Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Gesicht auftauchen würde?«, fragte Ron.
    »Du solltest gleich zu Madam Pomfrey gehen, Hagrid«, sagte Hermine besorgt, »ein paar von diesen Schnittwunden sehen übel aus.«
    »Ich werd schon damit fertig, klar?«, erwiderte Hagrid barsch.
    Er ging hinüber zu dem riesigen Holztisch, der mitten in der Hütte stand, und zog ein Handtuch, das darauf lag, beiseite. Darunter kam ein rohes, blutiges, grünstichiges Steak zum Vorschein, ein wenig größer als ein gewöhnlicher Autoreifen.
    »Das willst du doch nicht etwa essen, Hagrid?«, sagte Ron und beugte sich vor, um es näher in Augenschein zu nehmen. »Das sieht giftig aus.«
    »So soll’s auch sein, ’s is’ Drachenfleisch«, sagte Hagrid. »Un’ ich hab’s mir nicht zum Essen besorgt.«
    Er nahm das Steak in die Hand und klatschte es sich auf die linke Gesichtshälfte. Grünliches Blut tröpfelte ihm in den Bart, während er leise und zufrieden stöhnte.
    »Is’ schon besser. Hilft gegen’s Brennen, versteht ihr.«
    »Wie sieht’s aus, erzählst du uns jetzt, was mit dir passiert ist?«, fragte Harry.
    »Kann nich, Harry. Top secret. Werd mein’ Job nicht riskieren und’s euch erzählen.«
    »Haben die Riesen dich verprügelt, Hagrid?«, fragte Hermine leise.
    Das Drachensteak entglitt Hagrids Fingern und rutschte ihm platschend auf die Brust.
    »Riesen?«, sagte Hagrid. Er fing das Steak auf, bevor es seinen Gürtel erreicht hatte, und klatschte es sich wieder aufs Gesicht. »Wer hat was von Riesen erzählt? Mit wem habt ihr gesproch’n? Wer hat euch gesagt, was ich – wer hat gesagt, ich sei – hä?«
    »Wir haben’s geraten«, sagte Hermine entschuldigend.
    »Oh, jaah, habt ihr, soso?«, sagte Hagrid und fixierte sie streng mit dem Auge, das nicht hinter dem Steak verborgen war.
    »Es war irgendwie … klar«, sagte Ron. Harry nickte.
    Hagrid schaute sie finster an, schnaubte dann, warf das Steak wieder auf den Tisch und schritt hinüber zum Kessel, der inzwischen zu pfeifen begonnen hatte.
    »Hab noch nie Kinner wie euch gekannt, die dermaßen viel mehr wussten, als ihnen gutgetan hat«, murmelte er und schüttete kochendes Wasser in drei seiner eimergroßen Becher. »Un’ das is’ kein Kompliment nich. Neugierig, würden manche sagen. Tunichtgute.«
    Aber sein Bart zuckte.
    »Also hast du nach den Riesen gesucht?«, sagte Harry und setzte sich grinsend an den Tisch.
    Hagrid stellte den dreien Tee hin, setzte sich, nahm erneut sein Steak und klatschte es sich wieder aufs Gesicht.
    »Ja, von mir aus«, knurrte er. »Hab ich.«
    »Und du hast sie gefunden?«, sagte Hermine mit gedämpfter Stimme.
    »Na, die sind nich schwer zu finden, ehrlich mal«, erwiderte Hagrid. »Ziemlich groß, verstehste.«
    »Wo sind sie?«, fragte Ron.
    »Berge«, beschied ihn Hagrid knapp.
    »Und die Muggel kommen ihnen nicht in die –?«
    »Doch«, sagte Hagrid finster. »Nur, wenn die ums Leben kommen, heißt’s immer Bergunglück, oder?«
    Er schob das Steak ein wenig zurecht, damit es die schlimmsten Blutergüsse bedeckte.
    »Komm schon, Hagrid, erzähl uns, was du unternommen hast!«, sagte Ron. »Erzähl uns, wie die Riesen dich angegriffen haben, dann kann Harry dir erzählen, wie ihn die Dementoren angegriffen haben –«
    Hagrid verschluckte sich, spuckte in seine Tasse und ließ zugleich das Steak fallen; eine Unmenge Spucke, Tee und Drachenblut sprühte über den Tisch, während Hagrid hustete und prustete und das Steak mit einem leisen Platsch zu Boden rutschte.
    »Was soll’n das heißen, von Dementoren angegriffen?«, knurrte Hagrid.
    »Hast du’s nicht gewusst?«, fragte ihn Hermine mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ich hab keine Ahnung, was hier passiert ist, seit ich fortgegangen bin. War ’ne geheime Mission, versteht ihr, wollt nich, dass mir ständig Eulen folgen – verfluchte Dementoren! Das meinst du doch nich im Ernst?«
    »Mein ich sehr wohl, sie sind in Little Whinging aufgetaucht und haben meinen Cousin und mich angegriffen, und dann hat mich das Zaubereiministerium rausgeworfen –«
    » WAS ?«
    »– und ich musste zu ’ner Anhörung und alles, aber erzähl uns erst mal von den Riesen.«
    »Die haben dich rausgeworfen?«
    »Erzähl uns von deinem Sommer und ich erzähl dir von meinem.«
    Mit seinem offenen Auge funkelte ihn Hagrid finster an. Harry, der einen Ausdruck unschuldiger Entschlossenheit auf dem Gesicht hatte, hielt seinem Blick stand.
    »Na, von mir aus«, sagte Hagrid mit resignierter Stimme.
    Er bückte sich und zog das

Weitere Kostenlose Bücher