzig grauen Verband schlug mit den Knöcheln auf die Theke und erhielt vom Wirt einen weiteren rauchenden Drink.
    »Wisst ihr was?«, murmelte Ron und schaute begeistert hinüber zum Tresen. »Hier drin könnten wir alles bestellen, was wir wollen. Ich wette, dieser Typ würde uns alles verkaufen, es wär ihm schnuppe. Ich wollte immer schon mal Feuerwhisky ausprobieren –«
    »Du – bist – Vertrauensschüler«, fauchte Hermine.
    »Oh«, sagte Ron und sein Lächeln erstarb. »Ja …«
    »Also, wer, habt ihr gesagt, will sich hier mit uns treffen?«, fragte Harry, riss den rostigen Deckel seines Butterbiers auf und nahm einen Schluck.
    »Nur ein paar Leute«, wiederholte Hermine, warf einen Blick auf die Uhr und sah besorgt zur Tür. »Ich hab gesagt, sie sollten um diese Zeit hier sein, und ich bin sicher, die wissen alle, wo es ist – oh, seht mal, das könnten sie jetzt sein.«
    Die Tür des Pubs war aufgegangen. Ein breiter Streif Sonnenlicht, in dem der Staub wirbelte, teilte den Raum, und schon im nächsten Moment wurde er durch eine hereinrauschende Schülerschar wieder verdunkelt.
    Als Erster kam Neville mit Dean und Lavender, dicht gefolgt von Parvati und Padma Patil zusammen mit (Harrys Magen machte einen Salto rückwärts) Cho und einer ihrer wie üblich kichernden Freundinnen, danach Luna Lovegood (allein und so verträumt, dass sie auch zufällig hätte hereinkommen können); es folgten Katie Bell, Alicia Spinnet und Angelina Johnson, Colin und Dennis Creevey, Ernie Macmillan, Justin Finch-Fletchley, Hannah Abbott, ein Hufflepuff-Mädchen mit einem rückenlangen Zopf, deren Name Harry nicht kannte; drei Ravenclaw-Jungs, von denen er ziemlich sicher war, dass sie Anthony Goldstein, Michael Corner und Terry Boot hießen, dann Ginny und hinter ihr ein großer hagerer blonder Junge mit Stupsnase, den Harry als Mitglied der Quidditch-Mannschaft von Hufflepuff in vager Erinnerung hatte, und als Nachhut Fred und George Weasley mit ihrem Freund Lee Jordan, alle drei mit großen Papiertüten bepackt, die proppenvoll waren mit Sachen aus Zonkos Laden.
    »Ein paar Leute?«, sagte Harry mit belegter Stimme zu Hermine. »Ein paar Leute?«
    »Ja, nun, die Idee schien ziemlichen Anklang zu finden«, sagte Hermine zufrieden. »Ron, würdest du noch ein paar Stühle holen?«
    Der Wirt, der gerade ein Glas mit einem schmutzigen Lumpen ausgewischt hatte, der aussah, als wäre er nie gewaschen worden, war erstarrt. Womöglich hatte er seinen Pub noch nie so voll erlebt.
    »Hi«, sagte Fred, der als Erster den Tresen erreichte und rasch seine Kameraden zählte, »könnten wir … fünfundzwanzig Butterbier haben, bitte?«
    Der Wirt sah ihn einen Moment finster an, dann warf er seinen Lumpen verärgert beiseite, als wäre er bei etwas sehr Wichtigem unterbrochen worden, und fing an, staubige Butterbierflaschen unter der Theke hervorzuholen.
    »Prost«, sagte Fred und verteilte die Flaschen. »Und rückt alle das Geld raus, dafür hab ich nicht genug …«
    Harry sah benommen zu, wie die große, schnatternde Schar Fred die Biere abnahm und in den Taschen nach Münzen kramte. Er konnte sich nicht vorstellen, aus welchem Grund all diese Leute hier aufgetaucht waren, bis ihm der fürchterliche Gedanke kam, dass sie womöglich eine Art Rede erwarteten. Er wandte sich wütend an Hermine.
    »Was hast du den Leuten erzählt?«, fragte er mit gedämpfter Stimme. »Was erwarten die?«
    »Ich hab dir doch gesagt, sie wollen einfach nur hören, was du zu sagen hast«, sagte Hermine beschwichtigend. Doch Harry sah sie weiterhin so wütend an, dass sie rasch hinzufügte: »Du

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