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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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das Wetter ist nicht gerade ideal, aber womöglich spielen wir unter solchen Bedingungen gegen die Slytherins, also ist es ganz gut, zu testen, wie wir mit so was fertig werden. Harry, hast du nicht damals, als wir im Sturm gegen Hufflepuff gespielt haben, etwas mit deiner Brille gemacht, damit sie im Regen nicht beschlägt?«
    »Das war Hermine«, sagte Harry. Er zog seinen Zauberstab, klopfte gegen seine Brille und sagte: »Impervius!«
    »Ich denke, wir alle sollten das versuchen«, sagte Angelina. »Wenn wir uns den Regen aus dem Gesicht halten könnten, hätten wir viel bessere Sicht – alle zusammen, los jetzt – Impervius! Okay. Gehen wir.«
    Sie steckten die Zauberstäbe wieder in die Innentaschen ihrer Umhänge, schulterten die Besen und folgten Angelina aus dem Umkleideraum.
    Sie stapften durch den immer tieferen Matsch zur Mitte des Felds. Selbst mit dem Impervius-Zauber war die Sicht nur sehr mäßig; das Tageslicht schwand rasch und Regenschleier trieben übers Land.
    »Also gut, auf meinen Pfiff«, rief Angelina.
    Harry stieß sich vom Boden ab und Schlamm spritzte in alle Richtungen; er schoss nach oben, wobei ihn der Wind leicht vom Kurs abbrachte. Er hatte keine Ahnung, wie er bei diesem Wetter den Schnatz sehen sollte; es war schon schwierig genug, den einen Klatscher auszumachen, mit dem sie trainierten und der ihn nach einer Minute fast vom Besen geschlagen hätte, wenn er ihm nicht mit der Faultierrolle ausgewichen wäre. Leider sah Angelina das gar nicht. Tatsächlich schien sie überhaupt nichts zu sehen; keiner hatte eine Ahnung, was die anderen machten. Der Wind wurde stärker; Harry konnte sogar aus der beträchtlichen Entfernung hören, wie der Regen auf den See prasselte und peitschte.
    Angelina ließ sie fast eine Stunde lang fliegen, bis sie endlich aufgab. Sie führte ihr durchnässtes und griesgrämiges Team zurück in die Umkleideräume und verkündete, das Training sei keine Zeitverschwendung gewesen, ohne allerdings sonderlich überzeugt zu klingen. Fred und George sahen besonders miesepetrig drein; beide liefen breitbeinig und zuckten bei jeder Bewegung zusammen. Während Harry sich die Haare trockenrubbelte, hörte er, wie sie sich leise beklagten.
    »Ich glaub, bei mir sind ’n paar aufgeplatzt«, sagte Fred mit hohler Stimme.
    »Bei mir nicht«, erwiderte George und zuckte zusammen, »die tun weh wie verrückt … sind sogar noch größer geworden, wenn du mich fragst.«
    » AUTSCH !«, sagte Harry.
    Er drückte sich das Handtuch aufs Gesicht und kniff die Augen vor Schmerz zusammen. Seine Stirnnarbe hatte wieder gebrannt, so heftig wie seit Wochen nicht mehr.
    »Was ist los?«, sagten mehrere Stimmen.
    Harry ließ das Handtuch sinken. Er sah den Umkleideraum verschwommen, weil er seine Brille nicht trug, dennoch wusste er, dass alle Gesichter ihm zugewandt waren.
    »Nichts«, murmelte er, »ich – hab mir nur ins Auge gepikst, nichts weiter.«
    Doch er warf Ron einen viel sagenden Blick zu, und die beiden trödelten ein wenig, während die anderen in ihre Mäntel gehüllt, die Hüte tief über die Ohren gezogen, nacheinander hinausgingen.
    »Was ist passiert?«, fragte Ron, kaum dass Alicia durch die Tür verschwunden war. »War es deine Narbe?«
    Harry nickte.
    »Aber …«, mit ängstlichem Blick ging Ron hinüber zum Fenster und starrte in den Regen hinaus, »er – er kann doch jetzt nicht in der Nähe sein, oder?«
    »Nein«, murmelte Harry, ließ sich auf eine Bank sinken und rieb sich die Stirn. »Wahrscheinlich ist er meilenweit weg. Es hat wehgetan … weil er … zornig ist.«
    Harry hatte das gar nicht sagen wollen, und er hörte die Worte, als ob ein Fremder sie gesprochen hätte – doch wusste er sofort, dass sie stimmten. Er hatte zwar keinen Schimmer, warum, aber er wusste es; wo auch immer Voldemort steckte, was auch immer er trieb – er raste vor Wut.
    »Hast du ihn etwa gesehen?«, fragte Ron entsetzt. »Hattest du … eine Vision oder so was?«
    Nun, da der Schmerz nachgelassen hatte, saß Harry ganz ruhig da, starrte auf seine Füße und ließ Kopf und Gedächtnis zur Ruhe kommen.
    Ein Durcheinander schemenhafter Gestalten, ein Ansturm heulender Stimmen …
    »Er will, dass etwas erledigt wird, und das geschieht nicht schnell genug«, sagte er.
    Wieder war er überrascht, diese Worte aus seinem eigenen Mund zu hören, und doch war er sich völlig sicher, die Wahrheit zu sagen.
    »Aber … woher weißt du das?«, sagte Ron.
    Harry schüttelte den Kopf,

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