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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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wirklich zu sehen. Ihr Blick war verschwommen und sie hatte die Stirn gerunzelt.
    »Ich denk nur nach …«, sagte sie und stierte weiter mit finsterer Miene zum regennassen Fenster.
    »Über Siri– … Schnuffel?«, sagte Harry.
    »Nein … nicht unbedingt …«, sagte Hermine langsam. »Eher … ich frag mich … ich nehme an, wir tun doch das Richtige … denk ich … oder nicht?«
    Harry und Ron blickten sich an.
    »Ach so, alles klar«, sagte Ron. »Hätte mich echt geärgert, wenn du nicht genau erklärt hättest, um was es geht.«
    Hermine sah ihn an, als wäre ihr eben erst aufgefallen, dass er anwesend war.
    »Ich hab mich nur gefragt«, sagte sie jetzt etwas lauter, »ob wir das Richtige tun, wenn wir diese Gruppe für Verteidigung gegen die dunklen Künste gründen.«
    »Was?«, riefen Harry und Ron zugleich.
    »Hermine, das war immerhin deine Idee!«, sagte Ron entrüstet.
    »Ich weiß«, sagte Hermine und verschlang die Finger ineinander. »Aber nachdem wir mit Schnuffel gesprochen haben …«
    »Aber der ist doch voll und ganz dafür«, erwiderte Harry.
    »Ja«, sagte Hermine und starrte wieder zum Fenster. »Ja, deshalb bin ich ja draufgekommen, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war …«
    Peeves schwebte bäuchlings über sie hinweg, das Blasrohr im Anschlag; instinktiv hoben alle drei ihre Taschen, um ihre Köpfe zu schützen, bis er vorbei war.
    »Versteh ich dich richtig?«, sagte Harry aufgebracht, als sie die Taschen wieder zu Boden stellten. »Sirius ist unserer Meinung, und deshalb denkst du jetzt, dass wir es nicht mehr tun sollten?«
    Hermine wirkte angespannt und ziemlich unglücklich. »Mal ehrlich«, sagte sie und sah nun auf ihre Hände, »traut ihr seinem Urteil?«
    »Ja, ich schon!«, sagte Harry sofort. »Wir haben immer glänzende Ratschläge von ihm bekommen!«
    Eine Tintenkugel sirrte an ihnen vorbei und traf Katie Bell mitten ins Ohr. Hermine sah zu, wie Katie aufsprang und anfing, Peeves mit Sachen zu bewerfen; einige Sekunden vergingen, ehe Hermine wieder sprach, und es klang, als wählte sie ihre Worte sehr sorgfältig.
    »Denkt ihr nicht, er ist … irgendwie … leichtsinnig geworden … seit er am Grimmauldplatz festsitzt? Denkt ihr nicht, dass er … sozusagen … durch uns lebt?«
    »Was soll das heißen, ›durch uns lebt‹?«, erwiderte Harry.
    »Ich meine … nun, ich glaube, er würde liebend gerne geheime Verteidigungsklubs direkt vor der Nase von jemandem aus dem Ministerium gründen … Ich glaube, es ist fürchterlich frustrierend für ihn, dass er dort, wo er ist, so wenig unternehmen kann … deswegen vermute ich, er ist erpicht darauf, uns sozusagen … anzustacheln.«
    Ron schaute völlig verdattert.
    »Sirius hat Recht«, sagte er, »du klingst tatsächlich wie meine Mutter.«
    Hermine biss sich auf die Lippe und antwortete nicht. Es läutete just in dem Moment, da Peeves auf Katie herabstieß und ein ganzes Tintenfass über ihrem Kopf ausleerte.
    Das Wetter besserte sich auch später am Tag nicht, und als Harry und Ron abends um sieben zum Quidditch-Feld hinuntergingen, waren sie nach ein paar Minuten völlig durchweicht und rutschten und schlitterten über das nasse Gras. Der Himmel war von einem dunklen Gewittergrau, und sie waren erleichtert, als sie die warmen und hellen Umkleideräume erreichten, obwohl sie wussten, dass es nur ein kurzer Aufschub war. Fred und George überlegten gerade, ob sie etwas von ihren eigenen Nasch-und-Schwänz-Leckereien nehmen sollten, um nicht fliegen zu müssen.
    »… aber ich wette, sie würde uns draufkommen«, sagte Fred aus dem Mundwinkel. »Hätte ich ihr gestern bloß keine Kotzpastillen angeboten.«
    »Wir könnten den Fieberfondant probieren«, murmelte George, »den kennt noch keiner –«
    »Funktioniert der?«, fragte Ron hoffnungsvoll, während der Regen heftiger aufs Dach trommelte und der Wind um das Gebäude heulte.
    »Ja, schon«, sagte Fred, »deine Temperatur steigt ziemlich.«
    »Aber du kriegst auch diese riesigen Furunkel voller Eiter«, sagte George, »und wir haben noch nicht rausbekommen, wie man die wieder loswird.«
    »Ich seh aber keine Furunkel«, sagte Ron und starrte die Zwillinge an.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Fred finster, »die sind an Stellen, die wir normalerweise nicht der Öffentlichkeit zeigen.«
    »Aber wenn du auf dem Besen sitzt, dann tut dir verdammt der –«
    »Alles klar jetzt, hört alle zu«, sagte Angelina laut und trat aus dem Kapitänsbüro. »Ich weiß,

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