Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
gefühlt.«
    »Willkommen im Klub«, sagte Harry bitter.
    »Hört mal«, warf Hermine ein und ihre Stimme zitterte leicht. »Ich weiß etwas, das euch beide wieder aufmuntern wird.«
    »Ach ja?«, erwiderte Harry skeptisch.
    »Ja«, sagte Hermine und wandte sich von dem pechschwarzen Fenster voller Schneeflocken ab. Ein breites Lächeln zog sich über ihr Gesicht. »Hagrid ist wieder da.«

 
Hagrids Geschichte
    Harry spurtete hoch in den Jungenschlafsaal, um den Tarnumhang und die Karte des Rumtreibers aus seinem Koffer zu holen. Er war so schnell, dass er und Ron mindestens schon seit fünf Minuten aufbruchsbereit waren, als Hermine aus dem Mädchenschlafsaal zurückkehrte, ausstaffiert mit Schal, Handschuhen und einem ihrer knubbligen Elfenhüte.
    »Na ja, draußen ist es eben kalt!«, sagte sie trotzig, als Ron ungeduldig mit der Zunge schnalzte.
    Sie krochen durch das Porträtloch und hüllten sich hastig in den Tarnumhang – Ron war so groß geworden, dass er sich inzwischen ducken musste, um seine Füße zu verbergen –, dann gingen sie langsam und vorsichtig die vielen Treppen hinunter. Ab und zu hielten sie inne und suchten auf der Karte nach einer Spur von Filch oder Mrs Norris. Sie hatten Glück; niemand war zu sehen außer dem Fast Kopflosen Nick, der geistesabwesend dahinschwebte und etwas vor sich hin summte, das schrecklich nach »Weasley ist unser King« klang. Sie schlichen durch die Eingangshalle und hinaus auf die stillen, verschneiten Schlossgründe. Harrys Herz machte einen gewaltigen Sprung, als er vor sich kleine goldene Lichtquadrate und eine Rauchfahne erspähte, die aus Hagrids Kamin emporstieg. Er schritt nun zügig aus, und die beiden anderen folgten ihm, während sie sich schubsten und anrempelten. Aufgeregt knirschten sie durch den immer höheren Schnee, bis sie endlich die hölzerne Tür erreicht hatten. Als Harry die Faust hob und dreimal klopfte, fing ein Hund drinnen wild an zu bellen.
    »Hagrid, wir sind’s!«, rief Harry durch das Schlüsselloch.
    »Hätt’s mir denken können!«, sagte eine raue Stimme.
    Die drei strahlten sich unter dem Tarnumhang an; sie konnten an Hagrids Stimme hören, dass er sich freute. »Bin grad mal drei Sekunden zu Haus … aus’m Weg, Fang … aus’m Weg, du tranige Töle …«
    Der Riegel wurde zurückgeschoben, die Tür ging knarrend auf und Hagrids Kopf erschien im Spalt.
    Hermine schrie auf.
    »Beim Merlinsbart, sei leise!«, sagte Hagrid rasch und spähte hektisch über ihre Köpfe hinweg. »Unterm Umhang seid ihr? Gut, kommt rein, kommt rein!«
    »Tut mir leid«, keuchte Hermine, als die drei sich an Hagrid vorbei in die Hütte drängten und den Tarnumhang von sich wegzogen, damit er sie sehen konnte. »Ich hab mich nur – oh, Hagrid!«
    »Is’ nichts, is’ nichts!«, versicherte ihr Hagrid eilends, schloss die Tür hinter ihnen und zog schleunigst alle Vorhänge zu, aber Hermine starrte ihn weiterhin entsetzt an.
    Hagrids Haar war mit geronnenem Blut verklebt und sein linkes Auge war nur noch ein geschwollener Schlitz inmitten einer Masse schwarzvioletter Blutergüsse. Auf Gesicht und Händen hatte er viele Schnittwunden, von denen manche noch bluteten, und er bewegte sich so behutsam, dass Harry vermutete, er könne sich einige Rippen gebrochen haben. Es war offensichtlich, dass er gerade erst nach Hause gekommen war. Ein dicker schwarzer Reisemantel lag über einer Stuhllehne, und eine Provianttasche, die so groß war, dass ein paar kleine Kinder hineingepasst hätten, lehnte an der Wand neben der Tür. Hagrid selbst, doppelt so groß wie ein normal gewachsener Mann, humpelte nun hinüber zum Feuer und stellte einen Kupferkessel auf den Rost.
    »Was ist mit dir passiert?«, wollte Harry wissen, während Fang um sie alle herumtänzelte und versuchte ihnen die Gesichter abzulecken.
    »Habt’s doch gehört, nichts«, sagte Hagrid nachdrücklich. »Wollt ihr ’ne Tasse Tee?«
    »Nun mach uns mal nichts vor«, entgegnete Ron, »du siehst ja fürchterlich aus!«
    »Ich sag euch doch, ’s is’ alles in Ordnung mit mir«, versicherte Hagrid, richtete sich auf, drehte sich um und wollte sie breit anlächeln, zuckte dann aber zusammen. »Verdammich, is’ gut, euch alle drei mal wiederzusehn – schönen Sommer gehabt?«
    »Hagrid, du bist angegriffen worden!«, sagte Ron.
    »Zum letzten Mal, ’s is’ nichts!«, erwiderte Hagrid entschieden.
    »Würdest du auch sagen, es ist nichts, wenn jemand von uns mit ’nem Pfund Hackfleisch als

Weitere Kostenlose Bücher