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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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gerannt. »Nur eine freundliche kleine Unterhaltung zwischen zwei alten Schulkameraden.« Er lächelte, was jedoch sichtlich gewaltiger Anstrengung bedurfte. »Also … du bist geheilt? Das ist ja großartig, wirklich großartig.«
    »Ja, nicht wahr?«, sagte Mrs Weasley und führte ihren Mann zu einem Stuhl. »Heiler Smethwyck hat seinen Zauber am Ende doch walten lassen, er hat ein Gegengift gefunden für das, was diese Schlange in ihren Zähnen hatte, und Arthur hat seine Lektion über Stümpereien mit Muggelmedizin gelernt, nicht wahr, Schatz?«, fügte sie eher drohend hinzu.
    »Ja, Molly, Liebling«, sagte Mr Weasley kleinlaut.
    An diesem Abend hätte es beim Essen eigentlich fröhlich zugehen sollen, da Mr Weasley wieder dabei war. Harry spürte, dass Sirius sich durchaus bemühte, doch wenn sein Pate sich nicht gerade zwang, laut über Freds und Georges Witze zu lachen, oder allen mehr zu essen anbot, nahm sein Gesicht einen übellaunigen, grüblerischen Ausdruck an. Zwischen ihm und Sirius saßen Mundungus und Mad-Eye, die vorbeigeschaut hatten, um Mr Weasley zu beglückwünschen. Harry wollte mit Sirius reden, ihm sagen, dass er Snape kein Gehör schenken solle, dass Snape ihn absichtlich aufstachle und alle anderen ihn nicht für einen Feigling hielten, nur weil er tat, was Dumbledore ihn geheißen hatte, und am Grimmauldplatz blieb. Doch er fand keine Gelegenheit dazu, und bei dem gehässigen Ausdruck auf Sirius’ Gesicht fragte er sich gelegentlich, ob er es wirklich gewagt hätte, das Thema anzuschneiden, selbst wenn er die Möglichkeit gehabt hätte. Stattdessen erzählte er Ron und Hermine mit verhaltener Stimme, dass er Okklumentikstunden bei Snape nehmen musste.
    »Dumbledore will, dass du nicht mehr diese Träume von Voldemort hast«, sagte Hermine prompt. »Nun, du wirst sie nicht gerade vermissen, oder?«
    »Zusatzunterricht mit Snape?«, sagte Ron und klang entgeistert. »Da hätte ich lieber Alpträume!«
    Am nächsten Tag sollten sie mit dem Fahrenden Ritter nach Hogwarts zurückkehren, abermals begleitet von Tonks und Lupin, die beide beim Frühstück in der Küche saßen, als Harry, Ron und Hermine am Morgen herunterkamen. Die Erwachsenen schienen gerade flüsternd etwas zu besprechen, als Harry die Tür öffnete; alle wandten sich hastig um und verstummten.
    Nachdem sie ihr Frühstück hinuntergeschlungen hatten, zogen alle ihre Jacken und Schals an, denn es war ein eisiger grauer Januarmorgen. Harry hatte das unangenehme Gefühl, die Brust sei ihm eingeschnürt; er wollte sich nicht von Sirius verabschieden. Er hatte ein schlechtes Gefühl bei dieser Trennung; er wusste nicht, wann sie sich wiedersehen würden, und er hielt es für seine Pflicht, Sirius etwas zu sagen, damit er nichts Törichtes anstellte – Harry machte sich Sorgen, dass Snapes Vorwurf, er sei ein Feigling, Sirius so heftig getroffen hatte, dass er schon dabei war, irgendein tollkühnes Unternehmen fern vom Grimmauldplatz auszuhecken. Bevor er jedoch die rechten Worte fand, hatte ihn Sirius bereits zu sich gewinkt.
    »Ich möchte dir das hier mitgeben«, sagte er leise und drückte Harry ein schlecht eingewickeltes Päckchen etwa von der Größe eines Taschenbuchs in die Hände.
    »Was ist das?«, fragte Harry.
    »Damit kannst du mich wissen lassen, ob Snape dir das Leben schwer macht. Nein, nicht hier drin aufmachen!«, sagte Sirius mit einem argwöhnischen Blick auf Mrs Weasley, die gerade versuchte, die Zwillinge zu überzeugen, dass sie handgestrickte Fäustlinge tragen sollten. »Ich glaub nicht, dass Molly das gutheißen würde – aber ich will, dass du es benutzt, wenn du mich brauchst, klar?«
    »Okay«, sagte Harry und steckte das Päckchen in die Innentasche seiner Jacke, doch was auch immer es war, er wusste, dass er es nie benutzen würde. Er jedenfalls wollte nicht derjenige sein, der Sirius aus sicherer Obhut lockte, egal wie gemein Snape ihn während der kommenden Okklumentikstunden behandeln würde.
    »Dann mal los«, sagte Sirius, gab Harry einen Klaps auf die Schulter und lächelte verbissen, und ehe Harry etwas sagen konnte, waren sie schon auf dem Weg nach oben und standen, umringt von den Weasleys, vor der mit schweren Ketten und Riegeln gesicherten Haustür.
    »Auf Wiedersehen, Harry, mach’s gut«, sagte Mrs Weasley und umarmte ihn.
    »Bis dann, Harry, und halt für mich Ausschau nach Schlangen!«, sagte Mr Weasley herzlich und schüttelte ihm die Hand.
    »Gut – ja«, erwiderte Harry

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