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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Tür war nur angelehnt … er streckte die Hand aus, wollte sie weit aufstoßen und –
    Ron machte einen lauten, sägenden, echten Schnarcher und Harry wachte abrupt auf. Seine rechte Hand war vor ihm in der Dunkelheit ausgestreckt, um eine Tür zu öffnen, die Hunderte von Kilometern entfernt war. Enttäuscht und schuldbewusst zugleich ließ er sie sinken. Diese Tür hätte er nicht sehen sollen, das wusste er, aber gleichzeitig spürte er eine so überwältigende Neugier auf das, was hinter ihr lag, dass er unwillkürlich sauer auf Ron war … hätte er doch mit seinem Schnarcher wenigstens noch eine Minute gewartet.
    Am Montagmorgen betraten sie die Große Halle zum Frühstück genau in dem Moment, als die Posteulen kamen. Hermine war nicht die Einzige, die begierig auf ihren Tagespropheten wartete: Fast alle waren gespannt auf neue Nachrichten über die entflohenen Todesser, die zwar angeblich häufig gesichtet wurden, aber immer noch nicht festgenommen waren. Hermine gab der Zustelleule einen Knut und schlug neugierig die Zeitung auf, während Harry sich Orangensaft einschenkte. Als die erste Eule mit einem Plumps vor ihm landete, war er sicher, dass das Tier sich geirrt hatte, da er das ganze Jahr über nur eine Nachricht erhalten hatte.
    »Wen suchst du denn?«, fragte er sie, zog gleichgültig seinen Orangensaft unter ihrem Schnabel weg und beugte sich vor, um Name und Adresse des Empfängers zu lesen:
    Harry Potter
    Große Halle
    Hogwarts-Schule
    Stirnrunzelnd wollte er der Eule den Brief abnehmen, doch schon waren drei, vier, fünf weitere Eulen neben ihr auf den Tisch geflattert und kabbelten sich um den besten Platz, wobei sie in die Butter tapsten und das Salz umwarfen, weil jede versuchte, ihm ihren Brief als Erste zu geben.
    »Was ist denn hier los?«, fragte Ron verdutzt, und alle am Gryffindor-Tisch beugten sich vor, um zuzusehen, wie sieben weitere Eulen kreischend, schreiend und flügelschlagend zwischen den ersten Vögeln landeten.
    »Harry«, sagte Hermine atemlos, tauchte die Hände in den Haufen Gefieder und zog eine Schreieule mit einem langen, zylindrischen Päckchen heraus. »Ich glaub, ich weiß, was das zu bedeuten hat – mach das hier zuerst auf!«
    Harry riss das Packpapier weg. Heraus kullerte eine fest zusammengerollte Märzausgabe des Klitterers . Er glättete sie und nun grinste ihm sein eigenes Gesicht verlegen von der Titelseite entgegen. In großen roten Lettern über dem Bild hieß es:
    HARRY POTTER PACKT ENDLICH AUS : DIE WAHRHEIT ÜBER IHN, DESSEN NAME NICHT GENANNT WERDEN DARF , UND DIE NACHT, IN DER ICH IHN ZURÜCKKOMMEN SAH
    »Gut, was?«, sagte Luna, die zum Gryffindor-Tisch herübergeschwebt war und sich jetzt zwischen Fred und Ron auf die Bank quetschte. »Er kam gestern raus, ich hab Dad gebeten, dir ein kostenloses Exemplar zu schicken. Ich schätze, das alles hier« – und sie fuchtelte mit der Hand zu der Eulenschar, die immer noch vor Harry auf dem Tisch herumscharrte – »sind Briefe von Lesern.«
    »Das hab ich mir schon gedacht«, sagte Hermine begierig. »Harry, hast du was dagegen, wenn wir –?«
    »Nur zu«, sagte Harry, ein wenig seltsam berührt.
    Ron und Hermine fingen an, die Umschläge aufzureißen.
    »Der ist von ’nem Typen, der denkt, du bist völlig von der Rolle«, sagte Ron mit einem Blick auf den Brief. »Ah, na ja …«
    »Dieser hier ist von einer Frau, die dir eine gute Schockzaubertherapie im St. Mungo empfiehlt«, rief Hermine, blickte enttäuscht und knüllte einen zweiten Brief zusammen.
    »Der hier scheint aber okay«, sagte Harry langsam und überflog einen langen Brief von einer Hexe aus Paisley. »Hey, sie schreibt, sie würde mir glauben!«
    »Der hier kann sich nicht so recht entscheiden«, meinte Fred, der sich mit Begeisterung der Brieföffnerei angeschlossen hatte. »Du kämst ihm zwar nicht wie ein Verrückter vor, aber eigentlich will er auch nicht glauben, dass Du-weißt-schon-wer zurück ist, also weiß er jetzt nicht, was er denken soll. Grundgütiger, was für eine Pergamentverschwendung.«
    »Hier ist noch einer, den du überzeugt hast, Harry«, sagte Hermine aufgeregt. »›Nun, da ich Ihre Version der Geschichte gelesen habe, sehe ich mich zu dem Schluss gezwungen, dass der Tagesprophet Sie sehr unfair behandelt hat … zwar will ich kaum glauben, dass Er, dessen Name nicht genannt werden darf, zurückgekehrt ist, aber ich komme doch nicht umhin, mir einzugestehen, dass Sie die Wahrheit sagen …‹ Oh, das ist ja

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