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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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»Und keiner würde verstehen, was das bedeutet, wenn er nicht wüsste, wo wir schon mit ihm gesprochen haben, oder?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hermine besorgt und schwang sich die Tasche über die Schulter, da es nun läutete. »Es wär nicht besonders schwierig, die Rolle mit einem Zauber wieder zu versiegeln … und wenn jemand das Flohnetzwerk überwacht … aber ich weiß wirklich nicht, wie wir ihn davor warnen können, zu kommen, ohne dass unsere Warnung auch wieder abgefangen wird!«
    Sie stapften die Steinstufen zum Kerker hinunter, wo sie Zaubertränke hatten, alle drei in Gedanken versunken, doch als sie den Fuß der Treppe erreichten, riss Draco Malfoys Stimme sie in die Wirklichkeit zurück. Er stand direkt vor Snapes Klassenzimmertür, wedelte mit einem offiziell wirkenden Stück Pergament und redete viel lauter als nötig, so dass sie jedes Wort hören konnten.
    »Ja, Umbridge hat der Quidditch-Mannschaft von Slytherin auf der Stelle die Erlaubnis gegeben weiterzuspielen, ich hab sie gleich heute Morgen gefragt. Na ja, war ja eigentlich reine Formsache, immerhin kennt sie meinen Vater gut, der geht im Ministerium ein und aus … bin mal gespannt, ob Gryffindor auch weiterspielen darf.«
    »Nicht die Nerven verlieren«, wisperte Hermine Harry und Ron eindringlich zu, die beide mit geballten Fäusten und verbissenem Gesichtsausdruck Malfoy beobachteten. »Genau das will er doch.«
    »Ich kann euch sagen«, fuhr Malfoy fort und hob die Stimme noch ein wenig, während seine grauen Augen Harry und Ron feindselig anfunkelten, »wenn es um Einfluss im Ministerium geht, glaub ich nicht, dass sie große Chancen haben … von meinem Vater weiß ich, dass sie schon seit Jahren einen Grund suchen, um Arthur Weasley zu feuern … und was Potter angeht … mein Vater sagt, es ist eine Frage der Zeit, bis das Ministerium ihn ins St. Mungo karren lässt … offenbar haben die dort eine Spezialstation für Leute, deren Gehirne durch Magie verwirrt sind.«
    Malfoy zog eine Fratze, er sperrte den Mund auf und rollte die Augen. Crabbe und Goyle ließen ihr übliches grunzendes Lachen hören und Pansy Parkinson kreischte entzückt.
    Etwas prallte hart gegen Harrys Schulter und stieß ihn zur Seite. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihm klar, dass Neville eben an ihm vorbeigestürmt war, geradewegs auf Malfoy zu.
    »Neville, nein!«
    Harry stürzte vor und packte Neville hinten am Umhang; hektisch und mit fliegenden Fäusten wehrte sich Neville und versuchte verzweifelt, Malfoy zu erreichen, der einen Moment lang ausgesprochen erschrocken aussah.
    »Hilf mir!«, rief Harry Ron zu. Es gelang ihm, einen Arm um Nevilles Hals zu schlingen und ihn von den Slytherins wegzuziehen. Crabbe und Goyle ließen die Muskeln spielen und bauten sich kampfbereit vor Malfoy auf. Ron packte Nevilles Arme und gemeinsam mit Harry schleifte er Neville zurück zu den Gryffindors. Nevilles Gesicht war scharlachrot; Harrys Druck auf seine Kehle würgte ihm ziemlich die Stimme ab, nur ab und zu spie er ein Wort aus.
    »Nicht … lustig … nicht … Mungo … zeig’s … ihm …«
    Die Kerkertür öffnete sich. Snape erschien. Seine schwarzen Augen huschten die Warteschlange der Gryffindors entlang bis zu der Stelle, wo Harry und Ron mit Neville rangen.
    »Potter, Weasley, Longbottom, Sie schlagen sich?«, sagte Snape mit seiner kalten, höhnischen Stimme. »Zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Lassen Sie Longbottom los, Potter, oder es gibt Nachsitzen. Rein, alle miteinander …«
    Harry ließ Neville los, der schnaufte und ihn böse anfunkelte.
    »Ich musste dich aufhalten«, keuchte Harry und hob seine Tasche auf. »Crabbe und Goyle hätten dich in Stücke gerissen.«
    Neville sagte nichts, er schnappte sich nur seine Tasche und ging steif davon in den Kerker.
    »Was um Merlins willen«, sagte Ron langsam, als sie Neville folgten, »hatte das nun wieder zu bedeuten?«
    Harry antwortete nicht. Er wusste genau, warum Neville so wütend wurde, wenn es um Leute ging, die wegen magischer Gehirnschäden im St. Mungo waren, doch er hatte Dumbledore geschworen, Nevilles Geheimnis niemandem zu erzählen. Selbst Neville hatte keine Ahnung, dass Harry es kannte.
    Harry, Ron und Hermine nahmen ihre gewohnten Plätze in der letzten Reihe ein und holten Pergament, Feder und das Buch Tausend Zauberkräuter und -pilze heraus. Ringsum tuschelte die ganze Klasse über Nevilles Verhalten, doch als Snape die Kerkertür mit einem widerhallenden Knall zuschlug,

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