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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Professor McGonagall, die jetzt so reglos dastand, als wäre sie aus Eis gemeißelt, und Umbridge anstarrte. »Der Rest der Mannschaft darf weiter spielen, bei ihnen habe ich keine Anzeichen von Gewalttätigkeit gesehen. Nun … schönen Tag noch.«
    Mit einem Ausdruck tiefster Befriedigung ging Umbridge aus dem Büro und hinterließ ein entsetztes Schweigen.
    »Spielverbot«, sagte Angelina mit hohler Stimme spät an diesem Abend im Gemeinschaftsraum. »Spielverbot . Kein Sucher und keine Treiber … was um Himmels willen sollen wir jetzt tun?«
    Sie hatten nicht im Geringsten das Gefühl, das Spiel gewonnen zu haben. Wo immer Harry auch hinblickte, sah er trostlose und wütende Gesichter; die Mannschaft fläzte sich um das Feuer, alle außer Ron, den sie seit Spielende nicht mehr gesehen hatten.
    »Das ist total ungerecht«, sagte Alicia wie betäubt. »Ich meine, was ist denn mit Crabbe und diesem Klatscher, den er geworfen hat, nachdem schon abgepfiffen war? Hat er Spielverbot bekommen?«
    »Nein«, sagte Ginny betrübt; sie und Hermine saßen neben Harry. »Der muss als Strafe nur Sätze schreiben, ich hab gehört, wie Montague beim Abendessen drüber gelacht hat.«
    »Und Fred hat auch noch Spielverbot gekriegt, obwohl er gar nichts getan hat!«, sagte Alicia wütend und trommelte sich mit der Faust aufs Knie.
    »Das ist nicht meine Schuld«, sagte Fred mit einem sehr hässlichen Gesichtsausdruck. »Ich hätte diesen kleinen Schleimbeutel zu Brei geschlagen, wenn ihr drei mich nicht zurückgehalten hättet.«
    Harry starrte bedrückt auf das dunkle Fenster. Es schneite. Der Schnatz, den er vorhin gefangen hatte, flatterte nun unentwegt im Gemeinschaftsraum umher; sie folgten ihm wie hypnotisiert mit den Augen und Krummbein sprang von Sessel zu Sessel und versuchte ihn zu fangen.
    »Ich geh zu Bett«, sagte Angelina und erhob sich langsam. »Vielleicht stellt sich das alles ja nur als ein böser Traum heraus … vielleicht wache ich morgen auf und bemerke, dass wir noch gar nicht gespielt haben …«
    Nicht lange, und Alicia und Katie folgten ihr. Fred und George hauten einige Zeit später ab ins Bett und warfen allen, an denen sie vorbeikamen, einen finsteren Blick zu; bald darauf ging auch Ginny. Nur Harry und Hermine blieben am Kamin sitzen.
    »Hast du Ron gesehen?«, fragte Hermine mit leiser Stimme.
    Harry schüttelte den Kopf.
    »Ich glaub, er geht uns aus dem Weg«, sagte Hermine. »Wo, denkst du, ist –«
    Doch genau in diesem Moment hörten sie hinter sich ein Knarren, da die fette Dame nach vorne schwang und Ron durch das Porträtloch hereingeklettert kam. Er war ausgesprochen blass und hatte Schnee in den Haaren. Als er Harry und Hermine sah, blieb er wie angewurzelt stehen.
    »Wo warst du?«, fragte Hermine besorgt und sprang auf.
    »Spazieren«, murmelte Ron. Noch immer trug er seine Quidditch-Sachen.
    »Du siehst erfroren aus«, sagte Hermine. »Komm und setz dich!«
    Ron ging zum Kamin und ließ sich in den am weitesten von Harry entfernten Sessel sinken, ohne ihn anzusehen. Der gestohlene Schnatz schoss über sie hinweg.
    »Tut mir leid«, murmelte Ron und betrachtete seine Füße.
    »Was denn?«, fragte Harry.
    »Dass ich dachte, ich könnte Quidditch spielen«, sagte Ron. »Morgen früh tret ich als Erstes aus der Mannschaft aus.«
    »Wenn du austrittst«, sagte Harry gereizt, »dann sind nur noch drei Spieler übrig.« Und als Ron verdutzt dreinsah, fügte er hinzu: »Ich hab lebenslanges Spielverbot. Fred und George auch.«
    »Was?«, japste Ron.
    Hermine erzählte ihm die ganze Geschichte; Harry brachte es nicht über sich, sie noch einmal zu wiederholen. Als Hermine fertig war, wirkte Ron nur noch gequälter.
    »Das ist alles meine Schuld –«
    »Du hast mich nicht gezwungen, Malfoy zu verprügeln«, sagte Harry zornig.
    »– wenn ich nicht so mies im Quidditch wäre –«
    »– das hat damit nichts zu tun.«
    »– es war dieses Lied, das mich fertiggemacht hat –«
    »– das hätte jeden fertig gemacht –«
    Hermine stand auf und trat ans Fenster, weg von den Streitenden. Sie sah zu, wie der Schnee gegen die Scheibe wirbelte.
    »Hör mal, es reicht jetzt, verstanden!«, platzte Harry heraus. »Es ist schon schlimm genug, da musst du dir nicht auch noch die Schuld an allem geben!«
    Ron sagte nichts, saß nur da und starrte unglücklich auf den feuchten Saum seines Umhangs. Nach einer Weile sagte er mit dumpfer Stimme: »So schlecht hab ich mich noch nie im Leben

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